Vincent Kriechmayr wechselt die Skimarke

In 26 seiner 28 Lebensjahre war Vincent Kriechmayr untrennbar mit der Innviertler Top-Skimarke Fischer verbunden. Jetzt geht eine Ära zu Ende, ein neuer Abschnitt beginnt: Der zweifache WM-Medaillengewinner von Aare 2019 wechselt die Marke, der Gramastettner fährt ab sofort auf Head ab und erhofft sich den nächsten Karriereimpuls. Kriechmayr möchte noch mehr Rennen gewinnen – dazu jede Menge Edelmetall und auch die heiß ersehnte erste Kristallkugel. Selbst der Gesamt-Weltcup könnte zum Thema werden, zumal "Vinc" den Riesentorlauf forcieren wird.

"Ich habe einen neuen Reiz gesucht. Mein Ziel ist ganz einfach: Ich möchte jetzt noch besser werden", sagte Kriechmayr, der 2018 zu aufgewerteten Konditionen noch einmal bei Fischer verlängert hatte. In der Hoffnung, dass ihm das Engagement von Rennfahrerkollege und Freund Max Franz und der Austausch von technischem Know-how einen Boost verleihen würden. Doch der hochtalentierte Franz blieb – auch verletzungsbedingt – in seiner Entwicklung ein bisschen stecken.

Bei Head hat Kriechmayr, der sich bei Testfahrten auf Anhieb pudelwohl fühlte, mit Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer, Kjetil Jansrud oder Beat Feuz, der in den vergangenen Jahren der Dominator im Abfahrts-Weltcup war, echte Gradmesser.

Der Abschied von Fischer fiel "Vinc" aus lokalpatriotischen Gründen nicht leicht. Es liegt auf der Hand, dass der beste oberösterreichische Skifahrer auch auf oberösterreichischen "Latten" unterwegs sein sollte. Doch jetzt ist der Weg (zunächst bis 2022, so lange läuft der Vertrag) ein anderer.

Ohne Groll, versteht sich. "Ich bin stolz und dankbar für all die Erfolge, die ich gemeinsam mit der Firma Fischer in den vergangenen Jahren feiern durfte."

Die Liste ist lang: 15 Mal fuhr Kriechmayr im Weltcup auf das Stockerl, sechs Siege (der jüngste am 29. Februar im Hinterstoder-Super-G) stehen zu Buche.