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Grünes Papier: Wie die Trauner Delfort-Gruppe Verpackung neu denkt

Von Susanne Dickstein, 15. Mai 2021, 00:04 Uhr
Grünes Papier: Wie die Trauner Delfort-Gruppe Verpackung neu denkt
Fast Food und Softdrinks werden mit Papieren aus Traun verpackt. Bild: Delfort

TRAUN. Die weltweite Abkehr vom Kunststoff eröffnet dem Papierhersteller neue Märkte.

Die Hälfte seines Umsatzes erzielt der Papiererzeuger Delfort nach wie vor mit Tabakpapieren. Das Kerngeschäft hat sich auch im vergangenen Jahr als krisensicher erwiesen. Die Zukunft des Familienunternehmens liegt in ökologisch verträglichen Verpackungen, etwa für Snacks und Softdrinks. Die jahrelange Entwicklungsarbeit der Trauner trägt Früchte und eröffnet neue Märkte.

Trinkhalme aus Papier, wachsfreies Burgerpapier: Die dünnen und dennoch widerstandsfähigen Papiere sind wiederverwertbar, kompostierbar und biologisch abbaubar. "Sie können auch in Altpapier- und Haushaltstonnen entsorgt werden", sagt Vorstandschef Martin Zahlbruckner, der die Delfort-Gruppe seit Jahren gemeinsam mit Finanzchef Roland Faihs führt.

Während in Europa der Druck vor allem durch politische Regulatorien entstehe, komme er in den USA direkt von den Kunden. Der Bedarf nach ökologischen Verpackungen ist bei den internationalen Getränkeproduzenten und Fast-Food-Ketten angekommen, die zu den Kunden von Delfort zählen. Für ihre Verpackungslösungen wurden die Trauner kürzlich von einer auf Nachhaltigkeit spezialisierten Ratingagentur mit der Bestnote ausgezeichnet.

Zehn Prozent des Jahresumsatzes von zuletzt rund 900 Millionen Euro macht Delfort mit Verpackungspapieren, das Potenzial ist groß. Stark war im Coronajahr aber auch die Nachfrage nach Etikettenträgerpapieren, die das Familienunternehmen an Standorten in Finnland und Ungarn herstellt. "Das war durch den E-Commerce getrieben", sagt Zahlbruckner. Geschwächelt hätten die Sparten Pharma (Beipackzettel) und religiöse Industrie. Letztere, weil die Schriften und Bücher hauptsächlich auf der Straße verkauft werden, was im Vorjahr nur bedingt möglich war.

In Summe sei der Umsatz im Vergleich zu 2019 leicht rückläufig gewesen, man habe 2020 aber Marktanteile und Ertragskraft gewonnen. Auch für die kommenden beiden Jahre ist Zahlbruckner "absolut optimistisch" – trotz teurer Rohstoffe: "Wir haben die Verfügbarkeit des Materials langfristig abgesichert." Die Schwierigkeit liege in der Logistik, weil Paletten und Lkw knapp seien.

Nach einem Jahr erzwungener Reisepause würden nun die Kundenbesuche wieder losgehen. Der Nachholbedarf sei groß. Das ist auch der Grund, weshalb Zahlbruckner diese Woche den Aufsichtsratsvorsitz in der Oberbank zurückgelegt hat: "Unsere vielen Innovationsprojekte brauchen persönliche Kontakte, da werde ich sehr viel unterwegs sein."

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Autorin
Susanne Dickstein
Chefredakteurin
Susanne Dickstein
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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 15.05.2021 10:57

Hier wird der Konsument wieder für dumm verkauft.

Zum Beispiel ist der Ersatz des Plastiksackerl durch ein Papiersackerl nicht unbedingt der beste Beitrag zum Klimaschutz, wie die Ökobilanz zeigt. Die Produktion von Zellstoff als Ausgangsmaterial benötigt fast doppelt so viel Energie. Hinzu kommt hoher Verbrauch und Verschmutzung von Wasser und die deutlich höhere Belastung der Atmosphäre durch Stickoxide, Schwefeldioxide und andere Chemikalien, mit denen die Zellstofffasern behandelt werden müssen.

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