Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Unter Druck: Papier als Engpass für Druckereien

Von Ulrike Rubasch, 09. Dezember 2021, 00:05 Uhr
Viele Druckereien haben Umweltzeichen, auch die der OÖNachrichten. Bild: OÖN/J.Moser

LINZ. Nachhaltig hergestelltes Papier ist gefragt wie nie.

"Es ist schier eine Katastrophe", sagte Markus Kaufmann, Geschäftsführer bei Druckhaus Kaufmann im Schwarzwald. Die Lieferzeiten für Papier sind europaweit "wie noch nie, statt zwei bis vier Wochen nun bis zu sechs Monaten". Alle Vertreter der Druckbranche bei einem Webinar zu Beginn dieser Woche bestätigten das. Markus Hutter, Geschäftsführer von Hutter Druck in St. Johann in Tirol, sagte: "Wir können trotz voller Auftragsbücher nicht alles drucken." Seit drei Monaten habe man einen Auftrag für 300.000 Tourismusprospekte im Haus. "Erst ab 19. 12. bekommen wir das Papier dafür."

Auch der Geschäftsführer der OÖN Druckerei in Pasching, Ronald Sonnleitner, ächzt unter der Papierknappheit. Sie wurde durch unterbrochene Kreisläufe, auch durch die Lockdowns, herbeigeführt. Weniger Papier wurde bedruckt, es kam weniger in den Altstoffkreislauf, gleichzeitig zog die Verpackungsindustrie für den Onlinehandel (Verpackungen) Altpapier ab. Die Papierpreise, so Sonnleitner, sind seit Beginn 2021 um 90 Prozent gestiegen. Die Altpapierpreise haben sich verdoppelt.

Trotz dieser schwierigen Beschaffungssituation widmen sich viele Druckereien dem Thema Nachhaltigkeit. "Wir drucken 35 Millionen Beipackzettel für die Pharmabranche. Die wollen das jetzt alles klimaneutral haben", berichtet etwa Hutter. Die Branche wehrt sich gegen das Image, bloß Bäume zu fällen und somit "klima-unfreundlich" zu sein. "79 Prozent des Papiers werden recycelt, bei Zeitungen 100 Prozent", sagte Torsten Froh, Nachhaltigkeitsmanager bei Gratenau & Hesselbacher. Axel Fischer vom Recyclingverein Ingede aus München spitzte es zu: "Es gibt kein Produkt, dessen Kreislauf so eng ist wie der von Papier. Es kann sein, dass Ihre Zeitung nächste Woche schon wieder eine neue Zeitung ist."

Das Argument, dass bei Online-Werbung oder Online-Nachrichten gar kein Papier anfalle, lassen die Drucker nicht gelten. Es würde nie der Ressourcenverbrauch des Internet (Strom, Kühlung) und der Endgeräte einberechnet. "Und wo geschieht das iPad-Recycling? Das wird in Afrika auf offenem Feld verbrannt und von Kindern ausgekratzt", sagte Fischer. Dennoch könnten Druckereien besser Abfälle vermeiden und nachhaltigere Hilfsstoffe einsetzen.

mehr aus Wirtschaft

Schoeller Group übernimmt drei Signa-Projekte in Italien

ams-Osram dampft MicroLED-Entwicklung ein - 500 Mitarbeiter betroffen

70 Jahre Flughafen Wien: Von 64.000 zu 30 Millionen Passagieren

Palfinger im 1. Quartal mit Höchstwerten bei EBIT und Konzernergebnis

Autorin
Ulrike Rubasch
Redakteurin Wirtschaft
Ulrike Rubasch

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
oberoesterreicher (1.075 Kommentare)
am 09.12.2021 15:16

Danke für diesen Artikel, war mir so überhaupt nicht bewusst…

Scheint aber außer mir keinen zu interessieren?

lädt ...
melden
antworten
Almroserl (7.529 Kommentare)
am 09.12.2021 14:51

na gut, hoffentlich kann die FPÖ Broschüre nicht mehr gedruckt werden.

Es fehlt der Wirtschaft auch anderen Rohstoffe .
Der Preis für Holz ist nur in Monate um Hunderten Prozenten gestiegen.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen