Bankomatgebühren: Worauf Konsumenten achten müssen
LINZ. Der kleine Betreiber Euronet preschte vor – Banken könnten teilweise nachziehen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Bankomatgebühr.
1,95 Euro verlangt der Bankomatbetreiber Euronet seit wenigen Tagen für eine Geldbehebung. Das betrifft zwar nur 70 von 8800 Bankomaten in Österreich. Dennoch vermuten viele, dass auch die Banken bald Gebühren einführen könnten.
1 Wie können Konsumenten verhindern, dass sie zur Kasse gebeten werden? Österreicher sind es nicht gewöhnt, im Inland darauf zu achten, an welchem Bankomaten sie Geld abheben. Das sollte man in Zukunft wohl besser tun. Wenn auf dem Gerät das Logo des Betreibers Euronet zu sehen ist, werden 1,95 Euro fällig. Generell sollte man während der Transaktion Informationen auf dem Bildschirm genau lesen. Euronet erwähnt erst am Ende in kleiner Schrift, dass eine Gebühr bezahlt werden muss, falls man die Transaktion abschließt.
2 Verlangt sonst jemand eine Gebühr für Behebungen? Nur im Westen Österreichs. Die Raiffeisenlandesbank Tirol verrechnet seit 2009 für Geldbehebungen ihrer Kunden bei Bankomaten anderer Institute 68 Cent. In Deutschland macht das fast jede Bank. Die Tarife reichen dort von rund zwei bis acht Euro. Auch in vielen anderen europäischen Ländern wird kassiert.
3 Wie viele Bankomaten gibt es in Österreich? Es sind rund 8800 Geräte. 7500 davon gehören österreichischen Banken, sie werden von deren gemeinsamer Betriebsgesellschaft Payment Services Austria betreut. Bankfremde Firmen betreiben etwa 1300 Bankomaten, vor allem in Einkaufszentren. Das sind zwei US-Konzerne. Den Großteil betreibt First Data, rund 70 Bankomaten sind es bei Euronet, das nun Gebühren eingeführt hat. Mittlerweile gibt es eine Liste dieser Geräte mit den Standorten. Diese finden Sie hier. Man findet sie jedenfalls vorwiegend in Ostösterreich. First Data teilt mit, dass man keine Gebühren verrechne. In der Finanzbranche wird aber gemunkelt, dass sich das bald ändern könnte.
4 Wie funktioniert der Markt? Wenn ein Konsument nicht bei seiner Hausbank Geld abhebt, wird der Hausbank von jenem Institut, dem der Bankomat gehört, eine Gebühr zwischen 40 und 50 Cent verrechnet. Auch Euronet und First Data tun das. Wenn man bei einem Bankomaten der Hausbank abhebt, gibt es das nicht.
5 Müssen wir uns darauf einstellen, dass auch Österreichs Banken Gebühren einführen? Sowohl Finanzminister Hans Jörg Schelling als auch die Erste Group verwiesen gestern, Dienstag, darauf, dass die Bundeswettbewerbsbehörde derzeit den Markt prüfe. Das wurde beim Bankomatgipfel zwischen Regierung und Branche im Mai vereinbart. Diese Prüfung gelte es nun einmal abzuwarten, sagt Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Bankensparte in der Wirtschaftskammer Österrreich: "Ich sehe hier keinen Grund für einen Dammbruch." Betont wird allseits, dass es keine Gebühr für Behebungen bei der Hausbank geben werde. Offen bleibt, wie mit Fremdbehebungen umgegangen wird.
6 Wie reagieren Konsumentenschützer? Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) kritisiert, dass Euronet nicht deutlich genug auf die Gebühr aufmerksam mache. Thomas Hirmke vom VKI schlägt Betroffenen vor, bei ihrer Hausbank gegen die Gebühr Einspruch zu erheben. Die Arbeiterkammer betont, dass diese Spesen durch Girokonto-Verträge nicht gedeckt seien. Rechtliche Schritte werden geprüft.
