Harald Krassnitzer feiert seinen 60er: "Ich habe nach wie vor eine unbändige Neugier"
WIEN. Mit Harald Krassnitzer feiert einer der unbestrittenen Publikumslieblinge der heimischen Fernsehlandschaft runden Geburtstag: Der "Bergdoktor", "Winzerkönig" und vor allem "Tatort"-Kommissar wird am Donnerstag (10. September) 60 Jahre alt.
Nicht viele Schauspieler sind derart präsent auf den Bildschirmen wie der gebürtige Salzburger - und derart etabliert in ihrer Position.
Geboren wurde Harald Krassnitzer am 10. September 1960 in Gröding bei Salzburg. Parallel zu einer Lehre zum Speditionskaufmann absolvierte er von 1984 bis 1988 eine Schauspielausbildung an der Elisabethbühne in Salzburg. Es folgten Engagements am Grazer Schauspielhaus, am Wiener Volkstheater und am Staatstheater Saarbrücken. Nach seiner Rückkehr an das Volkstheater, wo er von 1992 bis 1995 engagiert war, zog es den Salzburger dann aber bald in sein eigentliches Habitat: Das Fernsehen. Der Durchbruch gelang ihm hier 1997 als Nachfolger des bayerischen Schauspielers Gerhart Lippert als "Der Bergdoktor".
Bis 2005 war der zweifache Romy-Preisträger in der Rolle des Dr. Justus Hallstein zu sehen, danach folgte "Der Winzerkönig". 1999 wurde "Tatort", die seit 1970 produzierte Fernsehkrimiserie der ARD und des ORF, mit Krassnitzer als Chefinspektor Moritz Eisner um ein österreichisches Ermittlerteam erweitert, wobei seit nun mehr zehn Jahren mit Adele Neuhauser als Bibi Fellner eine kongeniale Partnerin an seiner Seite ist.
In den vergangenen 15 Jahren war der Schauspieler darüber hinaus neben einzelnen Theaterauftritten auch in Film- und Kinoproduktionen zu sehen, darunter als Schwiegermutter-Liebling in "Der Ferienarzt auf Korfu" (2003), in "Der Bär ist los" (2008) neben Erwin Steinhauer oder in "Hochzeit in Rom" (2017).
Das Schauspiel ist jedoch nicht das einzige künstlerische Betätigungsfeld des Vielarbeiters, der mit seiner Ehefrau, der deutschen Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer, teils in Deutschland, teils in Tirol lebt: Im Vorjahr veröffentlichte Krassnitzer mit dem Buch "Rauhnächte" (Residenz Verlag) eine Zusammenschau seiner liebsten Erzählungen rund um die Rauhnächte.
Neben seinen Film- und Fernsehengagements ist Krassnitzer Co-Eigentümer der Medienproduktionsfirma 'Blinklicht' und setzt sich auf verschiedensten Ebenen für wohltätige Zwecke ein. So ist der Star seit langem Unterstützer der Hilfsorganisation AMREF Austria (African Medical and Research Foundation), trat für die Opferschutzorganisation Weißer Ring in Aktion und engagierte sich 2015 bei den "Voices of Refugees" am Heldenplatz. Als bekennender Sozialdemokrat beteiligte sich Krassnitzer überdies immer wieder in SPÖ-Wahlkämpfen, Alfred Gusenbauer bezeichnete er stets als Freund. Und seit 2006 fungiert der Salzburger als Kuratoriumsvorsitzender der SPÖ-nahen Österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik.
"Ich leide zweimal im Jahr"
Sein 60. Geburtstag bereitet Krassnitzer nicht nur uneingeschränkt Freude, wie er im APA-Interview gesteht: "Ich leide an zwei Daten im Jahr immer: Das ist der Geburtstag und das ist Weihnachten." Es gehe ihm dabei nicht um das Feiern an sich, aber er stehe einfach nicht gerne im Mittelpunkt. Unbeschadet davon hält der gebürtige Salzburger sein nach wie vor frappant hohes Arbeitstempo unvermindert bei. "Ich habe nach wie vor eine unbändige Neugier. Und das ist meine Antriebskraft und meine Motivation", erklärt sich der angehende Jubilar seine anhaltende Freude am Beruf.
