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Aserbaidschan, das Mostviertel und ein Peruaner, der „Scheiße“ sagt

Von Christoph Zöpfl, 18. Februar 2011, 00:04 Uhr
Aserbaidschan, das Mostviertel und ein Peruaner, der „Scheiße“ sagt
Öttl Reyes und Guglielmini Bild: chz

Da fragt der Brasilianer den Peruaner: „Wie is es denn gsi?“ Da antwortet der Peruaner dem Brasilianer: „Wie soi‘s g‘wesen sein? Scheiße wor‘s. I hob‘ mi voi bled obabremst.

Da fragt der Brasilianer den Peruaner: „Wie is es denn gsi?“ Da antwortet der Peruaner dem Brasilianer: „Wie soi‘s g‘wesen sein? Scheiße wor‘s. I hob‘ mi voi bled obabremst.“ Wir befinden uns im Zielraum des Qualifikationsrennens für den heutigen Herren-Riesentorlauf. Und staunen.

Der junge Mann aus Peru heißt Manfred Öttl Reyes, geht in Innsbruck in die Schule und wohnt im bayrischen Gengham. Die Frau Mama ist Peruanerin. Das macht Manfred genauso wie seine Schwester Ornella, die sich gestern im Riesentorlauf nicht für den zweiten Durchgang qualifizierte, zum Ski-Exoten. Reyes‘ Spezl aus Brasilien heißt Fabio Guglielmini und kommt eigentlich aus dem schweizerischen Locarno. Er ist erst 16, seine Schweizer Eltern haben ihren Adoptivsohn aus Brasilien schon auf die Ski gestellt, als er zwei Jahre alt war. Aufgewachsen ist er mit dem kleinen Bruder der Schweizer Top-Läuferin Lara Gut. Der vermeintliche Ski-Exote hat in der Schweiz einige Nachwuchsrennen gewonnen und steht im Junior-Tiger-Team von Maria Walliser.

123 Sportler stellten sich in der Qualifikation um 25 Startplätze im WM-Riesentorlauf an. Die Exoten haben ein verkehrtes Image. Das Fernsehen zeigt uns alte Prinzen oder dunkelhäutige Insulaner, die eher schlecht als recht auf den Skiern stehen. In Wirklichkeit waren gestern mehr als 100 sehr gute Rennfahrer dabei. Und hinter den meisten Startnummern stehen besondere Geschichten. Die von Manfred oder Fabio zum Beispiel.

Auch der Mann mit der Nummer 54 kann viel erzählen. Er heißt Patrick Brachner und kommt aus Kematen an der Ybbs. Das liegt in Niederösterreich. Der 18-jährige HTL-Schüler fährt aber für Aserbaidschan. Sein Vater Franz war dort beruflich tätig und nächtigte dabei zufällig im Hotel des Ski-Verbandspräsidenten. Dieser hatte zwar ein Budget, aber keinen Rennläufer. Inzwischen hat er einen, einen frustrierten. „Ich bin einen Schmarr‘n zusammengefahren, es ist zum Schämen. Ich hab wenig trainiert, weil ich heuer maturiere“, sagt Aserbaidschans Ski-Hoffnungsträger aus dem Mostviertel.

Als letzter Fahrer kam Georg „Geggi“ Lindner mit der Startnummer 123 daher. Fast hätte er den vor ihm gestarteten Inder Rajat Thakur eingeholt. Lindner stammt aus einer Hoteliers-Familie in Oberndorf bei Kitzbühel. Der 27-Jährige startet für Moldawien. Sechs Jahre lang hat er, nachdem der ÖSV sein Talent ignorierte, auf die Doppelstaatsbürgerschaft gewartet. „Ich möchte bei Olympia in Sotschi starten“, sagt er. Lindners moldawische Teamkollegen sind übrigens die Schweizer Urs Imboden und Philipp Roux und der Südtiroler Sascha Gritsch. Tja, so klein ist die (Ski-) Welt ...

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