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G’riebene oder Stauberte Knödel

Von Roswitha Fitzinger, 13. September 2024, 16:29 Uhr
G’riebene oder  Stauberte Knödel
Da Knedl muaß staubn. Bild: Schneider-Lenz, Pfabigan

„Das Fleisch war gut, aber mit den Knödeln ist etwas schiefgegangen“, befand einst ein Gast von Carola Neulinger aus Liebenau.

Zu mehlig seien sie gewesen und nicht flaumig, wie es sich gehöre, befand dieser. Was der Mann nicht wusste, vielleicht weil er aus Deutschland kam, genau so muss der typische Mühlviertler Mehlknödel sein. Stauberter Mehlknödel wird zu ihm deshalb auch gesagt. Seit jeher wird er in Teilen des Mühlviertel so gemacht, traditionell zu Geselchtem oder einem Bratl gegessen. „Das Fleisch war früher fetter, das Mehl hat das Fett aufgesaugt“, erklärt die Seminarbäuerin. Genau das richtige Essen für die körperlich hart arbeitenden Menschen.

Für die Zubereitung empfieht Neulinger aufgrund des höheren Stärkeanteils mehlige Erdäpfel. Nach dem Kochen solle man sie etwas ausdampfen lassen, weil sie sonst zu viel Mehl bräuchten, erklärt sie: „Die zerdrückten Erdäpfel werden mit gerade so viel Mehl vermengt, dass der Knödel beim Zusammendrücken hält“, so die 59-Jährige. Anschließend sollte man sie sofort in heißes Wasser geben und 20 Minuten nicht kochen, sondern sieden lassen. „Der G’riebene schmeckt auch kalt und mit ein bisserl einer Bratlfettn ganz köstlich“, so die Landwirtin, die einen Biobauernhof bewirtschaftet.

Ein paar Kilometer östlich von Liebenau im Waldviertel, aber auch im restlichen Oberösterreich weit verbreitet ist der G’riebene oder Waldviertler Mehlknödel. Dabei wird eine Hälfte der Erdäpfel gekocht und durch die Erdäpfelpresse gedrückt. Die andere Hälfte wird gerieben. „Die rohe Masse gut auspressen, sodass sie halbwegs trocken ist. Wichtig: das Wasser aufheben. Die Stärke, die sich absetzt, gibt man später wieder dazu.“ Beides wird vermengt und mit Salz gewürzt. Die Zubereitung sollte flott gehen, da die rohen Erdäpfel dunkel verfärben, man kann sich mit einem Schuss Essig abhelfen, aber Achtung, „nicht zu viel wegen des Geschmacks“, rät Neulinger, die eine weitere typische Erdäpfelbeilage ans Herz legt: Endiviensalat mit Erdäpfeln. „Der lauwarme Salat ist ein perfektes Herbst- und Wintergericht.“

Zutaten Stauberte Knödel (8–10 Knödel): 400 g gekochte mehlige Erdäpfel (vom Vortag), 250–350 g glattes Mehl, ca. 1 TL Salz

Zutaten G’riebene Knödel (10–12 Knödel):
½ kg gekochte mehlige Erdäpfel, ½ kg rohe mehlige Erdäpfel, 2–3 EL Stärkemehl, Salz

Nur so lange kochen, bis die Knödel sich vom Boden lösen und schwimmen, dann die Hitze reduzieren, nicht mehr kochen und 20 bis 30 Minuten ziehen lassen.

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Autorin
Roswitha Fitzinger
Roswita Fitzinger
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