Klimagipfel: Hoffen und Bangen in vielen Unternehmen
LINZ/PARIS. Mehr als 10.000 Umweltexperten, Beamte und Politiker verhandeln in Paris über ein neues Klimaabkommen. Die Ergebnisse können sich In Oberösterreich auf viele Unternehmen positiv wie negativ auswirken. Wo ein Hoffen oder ein Bangen vorherrscht, lesen Sie in den OÖNachrichten.
Fröling, Hargassner, ÖkoFen etc. sind mit ihren Biomasse-Heizkesseln international erfolgreich. Die Energiewerkstatt Munderfing, SKF-Wälzlager Steyr und Hexcel Neumarkt spielen in der europäischen Windkraftproduktion vorne mit. Fronius Wels, mehrere Anlagenbauer und Forscher der Universität Linz setzen in der Solarenergie Akzente.
Deshalb sind in der oberösterreichischen Wirtschaft viele an möglichst strengen Klimaschutzzielen interessiert. Die gesamte Branche der erneuerbaren Energie ist vom um 50 Prozent gefallenen Erdölpreis massiv betroffen. Wegen des Überangebots ist auch keine Änderung zu erwarten. Nur Emissionsgrenzen könnten die Wettbewerbsfähigkeit des hoch subventionierten fossilen Sektors drosseln.
Eder: Gleiche Regeln für alle
Ganz anders sind die Erwartungen bei den in Oberösterreich ebenfalls stark vertretenen energieintensiven Unternehmen. Schon vergangene Woche hat voestalpine-Chef Wolfgang Eder eine Warnung an die europäischen Verhandler gesandt: "Wir müssen davon wegkommen, dass Europa mit einseitigen Verpflichtungen zum Einsparen von CO2 vorprescht. Das kann die Branche auf Dauer nicht verkraften. Dann steht ihre Existenz auf dem Spiel." Im Klimaschutz müssten für alle einheitliche Ziele gelten.
In Linz muss in den nächsten Jahren über den Ersatz von vier alten Hochöfen entschieden werden. Eder warnt davor, dem Stahl in Europa die Wettbewerbsfähigkeit zu nehmen: "Es wäre ein großer Fehler, sich beim wichtigsten Basiswerkstoff von Importen abhängig zu machen."
Auch die heimische Zementindustrie fürchtet eine Benachteiligung gegenüber ausländischen Mitbewerbern.
Die EU sei nicht am Zug, heißt es. Sie habe ihre Klimagase seit 1990 um 18 Prozent gesenkt, China verdreifacht, die USA um weitere zehn Prozent erhöht. Die EU verantwortet noch zehn Prozent im Jahr; China 28, USA 17 Prozent.
Was erwarten Oberösterreicher vom Klimagipfel in Paris?
Energiewende auch im Wärmebereich
„Die Energiewende hatte den Strom im Fokus. Nun ist es Zeit, dort anzusetzen, wo das große Potenzial liegt“, sagt Herbert Ortner vom Mühlviertler Pelletskesselbauer ÖkoFen. Im Haushalt würden drei Viertel der Energie in Raumwärme und Warmwasser investiert; Strom mache nur 15 Prozent aus. Weltweit 70.000 ÖkoFen-Kessel würden 760.000 Tonnen CO2 im Jahr vermeiden.
Stabiler Rahmen und Planbarkeit
„Der Klimagipfel muss einen stabilen Rahmen geben, damit sich Unternehmen und Bürger optimal auf die Zukunft vorbereiten können“, sagt Christiane Egger, Managerin im OÖ. Energiesparverband. Bei Planbarkeit könnten Unternehmen entsprechende Produkte und Dienstleistungen entwickeln. „Mir ist ein Klimaabkommen lieber, das nicht so ambitioniert ist, das aber hält.“
Kunden können Klima schützen
„Wir Mineralölhändler erklären uns gerne bereit, etwas besser zu machen. Es muss aber realistisch sein“, sagt Elsa Dutzler-Stiglechner, Geschäftsführerin der Firma Stiglechner in Linz (160 Shell- und IQ-Tankstellen). Das Energieeffizienzgesetz habe in der Branche die Köpfe zum Rauchen gebracht. Stiglechner biete „klimaneutrales“ Tanken. Der Rabatt gehe in Klimaschutzprojekte
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