Immo-Anleihen sind keine Immobilien
WIEN. Die Niedrigzinspolitik bringt viele Kleinanleger dazu, sich Immobilien als Anlageform anzusehen.
Unter anderem greifen sie zu "Immobilienanleihen". Eine Investition in Immobilienanleihen dürfe aber nicht mit einer Investition in Immobilien verwechselt werden, stellte die Finanzmarktaufsicht (FMA) diese Woche klar.
Es seien lediglich Anleihen von Unternehmen, die mit Immobilien zu tun haben. Der Begriff "Immobilienanleihe" habe keine rechtliche Bedeutung, so die FMA. Mit der eigentlichen Immobilie hätten diese Anleihen nichts zu tun. Es handle sich lediglich um reguläre Anleihen, die von Unternehmen, deren Kerngeschäft beispielsweise der Bau oder der Erwerb von Immobilien ist, ausgegeben werden. Die von realen Immobilien erwartete Sicherheit sei bei dieser Anlageform oft nicht gegeben.
Anleihen meistens unbesichert
Der Großteil der für Kleinanleger zugänglichen Anleihen sei unbesichert – es seien daher keine zusätzlichen Sicherheiten hinterlegt. Wird der Ausgeber der Anleihe zahlungsunfähig, hafte er zwar mit seinem gesamten Vermögen, das reiche in der Regel aber nicht aus, um die möglichen finanziellen Schäden der Anleger zu decken.
Der FMA zufolge sind in Österreich 189 Immobilienanleihen von 82 Emittenten mit einem geplanten Volumen von knapp 6,5 Milliarden Euro ausständig.