7 Wie oft heben Österreicher beim Bankomaten ab? Laut einer Studie von ING Diba in 13 Ländern tun das 94 Prozent mehr oder weniger regelmäßig (siehe Grafik). Nur die Türkei liegt mit 96 Prozent über Österreich. (az)
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es gab mal zeiten,
da erledigte der kunde die dienstleistung
bargeldbehebung am bankschalter.
jetzt erledigt er die sachleistung am bankomat und bezahlt gebühren.
was ist der nächste schritt?
kapitalismus pur.
wir bekommen von den Banken kein Geld mehr zurück sondern nur mehr Gutscheine für Partnerunternehmen...
Es gab auch mal Zeiten, da gab es Greißler wo einem die Milch gereicht wurde.
Es gab Zeiten, wo der Tankwart dein Auto betankt hat.
Warum sollte die Effizienzsteigerung nicht auch den Bankensektor betreffen? Ich persönlich bin froh, wenn ich keine zweite Person zur Behebung meines Geldes brauche.
Die Zeiten werden härter, gerade auch im Bankenbereich. Im Primärgeschäft der Banken (Kredite, Spareinlagen) gibt es durch das extrem niedrige Zinsniveau nicht mehr viel Geld zu verdienen. Und auch wenn das Thema Geld ein heikles ist: Viele Menschen verdienen hier ihre Brötchen und wollen entlohnt werden.
wo bleibt die EU?
die Menschen mit Zwangs Konto vor der Abzocke zu schützen?
Diese Zwangskonten gibt es bereits. Banken werden verpflichtet, Konten für Menschen eröffnen zu müssen, die aus untererschiedlichen Gründen froh sind, überhaupt ein Konto zu bekommen. Dass so ein Kunde ein absolutes Verlustgeschäft für die Bank ist, ist selbsterklärend.
Auf nichts - die anderen Banken werden mittelfristig ebenfalls Gebühren einführen. Das ist so sicher wie das Amen im Gebet. Schelling wird das auch still und heimlich durchwinken!
Aber zuerst gibt es viele Dementis und noch mehr blablabla
Erinnert ihr euch?
Fast alle haben vor ein paar Jahren gejubelt, als Vater Staat den "bösen" Banken die Bankenabgabe aufs Auge drückte.
Und die wenigsten haben damals geahnt, dass das alle auf Kosten der Kunden geht.Genau so ist es gekommen. Diverse zusätzliche Kosten auf Konto und Depot und nun ist die Bankomatgebühr im Gespräch.
Negativzinsen werden das nächste sein.
Der Finanzminister sieht bereits den Fehler ein und kündigt das Auslaufen der Bankenabgabe an.
Man merke sich: Es zahlen immer die Konsumenten.
Und keiner hat auf dich gehört, und jetzt stellen wir alle fest wie recht du doch nicht hattest, wir dummen Konsumenten.
Laut deiner Theorie wäre es also am besten, es wird nie irgendwas geändert, weil am Ende zahlen eh schon wissen.
Worauf Banken in Zukunft bei mir ( als Konsument) achten müssen: Sollte meine Hausbank auf die Idee kommen Bankomatgebühren einzuführen, dann werde ich jeden Monatsersten die gesamte Summe bar abheben. Diese Idee werde ich in allen mir zugängigen Social-Medien an möglichst viele andere Konsumenten und Nachahmer verbreiten.....und wenn das ein paar Hunderttausende Konsumenten machen, dann werden wir mal sehen wie lange es diese Gebühren geben wird Es ist Zeit sich zu erheben und sich als Konsument nicht jeden Schwachsinn gefallen zu lassen !
Alles schön und recht. Nur sind auch Banken nur Wirtschaftsunternehmen mit vielen Arbeitnehmern. Die durch die niedrige Zinsspanne eingeführten Zusatzgebühren sind von der überwiegenden Mehrzahl der Institute schlicht und einfach notwendig geworden, wenn der Betrieb mit der "Vorsicht eines ordentlichen Kaufmanns" aufrecht erhalten werden soll.
Wenn Sie jetzt ihr Vorhaben in die Tat umsetzen, tragen Sie vermutlich zur Existenzgefährdung ganzer Familien bei. Wollen Sie das wirklich?
Soviel zum Thema Schwachsinn - bitte die Materie ein wenig differenzierter betrachten.