LIVA und Brucknerhaus: Alexander Stefan wird interimistischer Geschäftsführer
Dass die Luger-Kerschbaum-Chats schon länger in der LIVA bekannt waren, dürfte präventiv zur Freistellung des kaufmännischen Geschäftsführers Rene Esterbauer vergangenen Mittwoch geführt haben.
Wer ist der neue Interims-Chef? Der Linzer Alexander Stefan ist Steuerberater und Wirtschaftsprüfer und hat aktuell die Geschäftsführung bei der consiliario GmbH inne. Zudem besitzt er bereits einschlägige Erfahrungen mit Unternehmen aus der Unternehmensgruppe Linz, heißt es in einer Aussendung vom geschäftsführenden Linzer Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ). Die Prokura für die Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA) bekommt auch Posthof-Chef Gernot Kremser.
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Prammer nannte Stefan heute (Freitag, 18. Oktober) "einen profunden Manager, um die Handlungs- und Betriebsfähigkeit der LIVA rasch wieder gewährleisten zu können". Es gelte ihm ein großer Dank, "für seine Bereitschaft, in der LIVA alsbald für Stabilität zu sorgen. Gleichzeitig bedanke ich mich bei den LIVA-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen für die großartige Arbeit in diesen turbulenten Zeiten. Sie sorgten dafür, dass trotz dieser Umstände das Tagesgeschäft reibungslos weiterlief und allen voran zwei große Jubiläen in diesem Jahr gefeiert werden können".
Die Gründe, die zur heutigen Bestellung von Stefan führten, dürften bis in den Juli zurückliegen, über sie dürfte der am Mittwoch freigestellte kaufmännische LIVA-Direktor Esterbauer auch gestürzt sein:
Zur Erinnerung: Der am 9. Juli wegen Compliance-Vorwürfen entlassene Brucknerhaus- und LIVA-Direktor Dietmar Kerschbaum war vom damaligen Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) für dieses Amt forciert worden. Ein Exklusivbericht der OÖNachrichten im August hatte öffentlich gemacht hatten, dass Luger Kerschbaum die Hearing-Fragen über Chats (Veröffentlichung der Chats über die OÖN am 20. August) für den damaligen Bestellungsprozess zugespielte hatte, dies mündete in Lugers Rücktritt als Linzer Stadtchef.
Jene Chats, die Luger in der Brucknerhausaffäre zum Rücktritt gezwungen haben, waren in der LIVA offenbar aber bereits schon längere Zeit bekannt. Sie seien am 16. Juli im Mailsystem der LIVA eingegangen, sagt Aufsichtsratschef Meinhard Lukas am Freitag. Das blieb aber offenbar ohne Reaktion. Am Freitag der Vorwoche wurde an Lukas herangetragen, wie lange die Chats tatsächlich schon in der LIVA aufgeschlagen waren. Das dürfte am Mittwoch präventiv zur Freistellung von Esterbauer geführt haben.
LIVA-Aufsichtsratschef Meinhard Lukas: „Wir tun seitdem nichts anderes, als zu klären, wie mit diesem E-Mail in der LIVA umgegangen wurde – und dieser Prozess ist nicht abgeschlossen.“ Die Freistellung Esterbauers sei ein Zwischenschritt, vollständige Rehabilitation und Wiedereinsetzung Esterbauers seien genauso möglich wie drastischere Konsequenzen. Für Esterbauer gilt die Unschuldsvermutung. Mehr hier: "Der lange Schatten der Luger/Kerschbaum-Chats"
Esterbauer wurde am 1. März kaufmännischer Chef und mit Kerschbaum gleichberechtigter Geschäftsführer der LIVA, zu der Brucknerhaus, Posthof, Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel, TipsArena, Tenniszentrum Froschberg und die Sportparks Lissfeld, Auwiesen und Pichling zählen
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Die ersten Statements zur aktuellen Entwicklung kamen heute von Martin Hajart (VP) und Eva Schobesberger (Grüne), die beide, wie FP-Sicherheitsstadtrat Michael Raml, für das Amt des Linzer Stadtchefs kandidieren.
