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Niki Lauda: Er hat ja nichts zu verschenken

Von Sigrid Brandstätter, 09. November 2011, 00:04 Uhr
Niki Lauda gibt seine Fluglinie ab
Bild: APA/HANS KLAUS TECHT

Der dreifache Formel-1-Weltmeister Niki Lauda hat mit dem Verkauf von „Niki“ nun die zweite von ihm gegründete Fluglinie zu einem günstigen Zeitpunkt abgegeben. Denn anders als es der Firmenchef bisher gern darstellte, hängt seine Fluglinie gänzlich vom ...

Der dreifache Formel-1-Weltmeister Niki Lauda hat mit dem Verkauf von „Niki“ nun die zweite von ihm gegründete Fluglinie zu einem günstigen Zeitpunkt abgegeben.

Denn anders als es der Firmenchef bisher gern darstellte, hängt seine Fluglinie gänzlich vom großen deutschen Partner ab. Die gesamte Steuerung wie Flugplanung, Verkauf, Controlling – all das wickelt Air Berlin ab. Dafür erhielt die deutsche Fluglinie unmittelbar nach der Gründung vor sieben Jahren 25 Prozent der Anteile an Laudas zweiter Airline.

Da die Luftfahrtbranche wieder vor einem schwierigen Jahr steht, könnte für Lauda auf absehbare Zeit kein besserer Ausstiegszeitpunkt kommen. Noch dazu, weil Air Berlin in einer schwierigen Sanierung steckt.

Schon einmal hat Lauda eine Fluglinie weitergereicht: 2002 musste die teilstaatliche Austrian Airlines auf Geheiß von Lauda-Freund Rudolf Streicher die private Fluglinie Lauda Air übernehmen – und mit ihr einen Schuldenberg von 750 Millionen Euro. Das vergrößerte ihre Verbindlichkeiten auf 1,5 Milliarden und wird von etlichen AUA-Kennern als ein Sargnagel für ihre spätere Fast-Pleite gewertet.

Doch bis es dazu gekommen war, hatten sich die AUA und Lauda jahrelang einen leidenschaftlichen Streit geliefert.

Der ambitionierte Pilot Lauda hatte erst (1979) ein Bedarfsflugunternehmen gegründet. Nach mäßigem Erfolg kehrt der Rennfahrer aufgrund von Geldproblemen in die Formel 1 zurück – und holte 1984 seinen dritten Weltmeistertitel.

Im zweiten Anlauf gelang der Aufbau einer Charterfluglinie – gemeinsam mit dem Reiseveranstalter Itas expandierte Lauda ab 1985 rasch. Sein Kampf um eine weltweite Linienkonzession dauerte Jahre, 1990 war es so weit.

Die kleine Lauda Air war zu einem lästigen Konkurrenten für die AUA herangewachsen, die Goliath gerne auf die Füße trat. Das ging bis in die Mitte der 90er Jahre gut – einzig der Absturz der „Mozart“ über Thailand am 26. Mai 1991 mit 223 Menschen an Bord dämpfte die aufstrebende Fluglinie. Doch die Expansion kostete viel Geld – Geld, das Lauda nicht hatte. 1997 musste die AUA 36 Prozent an der Lauda Air übernehmen. Schon Jahre zuvor war die Lufthansa mit 20 Prozent eingestiegen. 1998 rutschte Lauda Air in die Verlustzone.

2000 spitzte sich die Lage zu: Ein Wirtschaftsprüfergutachten sah eine Milliarde Schilling Verlust und Insolvenzgefahr. Lauda sah „nur“ 558 Millionen Verlust, verwarf das Gutachten und kündigte an, fünf Flugzeuge zu verkaufen und zurückzuleasen. Dabei überging er den Aufsichtsrat, die AUA tobte. Lauda wurden schwere Verfehlungen vorgehalten. Im November nahm er den Hut als Vorstand, um fortan späteren AUA-Managern Unfähigkeit vorzuwerfen. 2002 übernahm die AUA die letzten Anteile.

Viel verdient der populäre Kommentator als Werbeträger: So war er bei „Niki“ nur Gesellschafter und trug in seiner Firma den Namen „Präsident“. Seinen Werbewert ließ er per Marketingvertrag abgelten. Als Kapperlträger warb der fünffache Vater für Parmalat, anfangs für 100.000 Schilling pro Jahr. Von Oerlikon kassierte er später 1,2 Millionen Euro pro Jahr.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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( Kommentare)
am 09.11.2011 18:36

Der angebrannte "Niki Nationale" pfeift auf Österreich?
Von seinen Freunderln in der heimischen Politik hat er ganz gut gelebt. Als Unternehmer war und ist er ein Totalversager !

