Vom Schneidermeister zur KundenClub-App
BAD HALL. Das Modehaus Kutsam feiert 60-Jahr-Jubiläum.
"Mode wird offline getragen und genutzt", sagt Johannes Behr-Kutsam: Das stimme ihn auch für die kommenden Jahre positiv. Der 34-jährige Behr-Kutsam leitet seit 2017 in dritter Generation das Modehaus Kutsam mit Sitz in Bad Hall. In diesen Tagen feiert das Familienunternehmen sein 60-Jahr-Jubiläum.
Trotz Konkurrenz durch Onlineriesen wie Amazon und Zalando und großer Ketten mit günstiger "Wegwerfmode" blickt Behr-Kutsam optimistisch in die Zukunft: "Die Menschen haben immer weniger Zeit, und online einzukaufen kann aufwendiger sein als im stationären Handel." Immer mehr Leute würden sich daher an Fachleute in den Geschäften wenden – "dann können die Kunden sicher sein, dass bei einer Hochzeit oder für das Bewerbungsgespräch alles passt."
In diesem Zusammenhang lege man besonders viel Wert auf die Schulung der mittlerweile 65 Mitarbeiter, etwa im Hinblick auf Stil und Farben, sagt Behr-Kutsam. Außerdem soll es in den Geschäften künftig noch mehr Ware geben, die fair und nachhaltig in Europa produziert wird, sagt Seniorchef Christian Kutsam.
Rasch über Größe informieren
Da Handel immer auch Wandel bedeutet, bietet Kutsam seinen Kunden nun eine KundenClub-App an. Diese soll die Betreuung im Geschäft unterstützen: Mit der App für das Smartphone können Kunden unter anderem Punkte sammeln, sich rasch über die eigene Größe oder jene des Partners informieren und nach Produkten suchen. Zusätzlich erhalten sie einen personalisierten Newsletter. Auf einen "klassischen" Onlineshop verzichtet das Unternehmen auch weiterhin.
Schneidermeister Erhard Kutsam hat 1959 in Bad Hall den Grundstein für das Modehaus gelegt. Mit Kleidung hat die Familie sich schon davor beschäftigt: Neun Generationen waren als Schneider tätig. 1989 begann die Expansion, heute gibt es neben dem Stammhaus Standorte in Sierning, Kirchdorf, St. Valentin und Schwertberg. Einen Umsatz gibt das Modehaus traditionell nicht bekannt. (prel)