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Ein Grenzgang zwischen Jazz und Bruckner

Von Christoph Haunschmid, 26. September 2022, 00:04 Uhr
Ein Grenzgang zwischen Jazz und Bruckner
Thomas Enhco Bild: Oliver Erenyi

Brucknerfest II: Umjubeltes Konzert des französischen Pianisten Thomas Enhco.

Er ist jung und spielt hervorragend Klavier. Am Samstagabend gastierte der 1988 geborene Franzose Thomas Enhco im quasi ausverkauften Mittleren Brucknerhaus-Saal und gab einen umjubelten Soloabend.

Enhco verfügt sowohl über eine klassische als auch eine Jazzausbildung, insofern baut er zwischen den Genres Brücken. Das ist grundsätzlich nichts Neues, schon in den 50ern erlangte diese Art unter dem Begriff "Third Stream" mit Vertretern wie Gunther Schuller, Stan Kenton oder John Carisi Beachtung. Enhco stellt vor allem eine Beziehung zu Bruckner her, zitiert aus den späten Symphonien und improvisiert mit erstaunlicher Leichtigkeit und Eleganz. Man hört das bekannte Thema aus dem Scherzo der 7., freut sich am Erkennen, und die Improvisation landet bei Mozart und Beethoven.

Enhco führt durch den Abend, gibt im charmanten Plauderton Erläuterungen, erklärt seine Absichten. Das hilft, manches musikalische Rätsel zu lösen. Ein "echtes" Jazzstück kommt auch vor, Dizzy Gillespies "Con Alma", ein Klassiker mit leichtem Latin Touch. Ob man die Bruckneradaptionen Jazz nennen kann, ist fraglich. Zwar kommt die dem Genre immanente Improvisation zu ihren Ehren - typisch dafür sein Kommentar, "beginnen wir mit Bruckner und schauen wir, wohin es uns führt …" – aber Phrasierung und musikalischer Duktus sind kaum jazzaffin, was keine Rolle spielt. In jedem Fall glänzte Enhco mit Enthusiasmus und unstrittigem Können.

Fazit: Ein Klavierabend mit Charme, furioser Technik, manchem Bombast und spielerischer Leichtigkeit.

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Autor
Christoph Haunschmid
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