Das Medien-Statement der LIVA GmbH in voller Länge:
Hajart: „Man sieht anhand der aktuellen Entwicklung rund um die jetzt erfolgte Dienstfreistellung des letzten verbliebenen Geschäftsführers Esterbauer, dass sich der SP-Skandal ausweitet und offensichtlich noch längst nicht alle dubiosen Machenschaft ans Licht der Öffentlichkeit gelangt sind. Besonders kurios ist aber, dass nun der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer den „Besen“ schwingt und sich als großer Saubermacher in der LIVA präsentiert. Zur Erinnerung: Aufgeräumt muss hier ein Scherbenhaufen werden, den Prammers SP-Ziehvater Klaus Luger hinterlassen hat. Prammer muss sich ein Beispiel an Meinhard Lukas nehmen und aktiv an der Aufklärungsarbeit mitwirken – etwa endlich dem Kontrollausschuss alle relevanten Unterlagen vorlegen. Das ist noch immer nicht erfolgt."
Statement von LIVA-Aufsichtsratsvorsitzenden Meinhard Lukas
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Schobesberger: „Jetzt ist es wichtig, den Sachverhalt so schnell wie möglich vollständig aufzuklären, damit die notwendigen Schritte gesetzt werden können und ein geordneter Neustart für das Brucknerhaus möglich ist. Auch wenn das im Wahlkampf manchen schwer fällt, wäre es im Sinne der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und dem Ansehen des Hauses angebracht, in der Tonalität der öffentlichen Diskussion wieder einen Schritt zurückzuschalten. Die engagierte Aufklärungsarbeit durch den LIVA-Aufsichtsratsvorsitzenden Meinhard Lukas zeigt dabei einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, dass die Funktionen der Eigentümervertretung und des Aufsichtsratsvorsitzes städtischer Gesellschaften klar getrennt werden."
Statement von Vizebürgermeister Dietmar Prammer
Raml: FP-Stadtrat Michael Raml fordert die SPÖ auf, "endlich reinen Tisch zu machen und die Linzer nicht länger in Geiselhaft zu nehmen". Er kritisiert, dass die Wahrheit nur scheibchenweise ans Licht komme und die Linzer Stadtpolitik zu großen Teilen nur noch mit dem Aufräumen des "SP-Scherbenhaufens" beschäftigt sei, während Anliegen der Bürger auf die lange Bank geschoben würden. Für Raml stellt sich auch die Frage, wann Prammer tatsächlich von den Chats erfahren hat.
Gemeinderat Georg Redlhammer von den NEOS (Vorsitzender des Kontrollausschusses) sieht in den Geschehnissen um das Brucknerhaus "für die Stadtregierungsparteien VP, GRÜNE und FP einen aufgelegten Elfmeter im Bürgermeisterwahlkampf". "
Sie haben kein Interesse an Aufklärung, sondern daran, den Skandal bis zum 12. Januar (Tag der Bürgermeisterwahl Linz, Anm.) medial zu vermarkten. Sie richten damit weiteren Schaden an und lenken von Ihrem Totalversagen bei der Kontrolle ab. "
schön ablenken Herr Prammer und schauen dass ja nichts aufkommt, was ihn betreffen könnte
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Es ist nun nicht verwunderlich, dass der BWLer Hajart keine Ahnung von Rechtsfragen hat. Beim Juristen Raml muss man aber annehmen, dass er sich dumm stellt.
Als unbedeutende Randfigur bezeichnet ,an dann einen Betriebswirt als BWLer, weil man es einfach nicht besser drauf hat.
Das ist Ihr Problem? In meiner Studienzeit hat jeder die Betriebswirtschaft-Studenten so genannt. Und damit, dass der Jurist Dr. (wie er ja besonders betont) Raml die Ausführungen des Jus-Universitätsprofessors Lukas nicht versteht, bzw. nicht verstehen will, habens kein Problem?
Neues Herrchen, CedricTroll?
Alter Blaustalker, Teblasa?
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Was für ein Sumpf!
Und das im Bruckner-Jahr!
Ich mach einen Bogen um das Brucknerhaus.
Würde mich nicht wundern, wenn da noch ein paar Brocken ans Tageslicht kommen!
Auch wenn Prammer selbst nichts dafür kann, aber das wird ihn noch eine Weile auf Trab halten nehme ich an.
Prammer hat keinen leichten Einstieg, macht es bis jetzt aber sehr gut.
Ich bin kein Sozi, und er offenbar auch nicht. 😂
Hoffentlich ist er wirklich der moderne Sozialdemokrat,
wie es momentan den Anschein hat.
ein Moloch un fa
ein moloch da wird noch nehr kommen Linz Ag BW überall wird man was finden das nicht konform ist
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😂 BWLer 😂