Schwarzmüller will in der Bauindustrie wachsen
FREINBERG. Zum dritten Mal in Folge konnte der Innviertler Fahrzeughersteller Schwarzmüller ein zweistelliges Umsatzplus verbuchen.
Im Vorjahr stiegen die Erlöse von 311 auf 342 Millionen Euro. Für heuer plant Vorstandschef Roland Hartwig einen Umsatz von 380 Millionen Euro.
Wachsen will das Familienunternehmen, das sich zum Komplettanbieter von Nutzfahrzeugen entwickelt hat, dabei vor allem in der Bauindustrie. "Bei Baufahrzeugen können wir unsere Stärken hinsichtlich Individualisierung und Leichtbau massiv ausspielen", sagt Hartwig. Mit 25 Prozent Umsatzanteil liegt die Bauindustrie noch deutlich hinter dem Fernverkehr als wichtigstem Standbein von Schwarzmüller mit 65 Prozent Umsatzanteil. Dies soll sich in den kommenden Jahren zugunsten des Baus verschieben.
Denn die Strategie von Schwarzmüller sieht ein ehrgeiziges Wachstum vor: Bis 2020 wollen die Innviertler 10.000 Fahrzeuge im Jahr erzeugen. Im Vorjahr stieg die Produktion von 7799 auf 8866 Stück. Herausforderung für die Produktion ist dabei nicht nur die Vielfalt – es gibt 135 verschiedene Typen – sondern auch die Geschwindigkeit. "Das ist wie bei einem Maßanzug: Die Kunden wollen ein individuelles Produkt, das gleich schnell und möglichst gleich teuer ist wie ein Anzug von der Stange", sagt Hartwig.
Produktion wird umgebaut
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird die Produktion zurzeit komplett umgebaut. Aus einer Standfertigung wird eine Fließfertigung. "Bis 2020 werden wir 30 Millionen Euro in interne Strukturen investiert haben. Das Jahr 2017 markiert dabei einen Meilenstein." In den Werken in Oberösterreich (Freinberg), Tschechien und Ungarn wird mit verschiedenen Schichtmodellen von Normal- bis Drei-Schicht gearbeitet. Ziel sei, in allen Bereichen in einen Zwei-Schicht-Betrieb zu kommen. Von den 2246 Mitarbeitern sind knapp die Hälfte in Österreich beschäftigt. Der Leasinganteil beträgt rund 20 Prozent.
Auf dem Heimmarkt Österreich habe Schwarzmüller mit 2300 verkauften Fahrzeugen einen Marktanteil von 38 Prozent. Doch Deutschland holt rasant auf und dürfte Österreich bald als größten Absatzmarkt ablösen. (sd)
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