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"Puristisch und ehrlich. Das ist das Innviertel."

Von Philipp Braun, 02. November 2018, 00:04 Uhr
"Puristisch und ehrlich. Das ist das Innviertel."
Doris Pfleger und Christoph Forthuber

Christoph Forthuber kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Herzlich willkommen in Munderfing

Die Heimat hat er nie vergessen: Christoph Forthuber, dessen beruflicher Lebenslauf sich wie ein kulinarisches Wunschkonzert anhört. Caminada, Tantris, Taubenkobel, Weyringer oder Mochi sind schon Adressen, die für höchste Qualität stehen. Aber zuletzt erspähte man Forthuber und seine Freundin Doris Pfleger immer häufiger im Innviertel, wo sich die zwei sesshaft machen wollten.

In Munderfing wurden sie fündig. Ein prächtiges und historisches Wirtshaus mit lauschigem Gastgarten, holzvertäfelter Stube, Kamin, Fischgrätböden stand sechs Jahre leer, ehe es von den zweien wiederbelebt wurde. Und wie? Es funkelt und strahlt und blieb auch manchem Guide nicht unverborgen. "Aufsteiger des Jahres 2019" im Wirtshausführer und eine Haube im aktuellen Gault-Millau bereits nach einem halben Jahr.

Rekordverdächtig. Auch Forthuber konnte es anfangs nicht glauben. "Wir waren überrascht und sehr zufrieden. Aber wir arbeiten auf keine Punkte hin. Wir wollen regionale Produkte ideal verarbeiten, die Gäste damit glücklich machen, diese jedoch nicht überfordern." Anfangs war der Koch noch übermotiviert, mit den Monaten wurden seine Gerichte immer klarer und fokussierter. Knuspriges Hellstern Brot (Gedeck 3 Euro) erinnert an Schusterlaberl und wird eigens für ihn hergestellt. Die Butter macht Forthuber selbst und veredelt sie mit Ringelblumen und Salz. Hervorragend.

Kalbsbries wird gebacken und begleitet von Petersilienwurzel (12,80 Euro). Die sind einmal sauer eingelegt, einmal karamellisiert und einmal als Püree veredelt. Wenn man alle Konsistenzen und Geschmacksrichtungen in einem Gericht wahrnehmen möchte. Hier gelingt es in Perfektion.

Die Rindssuppe bringt aufmerksames Personal mit frischem Schnittlauch, exakt modelliertem Grießnockerl und Knochenmark (3,60 Euro) zu Tisch. Schmeckt köstlich, so wie Christophs Kindheitserinnerung: Rahmsuppe (4,80 Euro). Das ist purer Geschmack. Milch, Sauerrahm, Kümmel, Gewürze. Mehr darf nicht rein und wird auch nicht verwendet.

Die Hauptspeisen sind dem Gansl (19,60 Euro) und dem Reh (19,80 Euro) gewidmet. Gutes Blaukraut, Serviettenknödel in Butterschmalz gebraten, begleiten Geflügel und Wild, dessen Fleisch eine Spur saftiger sein hätte können. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Denn die Nachspeise, Grießbrei "deluxe" mit Hollereis und Hollerkoch (8,60 Euro), ist ziemlich genial umgesetzt und lässt den Genießer jubilieren.

Endlich bekommt "traditionelle Küche" wieder den verdienten Wert.

*****

OÖN-Wertung: fünf von sechs Kochlöffeln

Anmerkung:  Gute Bierauswahl. Die Weinkarte wird laufend erweitert.
Zudem regelmäßige Winzerabende mit Menü.

 

INFOS ZUM LOKAL

Forthuber im BRÄU
Kategorie: Restaurant
Munderfing 52, 5222 Munderfing
Tel. 0676/4290224
Ruhetage: Sonntag, Montag
www.restaurant-forthuber.at

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 07.11.2018 07:51

Leider findet sich in Linz kein Gastronom der ( wieder) klassische österreichisch - Wiener Küche anbieten will. Dazu gehörte auch die Wiederbelebung der Innereienküche ( Bries, Nierndl, Leber, Kalbskopf, Hirn, Zunge, Beuscherl etc. ) . Auch Blunzen ( nicht als Gröstl) oder Leberwurst und nicht zuletzt Fiakergulasch oder Suppeneinlagen wie Markknöderl, Fleischstrudel oder Hirnpofesen und andere Speisen könnten angeboten werden.
So ein Wirt hätte in Linz ein Alleinstellungmerkmal. Aber offenbar sind die Neo-Wirte komplett phantasielos - oder unfähig österreichisch zu kochen.
Nur ein Trumm Rindleisch auf den Grill werfen, das kann jeder Vollkoffer.

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observer (22.243 Kommentare)
am 02.11.2018 10:01

Klingt alles recht gut - leider ist das Lokal nicht in Linz. Und nach munderfing werde ich leider kaum kommen. Nur was heisst die Gerichte sind klar und fokussiert ? Ist damit gemeint, dass man sich auf das Hauptprodukt konzentriert und unnötigen Schnickschnack weg lässt ? Das fände ich sehr lobenswert. Aber dann schreibt es doch auch so. Gott sei Dank habt ihr euch ja durchgerungen, nicht mehr von unaufgeregter Küche zu schreiben.

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