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Millionenpleite: Auch Tupperware Österreich ist insolvent

Von Elisabeth Prechtl, 01. Oktober 2024, 09:20 Uhr
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Das Unternehmen wurde in den 1950er-Jahren durch "Tupperware-Partys" bekannt. Bild: APA/AFP/Belga/NICOLAS MAETERLINCK

WIEN. Die Passiva belaufen sich auf mehr als elf Millionen Euro - das Unternehmen soll fortgeführt werden.

Das für seine Frischhaltedosen und Haushaltshelfer aller Art bekannte Unternehmen Tupperware hat in Österreich einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien gestellt. Das berichten die Gläubigerschützer KSV 1870, AKV und Creditreform. 16 Arbeitnehmer sind demnach betroffen: Die Passiva belaufen sich auf 11,1 Millionen Euro, die Aktiva auf rund 487.00 Euro. Eine Fortführung des Unternehmens ist geplant, den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent geboten. 

Als Grund für die Insolvenz wird die Insolvenz der US-Mutter genannt (wir haben berichtet). 

Probleme gibt es bereits seit längerem: Bereits im Frühjahr 2023 musste das Unternehmen eine Warnung ausgeben, dass Rechnungen womöglich bald nicht mehr bezahlt werden könnten. „Wir tun alles, was in unserer Macht steht“, sagte Konzernchef Miguel Fernandez damals. Er ist mittlerweile abgelöst.

Viele günstigere Alternativen

Die Gründe für die Insolvenz sind vielfältig: Einerseits kennen viele vor allem Jüngere die Marke nicht mehr. Andererseits gibt es zahlreichen Alternativen: Frischhaltedosen haben viele im Angebot, die Qualität ist oft nicht schlechter, Tupperware im Vergleich aber teurer. Auch der Nachhaltigkeitsgedanke spielt eine Rolle: Viele Konsumenten geben Geschirr aus Glas bzw. aus Nirosta den Vorzug gegenüber Kunststoff. Dazu kommt, dass das Unternehmen sich lange auf eine Verkaufsstrategie, den Direktvertrieb über „Tupperpartys“, fokussierte. Erst seit 2018 wird auch online verkauft, in den USA wird über die Supermarktkette Target, in Österreich via Interspar vertrieben. Auch diese Öffnung dürfte aber nicht den gewünschten Absatzerfolg gebracht haben. Laut Bloomberg arbeitet Tupperware auch heute noch mit mehr als 300.000 unabhängigen Verkäufern zusammen, obwohl es inzwischen Läden und Onlinevertrieb gibt. Weltweit ist Tupperware in 100 Ländern vertreten, in Österreich seit 1965. 

Aktienkurs brach um 94 Prozent ein

Auch der Einsatz, durch ein immer größeres Sortiment die Herausforderungen in der Küche zu bewerkstelligen, ging nicht auf: Dieser Ansatz gilt in Zeiten von Lieferdiensten, schnellem Essen und einer wachsenden Zahl von Single-Haushalten als nicht mehr zeitgemäß. Der Aktienkurs des US-Unternehmens ist binnen eines Jahres um 94 Prozent eingebrochen. 

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Autorin
Elisabeth Prechtl
Redakteurin Wirtschaft
Elisabeth Prechtl
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4  Kommentare
4  Kommentare
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MaxXI (1.333 Kommentare)
am 01.10.2024 18:25

Nahrungsmittel in Plastik aufzubewahren, wer will das schon....

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silver (278 Kommentare)
am 01.10.2024 12:31

Naja in den letzten Jahren wars mit der lebenslangen Garantie nicht mehr viel her...das war der einzige Grund die teuren Dinger zu kaufen ..aber so war halt kein Unterschied zum billigen Klon

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soistes (2.606 Kommentare)
am 01.10.2024 12:30

Schade.

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DeaLi86 (1.847 Kommentare)
am 01.10.2024 10:56

Schade um die eigens hersgestellten Behälter zum Einfrieren und um die UltraPros.
Das Plastik ist generell etwas Besseres als die Anderen.
Es wurde auch viel für Produkte herumgetüfftelt.

Wir leben leider in einer Wegwerfgesellschaft, da ist es wurscht ob man Plastik kauft, dass was was aushält, oder ned.😢

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