Musiktheater: Der neue Chefdirigent rührt beim Personal schon kräftig um
Markus Poschner verzichtet auf die Dienste von vier Kapellmeistern und des Chordirektors.
Es gehört zu den Gepflogenheiten der Branche, dass für Schauspieler, Sänger und Tänzer die Bretter, die die Welt bedeuten, ständig den Ort wechseln. Viele Verträge sind nur auf ein Jahr abgeschlossen, und wenn ein neuer Intendant kommt oder ein neuer Chefdirigent, dann gilt es als üblich, dass er oder sie sich ein neues Team zusammenstellt.
Langjährige Mitarbeiter
Es trifft aber immer wieder auch langjährige Mitarbeiter - wie gerade jetzt am Linzer Landestheater. Der Deutsche Markus Poschner, der ab September 2017 Generalmusikdirektor Dennis Russell Davies als Musikchef ablöst, stellt in diesen Tagen die ersten personellen Weichen für seine Amtszeit in Linz. Am Montagabend erfuhren der langjährige Chordirektor Georg Leopold sowie vier Kapellmeister von ihrer Kündigung per August 2017. Dem Vernehmen nach handelt es sich um Takeshi Moriuchi, Daniel Spaw und Daniel Linton-France.
Georg Leopold: "Nach 21 Jahren beim Landestheater ist diese Entwicklung für mich natürlich sehr bedauerlich. Poschner sagte mir, dass diese Kündigung nichts mit meiner Arbeit zu tun hat. Sein Argument heißt Neuanfang."
Weiters habe Poschner ihm gesagt, dass es sich bei diesen Kündigungen nur um eine "Vorhut" handle.
Die Sopranistin Gotho Griesmeier wurde als Betriebsratsvorsitzende noch nicht offiziell von diesen Personalentscheidungen informiert. Sie sagt: "Es ist in unserer Branche üblich, dass es bei einem Intendantenwechsel auch Personalwechsel gibt. Die Fristen werden eingehalten, das ist sehr entgegenkommend von Poschner. Jeder hat genug Zeit, sich nach etwas Neuem umzuschauen. Es wäre der neuen Leitung gegenüber unfair, sich da querzulegen. Es kann jeden treffen, das gehört dazu, man lebt damit." Wobei Gotho Griesmeier ob ihrer Betriebsratsfunktion freilich unkündbar ist.
Allgemeine Verunsicherung
In der Belegschaft kursieren allerdings weitere Gerüchte. Dem Vernehmen nach sind E-Mails im Umlauf, in denen von einer massiven Verunsicherung die Schreibe ist. Bis Mitte September sollen alle Mitarbeiter, die bereits länger als zehn Jahre im Haus sind, erfahren, ob sie weiter zum Team des Intendanten und Musikchefs gehören oder nicht.
Generell finde ich den Modus, dass ein neuer Chef seine eigene Mannschaft mitbringt sehr schlecht. War zB der Chorleiter soo schlecht? Waren die Solistinnen und Solisten so schlecht? Dass man sie einfach entlässt! Warum wird das als allgemeiner Usus betrachtet und einfach hingenommen?
Was würden die Damen und Herren der Verwaltung sagen, wenn der komplette Chor ausgetauscht würde? Wenn die Verwaltung ausgetauscht würde? Die Kulturhofräte lassen da ganz einfach etwas geschehen, was, wenn es sie beträfe nicht so einfach geschehen würde. Eine Gesangsolistin und ein Gesangsolist tragen viel mehr Verantwortung als ein Kulturhofrat, haben aber eine Pemperlgage im Vergleich zu ihm; einen Bruchteil. Oft weniger als ein langjähriger Chorsänger oder -Sängerin! Aber da so eine grundlose Entlassung einfach ÜBLICH ist, wird sowas hingenommen. Ich finde die Behandlung der Gesangsolisten und Gesangsolistinnen einfach haarsträubend unmenschlich! Pfui den Politikern, Pfui den Kulturhofräten, Pfui......
Das Musiktheater, das Spielzeug vom Herrn LH, wird also großdeutsch, mit allem Drumherum.
Das wird die Wiener aber wieder freuen.
