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Gendefekt und Corona lassen Familie verzweifeln

Von René Laglstorfer, 01. Dezember 2020, 00:04 Uhr
Gendefekt und Corona lassen Familie verzweifeln
Thomas Läpple, Beate Plank und ihr 18-jähriger Sohn Patrick (v.l.), der wie seine Mutter vom Gendefekt betroffen ist. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Die Linzerin Beate Plank leidet am seltenen Ehlers-Danlos-Syndrom, ihr Lebensgefährte verlor wegen der Pandemie alle Aufträge

Wenn Beate Plank versucht, eine Plastikflasche zu öffnen oder Fenster zu putzen, dann können ihre Sehnen und Bänder reißen oder ihre Schulter kugelt sich aus. "Ich habe ständig Schmerzen und immer irgendwo eine Verletzung", sagt die zu 90 Prozent beeinträchtigte Linzerin, die seit einem Jahr überwiegend im Rollstuhl sitzt.

Vor nicht allzu langer Zeit war Beate eine lebenslustige, sportbegeisterte Frau. Sie spielte von Jugend an bis zur 1. Bundesliga beim ASKÖ Urfahr und ÖTB Leonding Faustball und tanzte beim ASKÖ Linz-Mitte Jazzgymnastik. Doch ab Mitte 20 zog sich die dreifache Mutter bei alltäglichen Handgriffen immer häufiger schmerzhafte Sehnen- und Bänderverletzungen zu.

Lange wusste Beate nicht, warum das bei ihr so ist und mit zunehmendem Alter schlimmer wird. Ihr damaliger Arbeitgeber, ein Tierarzt, bemerkte, wie Beates Sehne im Daumengelenk riss, als sie bei einer Untersuchung einen Hund fixierte. Weil der Veterinärmediziner ein ähnliches Leiden von einem Gendefekt bei Tieren kannte, riet er der damals 30-Jährigen, einen Internisten aufzusuchen. Dessen Diagnose nach bangen Jahren der Ungewissheit und Verzweiflung: das Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS). "Ich bin erleichtert gewesen, endlich zu wissen, woher die Schmerzen kommen", sagt die heute 40-Jährige.

Seit sieben Jahren ein Pflegefall

EDS ist angeboren, unheilbar und vererbbar. Die seltene Erkrankung äußert sich durch rund 60 Symptome, darunter extrem überbewegliche Gelenke sowie chronische Schmerzen aller Art. Vereinfacht gesagt, ist Beates Bindegewebe, das in Form von Bändern die Gelenke stabilisieren und in Form von Sehnen Kraft vom Muskel auf die Knochen übertragen soll, viel zu weich. Organe und Gelenke können nicht gestützt werden. Jeder einfache Handgriff kann zu einer schweren Verletzung führen.

Gepflegt wird Beate seit 2013 von ihrem Lebensgefährten Thomas Läpple. Obwohl die Linzerin fast rund um die Uhr Betreuung benötigt, wurde ihr zunächst nur Pflegestufe 1, später 2 zuerkannt. Der OÖ. Behindertenverband klagte heuer vor Gericht, seither hat sie Pflegestufe 5. Mit Ergo- und Physiotherapie versucht sie eine Bettlägrigkeit so lange wie möglich hinauszuzögern.

Um seinen Job und die Pflege seiner Lebensgefährtin unter einen Hut zu bringen, hat sich Thomas im Jänner als Veranstaltungstechniker selbstständig gemacht. "Dann kam Corona. Alle Aufträge und unser Einkommen brachen weg", sagt Beate. Sie kritisiert, dass pflegende Angehörige in Oberösterreich nicht wie im Burgenland mit einer Anstellung abgesichert sind und deshalb zusätzlich noch finanzielle Sorgen haben.

Frühes Stadium bei Sohn

Als kurz nach dem ersten Lockdown die alte, nicht behindertengerechte Küche "auseinanderfiel", wandte sich das Paar an das Land. "Als Antwort hieß es, dass rollstuhlgerechte Küchen nicht mehr förderbar sind", sagt die 40-Jährige. Also musste die Familie auf Pump eine unterfahrbare Küche anschaffen, bei der sie vom Rollstuhl an den Kühlschrank kommt.

