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Ein stürmischer Roadtrip

Von Lisa Penz, 25. Mai 2019, 00:04 Uhr
Ein stürmischer Roadtrip
Beeindruckend: der Naturschutzpark und die Wasserfälle in Krka. Bild: Lisa Penz/OÖN

Um Dalmatien zu bereisen, braucht es nicht unbedingt nur strahlenden Sonnenschein - das Wohnmobil schützt vor Regen und macht flexibler. Schöne Aussichten hat man trotzdem.

Urlaub in Kroatien, da denken viele an Sonne und Meer, an malerische Küsten und Kieselstrände. Zu Recht! Schöne Strände gehören zu Kroatien wie die idyllische Berglandschaft zu Österreich. Doch was, wenn die Sonne nicht scheint? Auch das ist kein Problem, wenn man mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Denn immer beliebter wird das "Land der fallenden Seen", wie Kroatien aufgrund seiner zahlreichen Wasserfälle auch genannt wird, bei Campern. Der große Vorteil dieser Art des Reisens ist die Wetterunabhängigkeit, dass man nicht an einem Ort festsitzt und auch schnell mal an schönere Orte flüchten kann. In Kroatien gibt es davon viele. Das Land südlich von Slowenien und Ungarn hat mehr zu bieten als nur salzige Luft, frischen Fisch und bunte Altstädte. Auch im unbekannteren Landesinneren wartet ein Natureldorado darauf, entdeckt zu werden.

Wohnmobilfahren leicht gemacht

Auch wir wollen das Land mit dem Wohnmobil kennenlernen, unabhängig sein. Bereits nach einer kurzen Inspektion ist klar: Der sechs Meter lange Adria Compact SLS ist wie geschaffen für eine Reise zu zweit. Klein und kompakt und wie gemacht für Wohnmobil-Einsteiger wie uns. Der Clou: Das Gefährt verfügt über einen sogenannten Slide-out. Auf Knopfdruck verlängert sich das Mobil nach hinten. Ohne die Funktionalität und die Größe des übrigen Wohnraums einzuschränken, wird ein Schlafplatz für zwei samt Matratze ausgefahren. Dusche, WC, Kühlschrank, Kochstelle, Stauraum und ein Tisch mit drei Sitzplätzen machen die Ausstattung komplett. Alles, was es braucht, fährt mit.

Schlechtwetter? Nein danke!

Und wir bewegen uns mitten ins Schlechtwetter hinein. Über die Küste Norddalmatiens fegt ein Sturm, die Straßen sind gesperrt. Ein Plan B muss her und ist schnell gefunden. Dank des mobilen Heims wird nicht die Insel Pag angesteuert, sondern ins Nachbarland Slowenien ausgewichen. Da sich auch dort die Wetterverhältnisse äußerst bescheiden präsentieren, suchen wir Unterschlupf auf dem Campingplatz Therme Catez in Brezice. Ein Glücksfall, denn das Resort ist nicht nur bei Schönwetter einen Besuch wert, sondern bietet mit seiner Thermal- und Wellnessoase auch einen warmen Unterschlupf bei kalten Außentemperaturen.

Abenteuerlich ist abends der Restaurantbesuch. Eine floßähnliche Fähre führt über den Fluss Save. Sie verbindet die Therme Catez mit dem Dorf Mostec, wo wir im Restaurant Stara Gostilna Krulc dinieren. Neben einem Wiener Schnitzel bietet die Speisekarte auch Fischgerichte und für die Region typische Cevapcici.

Bei der sechsstündigen Fahrt tags darauf nach Kroatien ins südlich gelegene Skradin darf das Wohnmobil unter Beweis stellen, dass es nicht nur wetterfest, sondern auch bergtauglich ist. Die Straßen fernab der Autobahn führen durch die weite Landschaft und winden sich in Serpentinen um die Berge. Hin und wieder ergibt sich ein Blick auf das azurblaue Meer. Wie im Film.

Auch der nächste Tag entschädigt uns für Sturm und Regen mit einer Filmkulisse: Wir begeben uns auf die Spuren von Winnetou, reiten mit ihm und Iltschi durch die Prärie – und diesmal sogar mit Sonnenschein! Um zum Nationalpark Krka zu gelangen, in dem Ausschnitte der Karl-May-Streifen gedreht wurden, steigen wir aufs Boot um. Auf dem Krka-Fluss geht es vorbei an Canyons, Schwänen, Wiesen und Wäldern. Bei den berühmten Wasserfällen angekommen, umrunden wird das rauschende Nass von allen Seiten, die Wege im knapp 110 Quadratkilometer großen Nationalpark sind von Feigenbäumen gesäumt. Insgesamt 860 Pflanzenarten und 220 Tierarten sind hier beheimatet, darunter auch die größte Fledermauskolonie Europas.

Das naheliegende Skradin erweist sich als nette Kleinstadt mit bunten Häusern und ge

mütlichen Lokalen. Das Restaurant Konoba Dalmatino in Campingplatznähe zeigt, was Kroatien kulinarisch zu bieten hat. Der Fisch schmeckt köstlich frisch, kombiniert mit einem Mangold-Kartoffel-Gemüse, Knoblauchsoße und einem Gläschen Weißwein lassen wir zufrieden und satt den Tag Revue passieren.

Wem nach Unterhaltung und Action ist, der sollte auf dem Campingplatz Zaton in der Nähe von Nin seine Zelte aufschlagen. Einem Ferienresort ähnlich bietet die mehrfach ausgezeichnete Anlage auf 100 Hektar nicht nur mehrere Restaurants und Geschäfte, sondern von (Tisch-)Tennis, Bogenschießen, Minigolf bis hin zu Basketball sämtliche Sportanlagen, außerdem ein tägliches Animationsprogramm und viele Spielmöglichkeiten für Kinder.