Betriebsrätin Gotho Griesmeier dürfte vom neuem Piefke schon eingekocht worden sein.
Sie hätte die Möglichkeit, die Kündigung zu beeinspruchen und für den Chorleiter wäre der Weg zum Arbeitsgericht frei.
Vielleicht wurde er nicht gekündigt sondern "nur" sein Vertrag nicht verlängert?
Na Hansi, weist du näheres?
Im Artikel steht, er war 21 Jahre beim Theater und weiter:
"Poschner sagte mir, dass diese Kündigung nichts mit meiner Arbeit zu tun hat. Sein Argument heißt Neuanfang".
So und jetzt zeigst du mir einen einzigen Menschen in Österreich, der so dumm ist, einen Vertrag auf 21 Jahre zu unterschreiben und dabei auf seine Pensionierung vergisst.
Arbeitsrechtlich gibt es hier mehrere Möglichkeiten, aber mach dir keine Sorgen.
Wenn ihr weiter so unmenschlich vorgeht, stehen wirklich bald die Blauen ante portas und die fackeln euch die Hütte einfach ab.
Nur weiter so, dass ist der Stoff, der die Effler schmiert.
Sag das deiner Betriebsrätin.
Die dürfte ihre Notenblätter besser kennen als die Arbeitsverfassung.
eigentlich braucht kein Linzer Durchschnittsbürger das Musiktheater daher wäre es endlich Zeit dieses als Ganzes aufzulösen den die top 100 Linzer können genauso zum VIP Club der Black Wings schmausen gehen oder?
Sie sind offenbar DERJENIGE, der im Urfahranerbierzelt sitzt und, ob Ihres eingeschränkten Horizontes, nicht sieht bzw. anerkennen will, dass es was anderes auch noch gibt als a Hendl und a Bier. Ich meine als Durchschnittsbürger, Abschaffung des Urfahrer Jahrmarktes - zu wos brauch ma den? Die Leit soilln dahaam Hendl und Bier nehme. ..
gute Antwort!
@linzerleser
Also Ihrer Meinung nach bräuchte kein "Linzer Durchschnittsbürger" das Musiktheater, da irren Sie aber gewaltig! Es begeistern sich sehr viele Linzer für das wunderbare neue Theater und es kommen auch regelmäßig Besucher aus Wien, Salzburg oder München angereist. Die Qualität vieler Aufführungen kann sich mit den Häusern in diesen Städten durchaus messen. Sie unterstellen damit dem Linzer Durchschnittsbürger Kulturlosigkeit , oder wie soll man sonst Ihr posting deuten?
Ja, ja - Betriebsrat oder Betriebsrätin müsste man sein - dann ist man unkündbar und kann alles so richtig in Ruhe fussfrei erste Reihe beobachten. Und manches richtig finden, was man ansonsten als Betroffener oder als Betroffene nicht richtig finden würde. Und sich gleich mit neuen Herren gut stellen. Und Btriebsratswahlen muss man ja auch nicht fürchten, sind doch dann, die, die die Kündigung getroffen hat, schon weg und können nicht mehr opponieren und Stimmung gegen BetriebsrätInnen machen. Irgendwie ekelig, finde ich zumindest.
werden die Zuschüsse von Stadt/Land schon knapp ?
Künstlerverträge werden auf Zeit abgeschlossen, weil das Publikum auch wieder andere Gesichter und Talente sehen möchte, jedoch eine Kündigungswelle für Personen die hinter den Kulissen der Bühne arbeiten, habe ich noch nie gehört, so kann dieser erfolgreiche Linzer Chordirektor schon so lange bleiben, bis er in Pension geht. Wo soll dieser in seinem Alter noch eine Chorleitung bekommen und dann müsste er sein Haus oder Wohnung verkaufen und in eine andere Stadt ziehen? In diesen Fragen beginnt Kultur. Kultur ist auch, wie wir miteinander umgehen und damit stehen alle Bühnenleute hinter dem Vorhang nicht in diesem "Künstlerwechsel", sondern sie dürfen bei guter Arbeit auf einen gesichteten Arbeitsplatz rechnen! Die Kündigung des Chordirektors ist mit Sicherheit noch nicht mit dem neuen menschenfreundlichen, warmherzigen und künstlerisch ausgezeichneten Intendanten Hermann Schneider besprochen!