Auch Beates ältester Sohn Patrick (18) hat EDS, aber noch in einem sehr frühen Stadium, ihre beiden anderen Kinder sind nicht betroffen. "Bei Patrick wurde die Krankheit rechtzeitig erkannt. Er weiß, worauf er aufpassen muss, und wirkt bereits jetzt mit Übungen entgegen", sagt Beate.

Ihr größter Weihnachtswunsch ist ein neuer Körper und wieder gesund zu werden. "Aber das ist nicht möglich", sagt die Schwerkranke. Sie hofft darauf, dass ihr selbständiger Lebensgefährte bald wieder etwas verdienen kann.

Wenn auch Sie beim Helfen helfen möchten, dann können Sie eine Spende an das Christkindl-Konto AT94 2032 0000 0011 1790 (IBAN) überweisen.

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Autor
René Laglstorfer
Redakteur Land und Leute
René Laglstorfer

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
azways (5.835 Kommentare)
am 01.12.2020 08:38

Wenn ich das private Konto der Familie erfahre, spende ich gerne einen Geldbetrag.

Keinesfalls aber auf ein Spendenkonto.

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glindan (1.399 Kommentare)
am 01.12.2020 10:55

Hier haben Sie zumindest mal sämtliche Kontaktdaten. Den Rest können Sie dann ja per Mail oder Telefon klären. https://ltl-eventtechnik.at/kontakt

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Cordoba (665 Kommentare)
am 01.12.2020 08:31

Wahnsinn, wenn man so was liest.
Und ich mach mir Sorgen, heuer nicht Schifahren zu können......
Manchmal braucht man solche Geschichten um wieder auf den Boden zu kommen. Ich hoffe, dass viele etwas spenden, hier kommt das Geld sehr gut an.

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danube (9.663 Kommentare)
am 01.12.2020 00:23

" ihr Lebensgefährte verlor wegen der Pandemie alle Aufträge " ...wegen der Pandemie oder wegen der Maßnahmen? Schließlich zeigt Schweden vor, dass es auch ohne Lockdown und Zerstörung der Volkswirtschaft ginge. Und die haben auch bessere Zahlen, obwohl die Geschäfte voll sind mit Bürgern ohne Maske. Also, bedankt euch bei unserer Regierung, die für das Weltwirtschaftsforum die Volkswirtschaft ruiniert und der Pharmaindustrie das Geld in den Rachen wirft.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 01.12.2020 00:42

Klassische Themenverfehlung. Dir geht es eigentlich nur darum, den ewiggleichen Sermon loszulassen.

Hier in diesem Artikel geht es um das Schicksal einer Familie.

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sumpfdotterblume (3.159 Kommentare)
am 01.12.2020 06:14

Peinlich, Danube! Themenverfehlung!

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azways (5.835 Kommentare)
am 01.12.2020 08:36

NEIN - Thema voll getroffen.

Die verantwortlichen Politiker dürfen sich nicht ständig aus der Verantwortung stehlln, sondern sollen für den durch Sie verursachten Schaden gerade stehen.

Aber unsere Regierung gibt lieber jährlich viele Millionen Euro für persönliche Selbstdarstellung der Minister aus.

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 01.12.2020 09:27

Der immer gleiche Müll vom "Oberexperten" DANUBE.

Schweden als Vorbild? 6681 schwedische Familien, die ein geliebtes Familienmitglied durch diese Virusinfektion verloren haben, werden das bezweifeln.

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Paz (374 Kommentare)
am 01.12.2020 12:41

Nein, ich bedanke mich bei Ihnen.
Leute wie Sie, die seit Monaten nur gegen die Maßnahmen reden und alles daran setzen dass die Zahlen schön nach oben gehen, sind ja letztendlich der Grund für die Maßnahmen.
Eigenverantwortung ist ein Fremdwort für Sie, bei Ihnen geht's den ganzen Tag nur "ich,ich, ich, meine, meine, meine..."
Sie könnten jetzt ja spenden, stattdessen wird diese Thema von Ihnen wieder nur für das ewig gleiche Gesuddere genutzt.
Sie sind ein furchtbar armseliger Mensch.

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