Viele kleine Schritte in Richtung Nachhaltigkeit
Experten gaben bei Veranstaltung in Linz Tipps, wie wir unsere Welt zum Besseren wandeln können.
In Österreich ist es um zwei Grad wärmer als noch in der vorindustriellen Zeit. Bis zum Ende des Jahrhunderts werden es 5,5 Grad sein. Warum das problematisch ist, erklärte Klimaforscherin Univ.-Prof. Helga Kromp-Kolb bei der Veranstaltung der Hypo-Bank "Werte bewahren – Nachhaltigkeit leben" im Linzer Ursulinenhof: "Klimawandel bedeutet: Das Ungewöhnliche wird zunehmen." Die Folge: mehr Hochwasser, mehr Dürreperioden, mehr Schneechaos. Das Wetter wird unberechenbarer, die Landwirtschaft leidet. Experten gaben bei der Veranstaltung Tipps, wie wir aus der Spirale, die unsere Natur ruiniert, aussteigen können:
Grenzen akzeptieren: "Wir müssen ein Wirtschafts- und Geldsystem entwickeln, das sich an Grenzen hält", sagt Kromp-Kolb. Eine Wirtschaft, die auf Wachstum basiert, könne nie nachhaltig sein.
Bio kaufen: Was gebe ich für Essen aus, was für andere Dinge? Wer Relationen herstellt, kann sich Bio oft schon leisten, argumentierte Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann: "Wir geben fünf Euro für einen Liter Katzenmilch und 15 Euro für einen Liter Motoröl aus. Und dann soll das Speiseöl weniger als zwei Euro kosten?"
Ressourcen schonen: Recycling ist nicht der einzige Weg, um Rohstoffe einzusparen. Besser ist es, Dinge erst zu ersetzen, wenn sie sich nicht mehr reparieren lassen. Und: Dinge die man nicht braucht und nicht liebt, einfach nicht kaufen.
Schöpfung bewahren: Macht euch die Erde untertan. "Dieser Satz aus der Bibel wurde falsch verstanden. Es geht darum, die Umwelt zu pflegen, nicht sie zu zerstören", sagt Bert Brandstetter (Katholische Aktion Oberösterreich). (dh)
Was uns wirklich wichtig ist
Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Dazu, wie die Zukunft aussehen soll, gibt es aber kaum Bilder in den Köpfen der Menschen. Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb erklärt, wie man ganz einfach feststellt, was einem für die Zukunft wirklich wichtig ist:
„Setzen Sie sich an einem Abend bei Kerzenlicht hin und überlegen Sie, was Sie machen würden, wenn Sie nur noch ein Jahr zu leben hätten.“ Der nächste Schritt: hinterfragen, wie viel Zeit sich der Betroffene für diese Dinge nimmt, die ihm wirklich wichtig sind. Die verschärfte Version: Was würde man tun, bliebe nur noch ein Monat Lebenszeit übrig. „Was man gerne macht, braucht meistens keine Ressourcen. Was wir machen müssen, geht parallel zu dem, was uns wichtig ist“, sagt Kromp-Kolb.