Fünf Frauen und ein Glücksfall
Die Almwirtinnen beleben Grünau mit Freundlichkeit und guter Küche.
Wer die Almwirtinnen besuchen möchte, muss im Dorf bleiben. Statt auf die Alm geht man besser über die Alm. Vom Bahnhof weg ist man in wenigen Minuten bei den Almwirtinnen.
"Manche Gäste werden schon verstehen, dass mit Alm der Fluss und nicht die Alm auf dem Berg gemeint ist", sagt Michaela Ettinger, die vor zwei Monaten mit Agnes Holzinger das Wirtshaus aufsperrte und eine Euphorie in Grünau auslöste: Platz bekommt man speziell zu den Feiertagen schwer, Reservierung ist empfehlenswert. Der Jubel liegt darin begründet, dass ein Wirtshaus für alle geschaffen wurde. "Egal, ob man nur ein Seidel Bier, ein Glaserl Wein oder ein gutes Essen genießen will, bei uns ist jeder willkommen", sagen die zwei Wirtinnen.
Ettinger ist im Service, Holzinger steht in der Küche, kennen gelernt haben sie sich im Almtalhof. Irgendwann wurde der Wunsch nach etwas Eigenem immer stärker, und als sich die Möglichkeit ergab, das ehemalige Dorfbeisl zu übernehmen, verwirklichten die Gastronominnen ihren Traum.
Ursprünglich wollten die zwei Grünauerinnen das Wirtshaus alleine schupfen, aber vier Hände reichten nicht aus, um den Ansturm zu bewältigen. Also bekommen sie von drei weiteren Frauen Unterstützung.
Der gemütliche Charme des Wirtshauses wurde belassen, die Böden abgeschliffen, Wände ausgemalt; der Kachelofen, holzvertäfelte Wände, eine neue Bar und Vorhänge verleihen dem Gasthaus heimeliges Flair, ohne verkitscht zu wirken. Es ist ein Platz zum Wohlfühlen und Sitzenbleiben: entweder in einer der zwei Stuben oder im Gastgarten mit Blick zur Alm. Die Speisekarte ist übersichtlich, viele Gerichte können als kleine Portionen bestellt werden. Aktuell ist Spargelsaison, die gekonnt mit erfrischendem Spargelsalat und Rohschinken (10,50 Euro) umgesetzt wird. Für Suppenliebhaber ist eine kraftstrotzende Rindssuppe mit g’schmackigem Fleischstrudel (3,80 Euro) empfehlenswert. Alternativ gibt es die cremige Erdäpfelsuppe (4,50 Euro) – dicht und opulent im Geschmack. Forelle wird im Ganzen (15,90 Euro) gebraten, ist schön glasig, einzig zu knoblaucharomatisch. Rinderfilet mit Farfalle-Nudeln, Tomaten und Spargel ist ein Wohlfühlgericht (24,50 Euro) und punktet mit vielfältigem Geschmack. Sehr gut gelingt auch die Pasta mit Spinat und Pinienkernen (10,90 Euro).
Desserts gewünscht? Frisch gebackene Kuchen (3 Euro), leider etwas körniger Milchreis (5,90 Euro) oder eine formidable und seidige Crème brûlée mit knackiger Karamellkruste (6,90 Euro) stehen zur Auswahl.
Beim Artikel fehlt mit übrigens die Bewertung, werden wohl 4 oder 5Kochlöffel sein, die genaue Adresse die öffnungszeiten. Das dürfte online irgendwo verloren gegangen sein. Ich bin gespannt, ob bald ein Test des sehr aktuellen awirtshauses in Schallerbach kommt. Darf ich hoffen .?
Das mit den glasig gebratenen Forellen ist so eine Sache und auch eine Mode. Ich will diesen Fisch durch , allerdings nicht überbraten und trocken. Oder gleich blau, aber auch da durch.