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Erschöpfende Verhandlungen

Von Josef Lehner, 07. Dezember 2010, 08:09 Uhr
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Bildergalerie Klimagipfel in Cancun mit Josef Lehner
Bild: Josef Lehner

CANCÚN. Nicht sonnenhungrige Touristen bestimmen in diesen Tagen das Geschäft an der Strandpromenade von Cancún in Mexiko, sondern die rund 15.000 Mitarbeiter von Staaten, Vereinten Nationen (UNO) und Nichtregierungsorganisationen (NGO).

„Erst nach Christmas geht das Geschäft richtig los“, sagt der Tourismusvertreter. Während in Österreichs Skiorten ab 24. Dezember kein Bett mehr frei ist, kommen die Nordamerikaner in den Sonnenzielen Verspätung an. Sie feiern nämlich Weihnachten lieber im Familienkreis und genehmigen sich erst dann die Sonne.

Rund 40.000 Gästebetten gibt es in diesem Urlaubs-Eldorado, das vor 50 Jahren nur aus einem Dorf bestanden hat. Im Norden sind die Riesenhotels internationaler Ketten; je weiter es nach Süden geht, desto flacher und gemütlicher werden die Unterkünfte, sagen die Einheimischen. Es zu überprüfen, dazu fehlt dem Berichterstatter die Zeit.

Tiefgekühlt

Die Klima-Touristen haben eine Eigenheit: Sie sind tagsüber in den künstlich beleuchteten, höchstens von Powerpoint-Präsentationen erleuchteten Konferenzsälen. Sie hasten von einem zum nächsten Meetingroom und sind für den Beach nicht zu haben. Daher ist es offensichtlich lange nicht mehr so leer gewesen an den Stränden von Cancún als in diesem Jahr. Um 17 Uhr geht die Sonne unter, und da kommen die Klimaretter erst von den schrecklich tief gekühlten Konferenzräumen heim, um sich für Abendessen fit zu machen.

Die wachsende Gemeinde der CO2-Touristen hat ein interessantes Erscheinungsbild: Im und um das Konferenzzentrum Moon Palage – eine Fünf-Stern-Hotelanlage mit rund 2400 Zimmern – sind es in erster Line Männer aller Hautfarben in dunkel dominierten Anzügen. Sie werden meist gefolgt von jungen, schmucken Damen in schicken Kostümen. Die gegenteilige Konstellation ist auch zu sehen, aber in Minderzahl. Flächendeckend tragen (fast) alle Computertaschen, und sie fingern meist an ihren Handys herum. Jeder Klimagipfel dürfte ein Bombengeschäft für die Telefonnetzbetreiber sein.

Keine erschöpfenden Antworten

Die vielen Helferlein zollen der Belastung jedoch Tribut: Um drei Uhr nachmittags ist der Rasen vor dem Moon Palage besetzt von gut gekleideten Menschen, die im Gras sitzen, auf der Schoß eine Plastikschüssel mit undefinierbaren Lebensmitteln und in den Händen einen Plastikbecher haben. Abgekämpft stochern sie in Reis und Polenta herum. Das sind erschöpfende Klimagespräche. Die Ergebnisse geben keine erschöpfenden Antworten auf die Klimaerwärmung.

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