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Frauen grillen anders – Männer aber auch

Von Valerie Hader, 01. Juli 2017, 00:04 Uhr
"Wild muss immer dabei sein"
Frauen grillen sanfter Bild: colourbox.de

Nur die Saucen und die Salate zu machen, ist ihnen zuwenig: Jetzt greifen auch viele Frauen gern zur Grillzange Die OÖN haben mit einer Kursleiterin und zwei passionierten Grillerinnen gesprochen und ihnen auch ein paar Tipps entlockt.

Was braucht ein Mann zum Grillen? Fleisch und Bier.

Und eine Frau? Zucchinischeiben, Kräuter, Schafkäsewürferl, hausgemachtes Dressing, Servietten, Weingläser, Blumenvasen, Teelichter, Tischdecken ...

Die Aufzählung ist zwar mit Augenzwinkern gemeint, hat aber einen wahren Kern. Denn: Klischee hin oder her – beim Grillen gibt es deutliche Unterschiede. "Frauen sind vorsichtiger und sensibler, sie gehen mehr auf das Produkt ein", sagt Weber-Grillmeisterin Maria Egger. "Männern hingegen ist etwas anderes wichtig: Die wollen viel Feuer, viel Hitze und viel Fleisch. Und das verbrennen sie dann womöglich auch noch."

Frauen grillen "sanfter"

Frauen seien generell eher fürs sanftere Garen, wobei es auch bei Damen gern Fleisch sein darf. "Reine Veggiekurse sind nicht so der Brummer, weil Vegetarier eher selten grillen", sagt die Salzburgerin, die ihre Kurse am Englhartgut in Bad Vigaun (englhartgut.at) in der Nähe von Hallein anbietet. Was hingegen oft gewünscht wird, seien außergewöhnliche Gemüsebeilagen, "damit es nicht immer nur gegrillte Zucchini gibt". Außerdem interessierten sich Frauen sehr fürs Fischgrillen – und für Desserts.

Grillmeisterin Maria Egger
Maria Egger, die Salzburgerinist Weber-Grillmeisterin und gibtregelmäßig Kurse     Bild: (www.stefanjoham.com)

Letzteres unterscheide sie wieder ganz massiv von den männlichen Grillmeistern, "denn die drücken sich gern davor", sagt Egger. "In meinen Kursen wende ich darum immer einen Trick an. Da heißt es: Wer das Steak grillt, ist auch für die Nachspeise zuständig. Anders wird das nichts." Dass Frauen genauso gut grillen wie Männer, steht für Egger außer Frage: "Wir waren jahrtausendelang die Hüterinnen des Feuers, haben auf offener Flamme gekocht. Und jetzt sollten wird das nicht mehr können? Das ist doch lächerlich!" Viele alte Bauernhöfe hätten heute noch offene Feuerstellen. "Wahrscheinlich hat das in den 50er, 60er Jahren aufgehört, als der E-Herd kam", sagt Egger. Damals hat es sich wohl so eingebürgert, dass die Frau die Vorbereitungen macht und der Mann grillt. "Ich glaube, die Damen waren zu der Zeit vielleicht einfach nur froh, dass der Mann überhaupt irgendwo mitgeholfen hat."

Heute würde sich das wandeln. "Junge Paare sind ja in den meisten Beziehungen gleichberechtigt. Da freut sie sich, wenn er grillt und sie ausrasten und das gute Essen genießen kann – und umgekehrt ist das dann wohl genauso."

Tipps der Grillmeisterin

Egger selbst grillt übrigens am liebsten ein großes Stück Fleisch, "wie zum Beispiel ein Vier-Zentimeter-Steak".

Ihr Tipp: "Generell bei Fleisch den Fettrand drauf lassen. Frauen schneiden den ja gern weg." Dabei schützt dieser das Fleisch beim Grillen. "Und man kann ihn ja beim Essen immer noch weglassen." Und noch ein Rat speziell für Frauen: "Nicht so viel putzen." Das sei gar nicht nötig. "Durch die Hitze hat der Grill so eine Art Selbstreinigungsmechanismus. Es reicht, ihn gut abzubürsten und nur von Zeit zu Zeit mit Wasser und Spülmittel zu reinigen", sagt Egger.

 

"Wild muss immer dabei sein"
Grillmeisterin Birgit Schwendtbauer Bild: OÖN/ried

"Wild muss immer dabei sein"

Wenn Birgit Schwendtbauer, Steuerberaterin aus Leonding, von ihrem Griller spricht, gerät sie ins Schwärmen. Sie nennt ihn Outdoor-Küche. Kein Wunder, der Gasgriller spielt alle Stückerl. Beispielsweise beinhaltet er einen Wok, in dem köstliches Gemüse knackig gegart wird. Und während die zweifache Mama auf ihrer Terrasse steht und das Grillgut dreht und wendet, kann sie in die Ferne schauen und so ein wenig entspannen.

Die Outdoor-Küche war ein Geschenk zum heurigen Muttertag. Seither nutzt Birgit Schwendtbauer jede Gelegenheit, Familie und Freunde mit ihrer Grillkunst zu beglücken. Weil nicht nur sie selbst, sondern auch ihr Mann Reinhard Jäger ist, steht häufig Wildbret auf dem sommerlichen Speiseplan.

