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"Parken ist teurer als eine Packung Schmerzmittel"

Von Elisabeth Prechtl, 25. Juni 2020, 00:04 Uhr
"Parken ist teurer als eine Packung Schmerzmittel"
Eigentümer Florian Fritsch (l.)und Vorstandschef Roland Huemer Bild: (Franz Gleiss)

WELS. Welser Pharmaunternehmen Richter Pharma verzeichnete im Vorjahr Einbußen bei Umsatz und Ergebnis

Die Richter Pharma AG hat herausfordernde Wochen hinter sich: "Die Menschen haben im März Medikamente gehamstert", sagt Vorstandschef Roland Huemer. Die Spitze im März sei extrem gewesen: "Wir haben auch Packungen verschickt, die für drei Monate reichen." Darauf sei ein Tal gefolgt, von dem das Unternehmen sich noch nicht vollständig erholt habe: "Im Humanmedizinbereich liegen wir noch unter Vorjahresumsatz", sagt Huemer. Er informierte gestern gemeinsam mit Eigentümer Florian Fritsch und Finanzvorstand Friedrich Pöcherstorfer gestern bei einem Pressegespräch über Geschäftsjahr und Pläne.

Die Geschäftsfelder des Unternehmens sind Logistik, Produktion, Human- und Veterinärmedizin. Die Krise habe gezeigt, wie wichtig es sei, dass Entwicklung, Produktion und Logistik in Österreich seien. In der Krise ist der Ruf, auch die Wirkstoffproduktion zurück nach Europa zu holen, lauter geworden: Hier brauche es ein Anreizsystem, sagt Huemer, denn eins sei klar: "Vor allem aufgrund der Lohnnebenkosten wird es schwierig sein, die Preise attraktiv zu halten." Österreich sei bei Medikamenten aktuell ein Niedrigpreisland: "Parken in Linz kostet mehr als eine Packung Schmerzmittel." Im Geschäftsjahr 2019 (mit 31. Dezember) hat Richter Pharma sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis einen Rückgang verzeichnet: Der Umsatz ist von 601 auf 541,6 Millionen Euro gesunken. Das Ergebnis ging von sieben auf 5,6 Millionen Euro zurück. Die Entwicklung führt das Unternehmen auf den Ablauf von Patenten zurück: Die Folge davon seien Preisabschläge bei teureren Medikamenten im Humanbereich gewesen. Die Zahl der Mitarbeiter ist mit 430 nahezu gleich geblieben.

Neue Gesellschaft und Produkte

Für 2020 gehe man aus jetziger Sicht von einem Wachstum, vor allem im Logistikbereich, aus, sagt Huemer. Dieser Bereich macht mit 330 Millionen Euro den größten Brocken beim Gesamtumsatz aus. Die Pharma Logistik Austria beliefert Apotheken mit Produkten von 56 Herstellern.

Im Bereich Veterinärmedizin werden knapp 100 Millionen Euro Umsatz erzielt: Hier ist Richter Pharma laut eigenen Angaben Marktführer unter den Veterinärgroßhändlern. Die Zahl der Zulassungen stieg von 500 auf 612. Auch an vier eigenen Produkten für Haus- und Nutztiere wird geforscht.

Wachsen will das Familienunternehmen auch mit einer neuen Gesellschaft: Gemeinsam mit zwei Partnern wurde "MedVenturo" gegründet, das auf die Verblisterung von Medikamenten spezialisiert ist. Dabei geht es um die Zusammenstellung der Tagesmedikation. Im Herbst soll die Gesellschaft ihre Arbeit aufnehmen, zehn neue Mitarbeiter werden eingestellt.

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Autorin
Elisabeth Prechtl
Redakteurin Wirtschaft
Elisabeth Prechtl
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4  Kommentare
4  Kommentare
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betterthantherest (34.109 Kommentare)
am 25.06.2020 19:26

Parken ist viel zu teuer.

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heimatverliere (541 Kommentare)
am 25.06.2020 18:59

Ich halte es ohnehin für eine schlechte Idee, dem Staat Geld weg zu nehmen.Beim Ausgeben darf man aber kritisch bleiben.

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thukydides (1.204 Kommentare)
am 25.06.2020 13:03

Typisch geizige Pharmabranche.

Es handelt sich um Sozialversicherungsbeiträge. Der Euphemismus "Lohnnebenkosten" verschleiert, dass es sich eben um (Sozial)Versicherungsbeiträge handelt. Genau DIE Sozialversicherungsbeiträge, die dafür verantwortlich sind, dass es in Ö keine italienischen Zustände gab und gibt.

Eine Reduktion von "Lohnnebenkosten" ist eine Reduktion von Sozialversicherungsbeiträgen ist eine Reduktion von Leistungen, und schon sind wir bei italienischen Verhältnisse. Wollen wir das? Die elitären Pharma-Herren offenbar schon.

Wie präpotent muss man sein, dieses neoliberale Framing in der aktuellen Situation anzuwenden. Genauso krank wie der Vergleich Parken vs Medikament. Asozialer geht es wohl nicht.

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heimatverliere (541 Kommentare)
am 25.06.2020 10:39

So ein Topfen! Die Jungs bekommen erfahrungsgemäß, den Hals nie voll! Und von welchem "Schmerzmittel" wird hier gesprochen? Die Patienten werden Gott lob, immer kritischer gegenüber Medikamenten.

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