„Einsparen wird man nicht können, ohne dass jemand etwas merkt“
LINZ. Über seinen Ressortwechsel, das von Erich Haider hinterlassene Finanzloch im Verkehrsbudget und über die Vereinbarung zwischen SP und VP spricht der frühere Wohnbau- und jetzige Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger (SP) im OÖN-Interview.
OÖN: Sie haben als direkt Betroffener auf den Verlust des Wohnbauressorts sehr verärgert reagiert. Hat sich der Ärger inzwischen gelegt?
Kepplinger: Ich war wenig amüsiert über diese Entscheidung, aber jetzt gilt es, wieder nach vorne zu schauen, nachdem ich von der Partei wieder nominiert wurde, weiterhin in der Landesregierung mein Mandat auszuüben. Es gibt jetzt, vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten, generelle Herausforderungen, die wir bewältigen müssen. Und die Zuständigkeit für den öffentlichen Verkehr ist gesellschaftlich hoch relevant.
OÖN: Gerade hier haben Sie ein schweres Erbe von Ihrem Vorgänger und Ex-SP-Chef Erich Haider übernommen. Das Verkehrsbudget soll um 45 Millionen Euro überzogen sein.
Kepplinger: Wir haben den Kassasturz gemacht. Es ist nicht so, dass Geld in einem schwarzen Loch versickert ist. Sondern dass mehr Subventionszusagen und Leistungsbestellungen bei den Trägern des öffentlichen Verkehrs gemacht wurden, als budgetär bedeckt sind. Und wenn man die Summen zusammenzählt und für 2009 hochrechnet, dann sind das diese 45 Millionen Euro. Das ist wahr. Wobei man sagen muss, dass auch 7,5 Millionen Euro für die Umfahrung Ebelsberg dabei sind, die keine Aufgabe des öffentlichen Verkehrs ist, aber gut. Tatsache ist, wenn man die Bestellungen und Subventionen in den Regionen hochrechnet, dass man zu wesentlich höheren Budgeterfordernissen kommt, als darstellbar ist. Das sind alles Regierungs- und Landtagsbeschlüsse.
OÖN: Die aber etwa Haider beantragt haben muss...
Kepplinger: Selbstverständlich mussten sie beantragt werden. Aber Tatsache ist, dass es Verpflichtungen sind, die das Land Oberösterreich eingegangen ist. Nicht das Verkehrsressort oder Erich Haider als Person und in Zukunft auch nicht der Kepplinger. Ich bin jetzt dabei, mit dem Landeshauptmann einen Weg zu finden, dass einerseits mit Nachträgen im Budget und andererseits mit Reformkonzepten die Balance wieder hergestellt wird.
OÖN: Was heißt, dass es weniger Geld für den öffentlichen Verkehr geben wird?
Kepplinger: Die Einsparungserfordernisse wird man nicht erbringen können, ohne dass jemand etwas merkt. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich nicht mehr alle Wünsche erfüllen kann, und dass es Konflikte geben wird. Es wird so sein, dass man nach einem intensiven Controllingprozess, jede Aufgabe auf ihre Effektivität hinterfragt. Und da wird man draufkommen, naja, eine Auslastung ist nicht dramatisch hoch, da wird man etwas sparen müssen. Das Reformkonzept werde ich bekanntgeben, wenn es vorliegt. Wir haben vereinbart, dass das Mitte 2010 der Fall sein wird.
OÖN: Dann wird es auch Einschnitte bei bestehenden Leistungen geben müssen?
Kepplinger: Es gibt einen General-Verkehrsdienstevertrag mit der Bahn, der läuft bis 2017, den brauche ich nicht andiskutieren. Dazu gibt es Leistungsbestellungen großen Umfangs bei den ÖBB, aber nicht nur, auch bei privaten Betreibern und Busunternehmen. Die sind jährlich befristet. Über 2010 brauche ich nicht diskutieren, da sind die Fahrpläne schon erstellt. Aber darüber hinaus wird man alles sehr kritisch hinterfragen müssen. Das ist die Konsequenz aus der Enge des Budgets.
OÖN: Die Budgetverhandlungen sind in der Endphase. Wie hart wird das Jahr 2010?