GKM
Wo soll dieser in seinem Alter noch eine Chorleitung bekommen und dann müsste er sein Haus oder Wohnung verkaufen und in eine andere Stadt ziehen?
Du bist doch selber Künstler , kannst du dein Netzwerk oder deine " Beziehungen " nicht aktivieren ?
oda host goa koane freinderl in da Branche ?
oda brauchst du söba koan Chorleiter der dia hülft ?
https://de.wikipedia.org/wiki/Gunter_K%C3%B6berl
do schaust her wos da GKM fia an fescha bursch is.. leider konn ma de stimm net hören ..
"leider konn ma de stimm net hören"
Das ist eindeutig zweideutig lesbar
auf Youtube gibt's wos zu hören von eam ...
"Wo soll dieser in seinem Alter noch eine Chorleitung bekommen und dann müsste er sein Haus oder Wohnung verkaufen und in eine andere Stadt ziehen?"
Dieses Thema betrifft alle Angestellten der Privatwirtschaft. So sind die Spielregeln, ein Arbeitsplatz ist heutztage nicht auf Ewigkeit...
"Wobei Gotho Griesmeier ob ihrer Betriebsratsfunktion freilich unkündbar ist."
Das stimmt so nicht ganz, aber egal.
Ist aus meiner Sicht eine sehr, sehr übleSitte und dich nichts zu rechtfertigen. Absolutes Machtstreben, um eigene Leute hineindrücken zu können. Und es gibt einen, der hier fahrlässiger weise die Zügel schleifen lässt.
Eine Unsitte ist es, Künstler in vielen Fällen quasi oder tatsächlich zu pragmatisieren. Kunst und Kultur leben von der Erneuerung.
volle zustimmung.
nur mit dem "doch kündbar" musst du erklären. denn nur wenn ein betriebrat "goldene löffel" stielt, wäre er/sie es....
Eine Kündigung von Betriebsräten ist in der Praxis keineswegs üblich, aber grundsätzlich möglich.
Dazu benötigt man die Zustimmung des Arbeits- und Sozialgerichts, das an einige zusätzliche Vorgaben gebunden ist, aber wenn die Leistungen des Mitarbeiters nachweislich nicht passen und man nachweisen kann, dass die Kündigung mit der BR-Tätigkeit nichts zu tun hat, sind die Chancen gut, dass man die Zustimmung erhält.
Ich kenne aber nur einen konkreten Fall aus meiner Praxis und dieser hat mit regelmäßigem Alkoholkonsum zu tun. ich meine nicht meinen Konsum.
Ruflinger
Solche Sitten sind doch auch in der Politik üblich , oder ?
Im Fußball nehmen die neuen Trainer " meistens " ihr Team auch mit .
auch in der Privatwirtschaft sucht sich jede/r Manager/In sein Team aus oder nimmt das " alte " mit . C'EST LA VIE !
ob das FAIR ist sollen Anderen beurteilen , ich nicht !
Die "Neuen" werden es bestimmt anders sehen als die Gekündigten, wobei man eher "Einvernehmlich Geschiedene" oder "Nicht Vertragsverlängerte" sagen sollte.
Nein, solche Sitten sind in der Privatwirtschaft üblich.
Wo lebst du den? Das ist doch kein Amt in dem ich die Mitarbeiter pragmatisiere - so wie du dir das vorstellst. Künstler habe Verträge auf eine gewisse Dauer oder ich engagiere sie überhaupt nur für einzelne Rollen. Und als neuer Chef such ich mir die mit denen ich arbeiten möchte selber aus.
Wobei Gotho Griesmeier ob ihrer Betriebsratsfunktion freilich unkündbar ist.
Mit voller Hose ist leicht zu stinken .....oder ?
Das muss ja der, der den Poschner berufen (angestellt) hat, beabsichtigt haben.
Aber der ist dann auch nicht mehr da und nach ihm die Sintflut.
Wie meinen?
wer 20.000 mal etwas absondert denkt nicht viel nach.
Wörtlich so, wie ichs gepostet habe. Genau so.