"Ein gutes Hirschfleisch muss einfach immer mit dabei sein, wenn ich grille", sagt sie. Das schmecke nicht nur köstlich, sondern sei auch sehr gesund. Wildbret enthält viele Mineralstoffe und Vitamine, hat einen hohen Gehalt an lebenswichtigen Fettsäuren wie Omega 3 und Omega 6. Außerdem ist es eine der eiweißreichsten Fleischarten und sehr kalorienarm.

Das Wildfleisch grillt Schwendtbauer im Ganzen – so zeigt sich erst beim Aufschneiden, dass es innen saftig und rosa ist. Als Vorspeise empfiehlt sie gegrillte Feigenhälften und Ziegenkäse, der mit Speck umwickelt wurde. Dazu passt ein Glas prickelnder Champagner oder Saft mit Eiswürfeln. "Das schmeckt an einem heißen Sommertag viel besser zum Gegrillten als Bier." Für den Hauptgang grillt die Leondingerin nicht nur Hirschrücken, sondern auch Käse-Paprika-Spieße und gemischtes Gemüse mit Spargel, Zucchini und Kartofferl im Wok. Dazu gibt’s verschiedene Chutneys. Die Kinder mögen besonders gern knusprige Hendlhaxerl, Mini-Bratwürstel und die gegrillten Maiskolben, die sie mit Kräuterbutter verfeinert. (ried)

 

"Beim Grillen ist Fantasie gefragt"
Bild: Alois Humer

"Beim Grillen ist Fantasie gefragt"

Dass Frauen anders grillen, bestätigt die Vöcklabrucker Diätologin Nina Sinnhuber. Ganz klar, dass nicht männliche Neandertaler-Attitüden mit Riesen-Steaks und Grillwürsten nachgemacht werden. Doch wie macht man etwa Hendlbrust grilltauglich? "Füllen", lautet die verblüffende Antwort der Ernährungsexpertin. Sinnhuber hackt Pilze (ohne Stängel!) und junge Zwiebeln fein, wirft ein wenig gehackte Kräuter dazu, mischt sie mit einem Löffel Öl, füllt damit eine in das Brustfleisch geschnittene Tasche und legt das Fleisch auf den Griller. Gesalzen (mit Kräutersalz) wird nachher. "Ich liebe auch Steaks, aber kleine", sagt Sinnhuber, die im Sommer mindestens einmal pro Woche grillt. Die Stücke werden mindestens 24 Stunden in einer besonderen Marinade eingelegt. Dafür mischt sie gehackte Kräuter (Liebstöckel, Salbei, Petersilie, Oregano…) mit heimischem Öl und Pfeffer und "badet" darin das Fleisch. "Das kann man auch mit Gemüse machen", so Sinnhuber. Fantasie ist gefragt. Den "ewigen" Halloumi findet sie langweilig. Manche können das Quietschen beim Zubeißen nicht mehr hören ... (haas)

 

Rezept: Grillkäse-Melonen-Schinken-Burger

Zutaten für vier Stück: 1 grüner milder Chili, 1 kleiner scharfer roter Chili, 1 kleines Stück Ingwer, 2 EL Weißweinessig, 8 EL Honig, Saft von 2 Limetten, 1/2 Honigmelone, 4 Weckerl nach Wahl, 4 Stk. Grillkäse, 8 Scheiben Rohschinken

Zubereitung: Chili und Ingwer fein zerkleinern und mit Essig, Honig und Limettensaft vermischen. Die Flüssigkeit aufkochen und ca. 2 Minuten köcheln lassen. Melone schälen und in ca. 1 cm breite Scheiben schneiden, Grill auf mittlere Hitze vorheizen. Weckerl halbieren, beide Hälften mit der Marinade bestreichen und mit der Melone gemeinsam von beiden Seiten grillen. Zum Anrichten die Weckerl mit zwei Scheiben Schinken, dem Käse und der Melone belegen und den Rest der Marinade dazu servieren.

REZEPT aus: "Silke Haun: Mädchen grillen anders", Löwenzahn-Verlag, 19,90 Euro

 

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4  Kommentare
4  Kommentare
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landlinzer (656 Kommentare)
am 01.07.2017 14:32

Phantasievolles Grillen:
Kohle zur Weissglut bringen, Fleisch auf den Rost, fertig.

Den ganzen anderen Dip-, Chic-, Bussibussi-Schmonzes rundherum brauch ich nicht.
Maximal ein Bier für den Grillmeister.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 01.07.2017 14:02

Frauen grillen anders - Männer aber auch
Gibt es da etwa ein unbekanntes drittes Geschlecht, auf welches sich der Titel bezieht? zwinkern

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ersterkarli (4.670 Kommentare)
am 01.07.2017 13:53

Grillen unterscheidet sich vom Braten, Backen und sonst irgendwie heiss machen, dass mit es mit sehr hoher Hitze geschieht. So werden die Poren vom Fleisch geschlossen und der Saft bleibt drinnen. Mit sanfter Hitze geht das nicht. Mit einem Fettrand auch nicht! Mit dieser Art der Zubereitung wird Fettbrand erzeugt und es qualmt grauslich. So wie es bei den Türken beim Pleschingersee kritisiert wird. Käse ist komplett ungeeignet, nur Schärdinger will dass er auch gegrillt wird. Natürlich wird das Fleisch auch heiss. Man braucht aber eine Pfanne oder ähnliches was das Fett auffängt, Grillen ist das aber nicht! Wieso solls der Türk wissen, wenns sogar in der Sammstagnachrichten falsch steht.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 01.07.2017 12:05

So wahr ich Feuerbach heisse (A.B.)

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