Genauere Ultraschallbilder trotz Übergewicht
Das zunehmende Übergewicht in der Bevölkerung stellt auch die Diagnostik mittels Ultraschall vor Probleme, weil Fettschichten die Bildqualität negativ beeinflussen.
In einem neu eröffneten Christian Doppler (CD) Labor arbeiten Mathematiker, Physiker und Mediziner an neuen Methoden, um die Bildqualität zu erhöhen und damit speziell die pränatale Diagnostik zu verbessern. Damit Erkrankungen und Fehlbildungen von Ungeborenen besser erkannt werden, ist eine adäquate Qualität der mittels Ultraschall erzeugten Bilder Voraussetzung. Es gibt jedoch Situationen, in denen die Bildqualität unzureichend ist.
Fettschicht verzerrt Bilder
So ändern etwa Fettschichten die Schallgeschwindigkeit, was die Bildqualität bei Fötusuntersuchungen drastisch reduziert, erklärt der Leiter des CD-Labors Otmar Scherzer, Chef der Forschungsgruppe Computational Science an der Fakultät für Mathematik der Universität Wien. Der Wissenschafter und sein Team wollen unter anderem auf Methoden der Astronomie zurückgreifen. Dort werden etwa Verfahren eingesetzt, um atmosphärische Turbulenzen bei der Beobachtung von Sternen mit optischen Teleskopen zu kompensieren.
Mithilfe der von den Wissenschaftern entwickelten mathematischen Modelle sollen innovative Prototypen von Ultraschallgeräten entwickelt und aus medizinischer Sicht bewertet werden. In den von der Christian Doppler Gesellschaft (CDG) für jeweils sieben Jahre genehmigten CD-Laboren kooperieren Wissenschafter mit Unternehmen im Bereich anwendungsorientierte Grundlagenforschung.