"Jetzt kann auch ich die Zeitung vollständig hören"
Ein blinder Linzer trug dazu bei, dass die App der OÖN völlig überarbeitet und für alle "lesbar" wurde
Gerhard Fechter (69) aus Linz leidet seit Geburt an einer Sehschwäche. Die Diagnose "Retinopathia pigmentosa" bekam er erst mit 20, seine Sehkraft verschlechterte sich, heute ist er vollständig blind.
Trotz seiner Beeinträchtigung wollte der ehemalige Controller beim Land Oberösterreich "die OÖNachrichten genauso lesen können wie alle anderen". Dank einer programmierbaren Vorlesefunktion im E-Paper ist dies grundsätzlich möglich. Anfangs entsprach das Angebot jedoch noch nicht vollständig seinen Erwartungen. Er fand, dass die Funktion noch nicht ausgereift genug war, und teilte seine Ansichten mit der Service-Stelle des Sozialministeriums für Gleichstellung und Barrierefreiheit und mit den OÖNachrichten. Seine Vorschläge zur Verbesserung wurden von den Verantwortlichen der OÖN angenommen und umgesetzt. Die App präsentiert sich völlig überarbeitet, die Vorlesefunktion wurde dahingehend optimiert, dass nun jeder einzelne Artikel der OÖN vollständig und fehlerfrei vorgelesen wird.
"Jetzt funktioniert es perfekt, von der Überschrift bis zum letzten Satz", sagt Gerhard Fechter, der sich seit vielen Jahren für die Barrierefreiheit von sehbeeinträchtigten und blinden Menschen einsetzt. Er macht sich unter anderem bei Banken, Versicherungen und Unternehmen dafür stark, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Sehkraft Zugang zu wichtigen Dienstleistungen haben.