Schwere Unwetter in Wien, Niederösterreich und Burgenland
WIEN. Schwere Unwetter sind in der Nacht auf Montag über den Großraum Wien und das Weinviertel gezogen. Auch im Burgenland mussten die Einsatzkräfte ausrücken.
Im Großraum Wien sind in der Nacht auf Montag teils heftige Unwetter niedergegangen. Betroffen waren die Bezirke Mistelbach, Korneuburg und Bruck a.d. Leitha, letzterer mit der Stadt Schwechat und auch dem Flughafen. 45 Feuerwehren mit 550 Mann hatten etwa 150 Einsätze abzuarbeiten, teilte Franz Resperger vom Landeskommando Niederösterreich auf Anfrage mit.
Der Sprecher berichtete von vermurten Straßen, umgestürzten Bäumen und mehr als 50 Kellern, die ausgepumpt werden mussten. Die Unwetter hatten ab etwa 22.00 Uhr getobt. In Großmugl (Bezirk Korneuburg) schoss Schlamm von Äckern in Sturzfluten in den Ort. Resperger ging davon aus, dass die Aufräumarbeiten in der Gemeinde noch den ganzen Montag andauern werden. Eine Schlammlawine ist seinen Angaben zufolge auch auf die B9 bei Fischamend (Bezirk Bruck a.d. Leitha) abgegangen. Ein Auto wurde weggeschwemmt. Es gab glücklicherweise keine Verletzten.
Ebenfalls im Einsatz stand die Flughafen-Feuerwehr in Schwechat. Laut Airport-Sprecher Peter Kleemann mussten Kellerbereiche ausgepumpt werden. Bei Starts und Landungen kam es witterungsbedingt ebenso wie bei der Bodenabfertigung zu Verzögerungen.
Heftige Unwetter haben in der Nacht auf Montag auch das Nordburgenland getroffen. Die Feuerwehren rückten zu rund 60 Einsätzen aus. Insgesamt waren elf Gemeinden betroffen, die meisten davon im Bezirk Neusiedl am See. Laut Landessicherheitszentrale Burgenland pumpten die Einsatzkräfte hauptsächlich überflutete Keller aus. Neusiedl am See. Die Einsätze hatten gegen 22.30 Uhr begonnen und bis etwa 2.30 Uhr angedauert. Montagfrüh waren noch Auspumparbeiten in Halbturn und Podersdorf (beide Bezirk Neusiedl am See) am Laufen.
Video: Das sind die Wetteraussichten
Adriatief ist verantwortlich
Ein Adriatief ist für die großen Regenmengen im Osten und Süden Österreichs verantwortlich. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) regnete es in den vergangenen 72 Stunden in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, in der Steiermark und Kärnten zwischen 40 und 100 Millimeter. Eine Wetterberuhigung ist aber erst für Mittwoch in Sicht, teilte die ZAMG am Montag mit.
Stellenweise fiel doppelt so viel Regen wie in einem ganzen September. Spitzenreiter war Bad Bleiberg (Bezirk Villach-Land) mit 99,9 Millimeter. Normalerweise fallen dort in einem gesamten September rund 130 Millimeter.
Die ZAMG hält ihre Warnung vor Starkregen und Gewittern für Montag und Dienstag in der Osthälfte noch aufrecht. Somit sei weiterhin mit Problemen durch kleinräumige Überschwemmungen, überflutete Keller, verschlammte Straßen und Muren zu rechnen.