Schwächelnde voestalpine-Aktie lässt Raiffeisen-Bilanz schlechter aussehen
LINZ. Operativ hat Raiffeisen Oberösterreich 2018 noch einmal zulegen können.
Im Kerngeschäft war das Jahr 2018 für die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich sehr zufriedenstellend. Dass die Gewinne trotzdem deutlich sanken, liegt an den Beteiligungen voestalpine und Raiffeisen Bank International (RBI).
Nach den alten Bilanzierungsregeln des UGB hätte die RLB 2018 im Vergleich zum guten Jahr 2017 zugelegt. Denn der Zinsüberschuss stieg um 14,2 Prozent auf 401,8 Millionen Euro, weil die Finanzierungen deutlich gestiegen sind. Die Konzernbilanzsumme stieg um 4,1 Prozent auf 42 Milliarden Euro. Damit ist die RLB weiterhin die größte Bank Oberösterreichs.
Nach den internationalen Bilanzierungsregeln IFRS sank das Betriebsergebnis um rund ein Drittel auf 367,5 Millionen Euro, das Gesamtergebnis gar um zwei Drittel auf 184,5 Millionen Euro. Die Beteiligungen voestalpine und RBI müssen gemäß dem jeweiligen Anteil und Wert bilanziert werden. Da die voestalpine-Aktie an Wert verlor, wirkte sich dies mit 131,6 Millionen Euro deutlich aus. Die RBI erzielte gute Ergebnisse, aber auf die Unternehmensbewertung hatte das nicht die erwünschte Auswirkung, sodass auch die RBI das RLB-Ergebnis negativ beeinflusste. Positive Impulse kamen dagegen von den Beteiligungen Amag, WAG und Raiffeisen Prag.
Dennoch ist RLB-Chef Heinrich Schaller mit dem Ergebnis "höchst zufrieden", wie er bei der Bilanzpräsentation sagte. Die Risikovorsorgen konnten mit knapp 58 Millionen Euro niedrig gehalten werden. Da die Finanzierungen um zwei Milliarden Euro stiegen und diese mit Kapital unterlegt werden müssen, sank die harte Kernkapitalquote auf 15,13 Prozent.
Die Zahl der Konzernmitarbeiter ist im Vorjahr um 218 auf 6006 gestiegen, was vor allem auf die Zuwächse bei der Tochter Vivatis um 312 auf 2682 zurückzuführen ist. Für das laufende Jahr rechnet Schaller mit einem stabilen Ergebnis. Trotz zurückhaltender Prognosen laufen die Geschäfte gut, für das zweite Halbjahr rechnet der RLB-Chef aber mit einem Rückgang beim Volumen.
Neue Mitarbeiterin Pepper
Vorantreiben will die RLB den Digitalisierungsbereich. 94 Prozent aller Transaktionen der RLB-Kunden werden digital abgewickelt. Mobiles Zahlen mit dem Smartphone sei bei der RLB schon seit 2016 gängig, sagte Schaller mit einem Seitenhieb auf die Bezahlfunktion von Apple, die nun auch in Österreich angeboten wird. "Der Einsatz künstlicher Intelligenz wird auch unser Geschäft massiv beeinflussen, wir arbeiten an unterschiedlichen Anwendungen", sagte Schaller. Für die Kunden wird das künftig beim Flagshipstore an der Linzer Landstraße sichtbar werden. Dort wird ab Ende 2019 ein Roboter namens Pepper die Kunden empfangen und informieren.
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Nicht wirklich, Profis verdienen viel mehr mit dem dauernden auf und ab
mich wundert das. ich dachte immer in den büchern der raiffeisen wären die aktien mit einem viel geringerem, einstelligem wert drinnen.
@higgs: Seit dem Börsegang der voestalpine haben sich die Bilanzierungsregeln (international) geregelt. Jetzt wird nach IFRS bilanziert, wo der aktuelle Börsewert berücksichtigt wird, früher war das anders (nach HGB).
Die Details kann Dir sicher ein Fachmann erklären.
Da hat der Herr Schaller das gleiche Problem wie jeder Aktionär der voestalpine, dass aber in Wirkleichkeit keines ist. Die Börseexperten erklären ja immer, dass bei einem solchen Investment nur die langfristige Entwicklung zählt. Ich besitzte selber seit 20 Jahren mehr als 3000 voestalpine Aktien und freue mich über die Entwicklung der voestalpine in dieser Zeit. Der Börsenkurs ist da Nebensache.
Mit einer mittel- bis langfristigen Ausrichtung ist man oft im Vorteil gegenüber den kurzfristigen Gewinnern und Opportunisten.