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am 09.11.2011 13:15

Naja ich sehe in diesem Artikel eher einen Anti-Lauda Artikel. Gerade der früheren Lauda Air wurden sehr viele Steine in den Weg gelegt. Andere Unternehmer hätten wahrscheinlich das Handtuch geschmissen. Es ist mir schon klar, dass nicht alles Gold ist was glänzt, jedoch ist es trotzdem sensational das man NIKI in den letzten Jahren auf 21 Flieger gebracht hat. Der Service war für einen Billigflieger sensationell. Ich würde auch lieber mein Unternehmen am Zenit verkaufen, denn sonst hatt man ja wieder eine schlechte Nachrede. lg

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am 09.11.2011 14:49

bitte erklär mir was daran so sensationell sein soll. ein frächter least sich 20 lkws und kurvt in der gegnd rum. nichts anderes hat lauda mit "seinen" flugzeugen gemacht. oder glaubst du wirklich das nur 1 flugzeug ihm gehört hat ???

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am 09.11.2011 16:37

Es ist aber dennoch ein Unterschied auch 21 Flieger sinnvoll zu betreiben. Das die Flieger geleast sind ist keine Frage. Jedoch, muss man diese Flugzeuge auch füllen und die Auslastung war ja nie schlecht.

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am 10.11.2011 07:16

er ist ja sowieso fast ausschließlich im charter tätig. seine plätze hat er auf div. reiseveranstalter (tui/neckerm usw.) aufgeteilt, und hat sich daher um die auslastung keine sorgen machen müssen. für mich keine wirkliche leistung vom niki !!
ein kleiner "frächter" ist er, sonst nichts !!!

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am 10.11.2011 10:21

Durch den Rückzug von Austrian (Lauda Air the Austrian way...) hat natürlich NIKI im Charterbereich ordentlich zugelegt. Jedoch als reine Charterairline sehe ich sie nicht. Es gibt ein ordentliches Linienstreckennetz (München, Frankfurt, Moskau, Kopenhagen, Stockholm, Belgrad, Sofia, Bucarest, Paris, Barcelona, Valencia, Rom) Auch diese Flüge muss man füllen und da ist kein Reiseveranstalter da der einen Vollcharter in Auftrag gibt. Gerade im Linienbereich hatte NIKI den Vorteil das Sky Europe eingegangen ist und dies am schnellst möglichsten genützt und ist gewachsen.

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_guenther (1.877 Kommentare)
am 09.11.2011 10:56

Noch gut in Erinnerung ist mir wie die konkursreife Lauda Air auf Weisung von seinem Freund Streicher mit Steuergeldern von der AUA aufgekauft werden mußte.
Er ist eher ein Dampfplauderer, udn lebt nur von der Politik.

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sting (7.357 Kommentare)
am 09.11.2011 10:42

der hat auch noch gut verdient daran.

Aber es ist doch besser es profitiert jemand aus einem Unternehmen als es kostet allen nur Geld, wie es bei der AUA geschehen ist.

Geschenkt hat man - entgegen den vielen Gerüchten - dem Lauda mit der damaligen Lauda Air nichts. Einerseits hat man ihn gepflanzt mit Lizenzen, andererseits haben es die rot-schwarzen AUA-Führungszwillinge übersehen, die Lauda Air als Diskont-Airline zu positionieren und von der günstigeren Kostenstruktur zu profitieren.

Legendär war sein Ausstieg aus dem Aufsichtrat der ÖBB.
Relevante Infos in der Mitte dieses Berichtes:
http://www.profil.at/articles/1128/560/301892/niki-lauda-meine-moral

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_guenther (1.877 Kommentare)
am 09.11.2011 10:56

wurde durch die Lauda Air nach unten gerissen.

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sting (7.357 Kommentare)
am 09.11.2011 12:05

aber aus falschem Stolz und völliger Inkompetenz vom Nutzen der Lauda Air nicht profitieren konnte oder wollte. Die AUA ist eine so halbwegs gesunde Lauda Air eingestiegen, und hat dann eine sehr kranke Airline komplett übernommen.

Das Problem war nicht Lauda, sondern die Politik und ihre eingesetzten AUA-Vorstände, die absolut nichts von der modernen Luftfahrt verstanden haben. Eine Provinz-Airline OHNE Partnerschaften durch die heutigen Zeiten zu fliegen bedeutet klarerweise einen Absturz!

Dass Lauda noch rechtzeitig mit dem Fallschirm ausgestiegen ist, darf man ihm nicht verübeln. Gutes Geld hat man ihm bezahlt, weil sich die AUA rechtlich angreifbar gemacht hat.

Bei der ÖBB gilt ähnliches, und daher mein Link im vorherigen Posting. Es zeigt die fragwürdige politische Bestellung eines Vortstandsvorsitzenden.

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am 09.11.2011 10:22

Bei den ganzen Deals, angefangen von Lauda-Air bis FlyNiki, hat immer nur einer gut verdient .......... der LAUDA.

Gratulation zu diesem Meisterstück, das so nur in Österreich möglich ist, wo man ehemalige ImKreisFahrWeltmeister und Fußballlegenden a la Krankl verherrlicht und unsterblich macht.

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sumpfdotterblume (3.159 Kommentare)
am 09.11.2011 11:48

Dass ich so was noch erleben darf: Ich muss Pilatus vollinhaltlich recht geben!

Dasselbe, das Niki bei seiner Laudaair durchgezogen hat, hat er bei Fly Niki kopiert.

Kleinen Buchempfehlung: Ernst Hofbauer: "Ich pfeiff auf Östrreich! Tricky Nikis Heimniederlage"

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