Die EZB und die Inflationslüge
Die vor einigen Jahren noch völlig unvorstellbare Nullzinspolitik der Europäischen Notenbank führt zu immer heftigeren Überbewertungen im Immobilienbereich.
Immobilienbesitzer erleben gefühlte Wertanstiege, welche Scheineigenkapital erzeugen und dadurch den Willen zum Sparen verringern. Durch die De-facto-Abschaffung des Zinssatzes auf Spareinlagen fehlt die Motivation für den Konsumverzicht in der Gegenwart, um eben für die Zukunft vorzusorgen.
Die Politik der EZB, uns ein Inflationsziel von zwei Prozent unter dem Deckmantel der Geldwertstabilität zu verkaufen, ist ein Widerspruch in sich. Eine jährliche Inflation in der Höhe von zwei Prozent schafft keine Geldwertstabilität.
Wenn nun durch die Anleihenkäufe der EZB auch die langfristigen Zinsen gegen null sinken, hat die Geldpolitik endgültig ihr Pulver verschossen.
Wenn irgendwann die nächste große Krise auf uns zukommt, wird der Staat, um einen Kollaps des Systems zu verhindern, durch frisch gedrucktes Geld mit Unterstützung der EZB Unternehmen auffangen.
Am Ende des Tages werden die Schulden dann in den EZB-Bilanzen liegen. Dann werden die seit langem befürchtete Vergemeinschaftung der Schulden und die Verstaatlichung großer Unternehmen zur traurigen
Realität!
Mag. Harald Fuchs, Leonding