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Wenn Geld nicht der beste Gewinn ist

Von Nora Bruckmüller, 17. September 2019, 00:04 Uhr
Wenn Geld nicht der beste Gewinn ist
Der Film führt von Standorten in Europa aus nach Afrika, wo Baumwolle fair für Umwelt und Bürger verarbeitet wird. Bild: (fairtraders.ch)

"Fair Traders" feiert heute Kino-Premiere und zeigt, wie hart es ist, fair zu produzieren

Auch wenn es gute Beispiele aus beiden Grenzbereichen gibt, verharrt der Film – wenn es um Wirtschaftssysteme geht – doch meist in gegensätzlichen Wertungsexzessen. Einerseits die Verteufelung von Kapitalismus, anderseits die Romantisierung von Fairness.

Die Qualität des Films "Fair Traders" liegt gerade darin, dass sich sein italienisch-schweizerischer Regisseur Nino Jacusso auf nichts davon eingelassen hat. Sein dokumentarisches Werk, das er heute präsentiert (siehe Box), findet auf fein nuancierte, aber nie schwächelnde Weise jene Balance zwischen "hart" und "weich", für die sich die Protagonisten abrackern.

Raus aus der Werbeagentur

Auf ihrer Gratwanderung zwischen Ethik und Nachhaltigkeit sowie Kostendruck und Gewinn, Leistung und "leben lassen" – zwei Denkschulen, die momentan nichts weniger als die (westliche) Welt stark umtreiben – holt Jacusso zwei Frauen und einen Mann in den Fokus, die die einen wohl als "Spinner" nennen würden, andere als Visionäre: die Augsburgerin Sina Trinkwalder, die ihre Marketing-Agentur zusperrte, um umweltfaire Textilien zu fertigen – mit Mitarbeiterinnen, die auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance hätten. Den Textilingenieur Patrick Hohmann, der in Indien und Tansania zwei Großprojekte für die Herstellung von Biobaumwolle aufgebaut hat. Und Claudia Zimmermann, die in der Schweiz einen Biohof betreibt und gegen die Verschwendung von Essen antritt.

Die Gegensätzlichkeit, die das Leben der drei gestandenen Persönlichkeiten prägt, nämlich es auf individueller und organisatorischer Ebene "anders" machen zu wollen, als es das übergeordnete System automatisiert vorgibt, spiegelt sich in Wort und Bild. Während man idyllische Aufnahmen von Ähren oder afrikanischer Baumwolle sieht, hört man genauso, wie Trinkwalder mit ihren "Ladies" – wie sie ihre Arbeiterinnen nennt – laut Klartext über mangelnde Arbeitsmoral spricht.

Neben der Zuversicht, dass andere Wege möglich sind, verdeutlicht "Fair Traders", dass "fair" bestimmt nicht mit "leicht" oder gar "faul" gleichzusetzen ist. Von Redlichkeit träumen kann jeder, sie einzufordern, ist harte Arbeit. Ein wichtiges Werk, das ruhig noch kompakter erzählt sein könnte.

"Fair Traders": CH 2018, 90 Min., Regie: N. Jacusso

OÖN Bewertung:

 

Heute in OÖ

Regisseur Nico Jacusso präsentiert heute den Film „Fair Traders“ im Linzer Moviemento (18.30, www.moviemento.at), anschließend ist er im Kino Freistadt zu Gast (20.15 Uhr, www.kino-freistadt.at).

Ab Freitag läuft die Arbeit in den obigen Kinos sowie u. a. im Programmkino Wels und City Kino Steyr. www.fairtraders.ch

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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller
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