Studie: Adipositas-OP für Männer risikoreicher
30-Tage-Mortalität fünfmal höher als bei Frauen
Die Häufigkeit von Adipositas steigt weltweit ständig an. Bei schwerer Fettsucht führen chirurgische Eingriffe bei vielen Patienten zu einem starken Gewichtsverlust. Es bleibt aber ein Risiko: Für Männer ist es deutlich höher als für Frauen. Das hat eine österreichische Studie mit Daten nach rund 20.000 solcher Eingriffe ergeben. Die 30-Tage-Mortalität nach bariatrischen Operationen (Eingriff zur Reduktion des Körpergewichts) ist bei Männern demnach fünfmal höher als bei Frauen.
Gesundheitsrisiko Übergewicht
Laut Statistik Austria sind 18 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) adipös, also fettleibig beziehungsweise stark übergewichtig mit einem Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 30. In der Altersgruppe der Österreicher zwischen 60 und 74 Jahren ist mittlerweile jeder Vierte von Adipositas betroffen. Es ist daher kein Wunder, dass immer häufiger mit chirurgischen Maßnahmen sprichwörtlich die "Notbremse" gezogen wird. Mit Typ-2-Diabetes, einem sehr hohen Herz-Kreislauf- und auch einer erhöhten Krebsgefährdung gehört Fettsucht zu den größten gesundheitlichen Risikofaktoren.
Extreme Adipositas (BMI größer 40) ist der Hauptgrund für Operationen zur Gewichtsabnahme. "Chirurgische Eingriffe gehören zu den erfolgreichsten Interventionen, um Menschen mit extremer Adipositas zu einem Gewichtsverlust zu verhelfen. Sie können aber auch Komplikationen mit sich bringen. Obwohl das absolute Sterberisiko nach bariatrischer Chirurgie niedrig ist, zeigen die Resultate unserer landesweiten Studie ein für Männer deutlich erhöhtes Mortalitätsrisiko im Vergleich zu Frauen", erklärte der Wiener Endokrinologe Hannes Beiglböck von der MedUni Wien.