Aber nicht nur die Anlage, auch die Gegend außerhalb ist sehenswert. Mit dem Leihrad des Resorts lässt sich Nin gut erkunden, auch ein Tagesausflug in das 17 Kilometer entfernte Zadar bietet sich an.

Naturspektakel in Plitvice

Wem das zu sehr nach Club-Urlaub klingt, der ist beim nächsten Halt besser aufgehoben. Denn Winnetou sollte bei den 16 Plitvicer Seen erneut unsere Wege queren. Der Karl-May-Streifen "Der Schatz am Silbersee" läuft vor unserem inneren Auge ab, doch leider nur das. Das Wasser, das sich kaskadenförmig den Weg über steile Felskanten nach unten bahnt und immer wieder ausgedehnte Becken füllt, bekommen wir nur zum Teil zu sehen, da uns das Wetter erneut einen Strich durch die Rechnung macht. Die Plitvicer Seen sind an diesen Tagen aufgrund von Überschwemmung gesperrt. Die Reise war aber nicht ganz umsonst. Den höchsten Wasserfall Kroatiens – den Veliki Slap gleich zu Beginn der Plitvicer Seen, dürfen wir bewundern. Der "Große Wasserfall", wie er übersetzt heißt, macht seinem Namen alle Ehre, sein Wasser stürzt 78 Meter in die Tiefe.

Dem beeindruckenden Bild folgt ein bescheideneres: Der Campingplatz "Big Bear" in der Nähe der Seen ist deutlich beschaulicher als sein Vorgänger. Der ruhige Platz liegt inmitten grüner Wiesen und Wälder, hat aber trotz der abgelegenen Lage so einiges zu bieten. Nicht nur durch seine Nähe zu den Plitvicer Seen vermag er zu punkten, sondern auch durch seine vielen Outdoor-Aktivitäten, wie Kajakfahren, Mountainbiken und Zip-Lining. Da das Wetter mit uns aber noch immer kein Erbarmen kennt, bleiben wir im wohlig warmen Wohnmobil. Ein schönes klassisches Kartenspiel hat auch seinen Charme.

Am Abend machen wir aber doch noch einen Ausflug in das 20 Autominuten entfernte "hölzerne Dorf" mit seinen Windmühlen am Gacka-Fluss, die Mitte des 20. Jahrhunderts dort errichtet wurden. Gleich nebenan lässt es sich übrigens gut speisen. Die Pizzeria Rupante ist eine Empfehlung wert. Auf der Heimfahrt lässt sich sogar die Sonne noch einmal blicken. Wir kommen wieder und hoffen dann auf besseres Wetter.

Nützliche Camping-Tipps

Wohnwägen, Campingbusse und Wohnmobile können in unterschiedlichen Größen und Kategorien bei Gebetsroither gemietet werden. Das Unternehmen verfügt über zwei Standorte – einen in Weißenbach bei Liezen (Stmk) und einen weiteren in Hagenbrunn (Niederösterreich).

Das Wohnmobil Adria Compact SLS (Bericht) fällt in die Preiskategorie B und kann ab 133 Euro pro Tag gemietet werden.

Auf 90 Campingplätzen in den Ländern Kroatien, Italien, Österreich, Spanien, Frankreich, Montenegro, Ungarn, Deutschland und Slowenien werden zudem Mobilheime (Wohneinheiten, die bereits auf den Campingplätzen vorhanden sind) oder fixe Wohnwägen vermietet.Mehr Infos über den Campingurlaub mit Gebetsroither gibt es online unter www.gebetsroither.com.

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Autorin
Lisa Penz
Lisa Penz
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2  Kommentare
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restloch (2.553 Kommentare)
am 27.05.2019 13:05

Kroatien ist ein wunderwunderschönes Land, landschaftlich eines der vielseitigsten Europas, aber eines darf man bis auf weiteres dort NIE VERGESSEN:

1991-1995 fand dort eine Bürgerkrieg statt, die regionalen Serben bildeten mit Unterstützung des Bundesstaats Jugoslawien einen eigenen Staat.

Und nun kommt es: DIE GRENZEN DIESES STAATES WURDEN u. a. MIT ANTIPERSONENMINEN VERMINT, UND DAS OHNE HINTERLASSENE LAGEPLÄNE !!!!
Verm

Viele wurden entfernt, allerdings ist eine Entfernung auch nicht immer mit letzter Sicherheit möglich bzw. garantiert, vor allem dort nicht, wo das Gelände felsig ist.

Daher folgende Verhaltensregel: Ohne Minenplan (s. Google, z.B. auch --> https://misportal.hcr.hr/HCRweb/faces/simple/Map.jspx --> klick accept --> klick public Access) und ohne Hintergrundwissen NIEMALS in der Landschaft herumturnen, vor allem niemals abseits befestigter Straßen und Wege. Insb. niemals in der Nacht, wo Minenschilder (rot: "pazi mine") und Absperrbänder nicht gut sichtbar sind.

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restloch (2.553 Kommentare)
am 27.05.2019 13:14

Minen wurden mit Vorliebe knapp neben Straßen verlegt (keine Ausweichmanöver in die Wiese im verminten Gebiet!); Absperrbänder können verweht, Schilder umgefallen, entfernt worden sein.

Insbesondere wurde auch die Grenze zu Bosnien-Herzegovina vermint. Fahrt nach BuH ebenfalls nur mit Kenntnis der Kriegs-Demarkationslinien empfehlenswert, oder beinhart auf Asphalt bleiben, den Beteuerungen lokaler Bevölkerung ob minenfrei oder nicht keinesfalls vertrauen (außer Polizei oder staatliche Institution) - das ist meine wiederkehrende Erfahrung.

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