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„Mary & Max Oder Schrumpfen Schafe, wenn es regnet“: Ganz besondere Sonderlinge

Von Von Julia Evers, 26. August 2010, 00:04 Uhr
Ganz besondere Sonderlinge
Einsamkeit und Außenseitertum machen Mary Daisy Dinkle zu schaffen. (polyfilm) Bild: polyfilm

„Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?“: Der Animationsfilms „Mary & Max“ zeigt im Untertitel, wohin die berührende Reise seiner gekneteten Hauptfiguren geht – zu ironischen und ernsthaften Lebens-Fragen, mit Leichtigkeit und Liebe verhandelt.

„Was sind deine fünf Lieblingswörter?“ „Was kann man tun, wenn man gehänselt wird?“ „Wie ist das mit der Liebe?“

Max ist der einzige Freund der achtjährigen Mary Daisy Dinkle. Mary ist die einzige Freundin des 44-jährigen Max Jerry Horowitz. Sie schreiben einander Briefe und schicken Schokolade von der australischen Klein-stadt nach New York City. Und verhandeln nebenbei auf liebevollste und berührendste Art und (Schreib-) Weise Außenseitertum, Einsamkeit und die großen und kleinen Fragen des Lebens.

Angefangen hat alles, als Mary die Adresse von Max aus einem Telefonbuch riss, um ihn zu fragen, ob in den USA die Babys auch in Biergläsern gefunden werden, wie bei ihr zu Hause in Australien. Zumindest haben ihr das ihre Mutter, die ihre Tage mit Sherry füllt, und ihr Vater, der seine Freizeit mit ausgestopften Vögeln verbringt, so erzählt.

Max, dem die Autismusform Asperger-Syndrom diagnostiziert wurde, hat mit Menschen eigentlich nichts am Hut, irgendwann antwortet er dennoch: („Nein, die kommen aus Eiern, die entweder Nonnen oder Rabbis bringen.“) Eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen zwei außergewöhnlichen Menschen hat begonnen.

Nur wenige Lichtblicke

Geknetete Hauptdarsteller haben dem australischen Regisseur Adam Elliot schon in „Harvie Crumpet“ (2003) zu einem Kurzfilmoscar verholfen. In seinem Spielfilmdebüt schickt er seine liebevoll geformten, teigigen Männchen erneut auf die Reise in Stop-Motion – durch ein graues amerikanisches und ein braunes australisches Universum, das nur wenige Farbtupfer und Lichtblicke erhellen.

Diese düstere Ausgangsstimmung, die tragischen und hässlichen (Knet-)Figuren und der realistische Anstrich der Trostlosigkeit beschränken den Film trotz seines durchgängig schwarzen Humors und treffender Spitzen auf jeden Fall als Werk für Erwachsene.

Denen geht die groteske Geschichte aber sofort ans Herz und an die Nieren – und verankert sich im Gehirn als ein ganz besonderer Film. Der nicht zuletzt aufgrund der Dialekt-Unterschiede zwischen Amis und Aussies als englische Originalversion mit Toni Collette und Philip Seymour Hoffman zu empfehlen ist.

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