"Das Wichtigste ist, nicht stehen zu bleiben, sondern immer einen frischen Blick auf die eigene Figur zu bekommen", steht für den Schauspieler fest. Zugleich habe der "Tatort" in seiner Laufbahn subjektiv weit weniger Präsenz als es vielfach von den Fans empfunden werde, auch wenn mittlerweile bereits der 50. Einsatz für Moritz Eisner abgedreht wurde: "Für mich ist der 'Tatort' eigentlich nie so dominant in meiner Karriere gewesen, wie es manchmal von außen wirken mag. Ich drehe im Schnitt zwei Mal im Jahr eine Folge, mache aber auch viele andere Sachen dazwischen."
Zugleich sei die Schauspielerei in sich wenig planbar. "Der Beruf des Schauspielers ist letztlich einer, bei dem man immer mit der Unsicherheit leben muss. Egal, wie erfolgreich man ist, wacht man doch immer wieder nachts auf und fragt sich, ob das Ganze auch so weitergehen wird. Aber ich lebe mit dieser Situation nun schon seit vielen Jahrzehnten und habe damit zu leben gelernt."
Eine Unsicherheit der anderen Art ergibt sich indes durch die gegenwärtige Coronapandemie: "Wir sind, um es mit Antonio Gramsci auszudrücken, in einer Phase, in der das Alte stirbt und das Neue noch nicht geboren werden kann." Das Fatale in seinen Augen sei dabei vor allem, dass das Zwischenmenschliche unterdrückt werden müsse, so Krassnitzer: "Das Schlimme ist, dass Corona die Vertrauensbasis zwischen den Menschen zerstört." Da frage man sich als Vater etwa, ob es jetzt gut war, den eigenen Sohn umarmt zu haben, wenn der vom Studienort auf Besuch komme.
Und zugleich biete die Coronakrise auch die Chance, vieles zu hinterfragen: "Wie wichtig sind uns Menschen in unserem Leben? Wie gehen wir mit der Umwelt um? Wie stellen wir unsere Wirtschaft auf?"
Krass nitzer ist 60.
So unbestritten einer der Beliebtesten scheint er doch nicht zu sein. Die Meldung stammt vom 9.9. 14:00 und hier stehen 4 Kommentare, davon bloß einer positiv, positiv mit Einschränkung, genauer gesagt.
Den Tatort könnte man problemlos streichen und statt dessen SOKO Kitzbühel und Mord mit Aussicht weiterführen! Mir ist sein politisches Getue einfach zuwider. Entweder Schauspieler oder Politiker, aber nicht beides ..... Warum nur meinen viele Künstler, sie müssten ihren Senf zur Tagespolitik dazu geben?
Warum? Das ist im Fall dieses blonden Dickerls leicht erklärt. Der Tatort wird von ORF produziert und beim ORF muss man auf Linie sein, vor allem wenn man, was bei diesem Herrn der Fall ist, sonst kaum Auftritte/Aufträge hat.
Hab übrigens vor zwei, drei Jahren erlebt, wie so eine österreichische Tatortfolge gedreht wurde.
Das Trara war unbeschreiblich, die Präpotenz der gesamten Crew auch. Es wurde sage und schreibe ein ganzer Büroturm, in dem zig Firmen um viel Geld eingemietet waren, lahmgelegt. Ausgänge wurde blockiert, fette Autos standen direkt davor, obwohl dort normalerweise jeder, der länger als ein paar Minuten parkt, Zores bekommt. Behinderte mussten den Lastenaufzug benutzen und in den Keller fahren, um dort festzustellen, dass sie an den Mülltonnen und LKWs nicht vorbeikommen. Hätte es in der Situation gebrannt, hätte es eine Katastrophe gegeben.
Und das ganze spielte sich an mehreren Tagen ab und zwar ziemlich überfallsartig.
Na, wenn er 60 ist, konnte er sich schon ein gutes Bild über den Verfall der Sozialdemokratie machen können. Bin auf seine Reaktion gespannt. Der Kreisky rotiert ja schon seit Jahrzehnten im Grab. Bei jedem neuen Vorsitzenden steigt die Umdrehungszahl.
Sympathischer und guter Schauspieler, aber bitte nicht mehr in die Tagespolitik einmischen. Das soziale Engagement ist jedenfalls authentisch und echt, was nicht bei allen Promis der Fall ist.