Kepplinger: Die Erwartungen für 2009 werden bei weitem nicht erfüllt, was die Einnahmen betrifft. Und in einer Zeit, in der die Einnahmen massiv wegbrechen, kann ich nicht so tun, als ob ich es noch hätte. Es wird die Kunst sein, dort Einsparungen zu machen, wo die Zukunft, damit meine ich Bildung, Forschung und Beschäftigung, nicht gefährdet wird.
OÖN: Die SP hat eine Vereinbarung mit der VP, dass alle Budgets nur noch gemeinsam beschlossen werden. Haben Sie sich damit nicht in ein enges politisches Korsett begeben?
Kepplinger: Die Vereinbarung trägt auch meine Unterschrift. Sie hat den Geist, dass man die Finanzpolitik gemeinsam trägt. Ich glaube aber trotzdem nicht, dass man nicht eigenständige Positionen beziehen und kommunizieren kann. Es ist nicht so, dass die SP von der politischen Bühne abtritt, im Gegenteil. Wir werden uns nach der Phase der Erneuerung verstärkt zurückmelden. Der Herr Landeshauptmann könnte ja Entzugserscheinungen bekommen, wenn er auf meine Budgetkritik verzichten müsste.
Das grenzt doch schon an Wahnsinn: Der ehemalige Zuständige für den Öffentlichen Verkehr hat das Budget wohl eher als "Richtline" gesehen.
Und dann soll man sich noch wundern, wenn plötzlich das Geld knapp wird.
Vielleicht ist das der Grund, warum die Faymann-Truppe in Wien immer wieder an der Steuerschraube drehen will. Irgendwo müssen diese "kleinen" Budgetüberschreitungen ja wieder reingeholt werden.
Und ganz der roten Moralvorstellung entsprechenden sollen es wohl wieder die Kleinunternehmen und die Familien 2000+ Euro Monatseinkommen zahlen. Schöne Sauerei.
verscherbelt und nix geblieben,
verkauft(und Provisionen kassiert), verkauft, im Bund die größte Steuerbelastung der Bevölkerung und doch die höchste Verschuldung.....
unter einer ÖVP FP/BZÖ Regierung, doch ein glatter schwarzer Wahnsinn!
Unter dem 140 Mille LH der von nichts weiß werden die Portionen kleiner, nicht wegen Haider, wegen der ÖVP Unfähigkeit das Geld zusammenhalten zu können, wirtschaften zu können. Geschenke unter Freunden auf Kosten der Kleinen!
Die ÖVP hat die Beträge des Herrn Haider für das Verkehrsbudget mitbeschlossen, aber der Landesfinanzreferent hat sie nicht zusammenzählen können, ein guter Wirtschaftsfachmann und Finanzchef!
Schöne Sauerei!
...aber zur Argumentationshilfe dreht Faymann an der Steuerschraube
OÖ's Haider - heißt Pühringer, unser Geld ist für Selbstbeweihräucherung und Selbstdarstellung aufgegangen, weil er unseren LH(statt das Land) liebt !
Na ich möcht nicht wissen, wer sich da bei den Zahlungen vom Herrn Haider in der ÖBB aller die Hände gerieben hat.
Und die Formulierung "OÖ's Haider heißt Pühringer" ist - gelinde gesagt - kühn.
Der 140 Mille Mann Pühringer kann zwar nicht, wie von der ÖVP meist üblich behaupten, dass die SPÖ dem DEAL mit dem ungarischen- unbekannten Anrufer(mit der harmlosen Bitte um Einsicht in Landeskonten und Abrufmöglichkeit des Finanzstatus) mitbeschlossen hat, aber....
den Ausgaben des Herrn Haider wohl mit abgestimmt, also zugestimmt hat!
Aber Zusammenzählen konnte die ÖVP immer nur bei den mutmaßlichen Fehlern Anderer, nach eigenem Gutdünken festgestellten und dann angeprangten Verfehlungen der politischen Gegnern....
Aber Wirtschaftspartei, mit fehlerloser Finanzgebarung, ehrlichen(Christlichen Zügen und charakterlich einwandfreiem Umgang mit pol. Konkurrenten, kann man nirgends erkennen!
Die Frage ist weiters noch, dass zu dieser Zeit die Landesregierung 4.5% Zinsen erhielt, während private Anleger bei der RAIBA für wesentlich geringere Beträge 5 % Zinsen aushandeln konnten!
Mit der Differenz hätte der Herr LH dem Herrn Haider sein Konto auffetten können!
Du erinnerst mich stark an den verschwundenen BIBER.