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Veith: Rücktritt fühlt sich richtig an

Von nachrichten.at/apa, 24. Mai 2020, 08:27 Uhr
Anna Veith
Anna Veith (AUT) Bild: Gepa

WIEN. Anna Veith hofft, dass die Rennläuferinnen auch in Zukunft das erleben werden, was ihr zuteilwurde: Begeisterungsstürme im Zielraum oder auch einmal tröstender Applaus.

In Corona-Zeiten ist dies ungewiss. "Ich würde es sehr schade finden, wenn die Fans kein Teil mehr vom Skisport sind. Der Sport lebt von Emotionen und es ist immer das Publikum, dass das überträgt", sagte die 30-Jährige. Wien. Eine Zeit lang vielleicht als Überbrückung könne man Rennen ohne Zuschauer verkraften, aber generell würde sie es ganz schlecht finden, wenn keine Fans mehr vor Ort sein könnten. "Eine Bestzeit im Ziel ist nicht einmal eine Zehntel von dem wert, wenn dann keiner da ist, der das mit dir teilt. Von dem her würde ich das extrem schade finden. Noch weiß niemand, in welche Richtung sich das weiterentwickelt."

Video: Ski-Star Anna Veith hat am Samstag das Ende ihrer erfolgreichen Karriere verkündet.

Wie sich ihre Zukunft entwickeln wird, weiß Veith ebenfalls noch nicht genau, sie wolle aber ihre Werte weiterverfolgen. Der Rücktritt fühle sich jedenfalls richtig an, erklärte die Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin im Medientalk am Samstagabend. "Es würde mich interessieren, mit jungen Athleten zu reden, meine Erfahrung weiterzugeben. Ich habe in meiner Karriere sehr viele Dinge durchgemacht." Einen Trainerjob im klassischen Sinne könne sie sich aber nicht vorstellen. "Es ist Zeit, dass ich zu Hause Wurzeln schlagen kann. Dort und da fahre ich aber sicher gerne wieder mal weg."

Der Leistungssport und das Skifahren sei eine "super Lebensschule" gewesen. "Ich würde das jedem Jugendlichen einfach nur wärmstens ans Herz legen, solche Erfahrungen zu machen und zu sammeln." Sie sei extrem dankbar für die ganzen Lektionen, die sie bekommen habe. "Und für die Zeit, die ich im Endeffekt ja in mich persönlich investiert habe. So eine Karriere ist immer was sehr Persönliches und man kann sich in vielen Facetten weiterentwickeln. Nicht nur im Sport, sondern auch in der Persönlichkeit."

Angesprochen auf ihren Charakter meinte Veith, dass man sie von außen vielleicht als starke Frau sehe, aber so würde sie selbst sich nicht beschreiben. "Schüchtern und zurückhaltend. Das ist in meinem Charakter so verankert, dass ich gerne beobachte, über die Zeit gewisses Vertrauen aufbaue. Ich bin keine, die rausgeht und einfach macht. Ich habe im Sport immer versucht, von anderen zu lernen, abzuschauen, mir Gedanken zu machen, wie kann ich das besser machen, ohne dass ich ständig gegen die Wand gelaufen bin. Aber natürlich passiert das auch, weil alles kann man vorher nicht lösen."

Etwas, dass sie nicht lösen konnte, war, dass der Körper nicht mehr mitgespielt habe. "Nach meinen Verletzungen war ich körperlich nie mehr auf dem Level, auf dem ich vorher war. Es waren so schwerwiegende Verletzungen in kurzen Zeitabständen." Denn das Skifahren sei ausschlaggebend dafür, wie schnell der Schwung sein könne. "Die mentale Stärke verliert man nicht. Auch nicht das Wissen, wie es geht, die Taktik, die Herangehensweise, wie man schnell fahren kann. Wenn man die Erfahrung mal gemacht hat, dann weiß man schon, wie das geht." Aber den Körper konnte letztlich auch Veith nicht überlisten.

Sorgen, dass dem Skisport - nach den vielen prominenten Rücktritten in den vergangenen paar Jahren - die Stars ausgehen, hat sie nicht, zählte beispielsweise Gesamtweltcupsiegerin Federica Brignone, die sich extrem gut entwickelt habe, und Mikaela Shiffrin auf. "Es gibt sehr viele interessante Charaktere, an der Spitze sind sehr interessante Persönlichkeiten da. Klar tut es im ersten Moment weh, wenn man solche Namen zurücktreten hört, aber ich finde, dass es für andere die Chance bringt, zu strahlen. Dass für sie die Bühne dann da ist, dass sie das zeigen können. Ich würde mir wünschen, dass es passiert."

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
barzahler (7.595 Kommentare)
am 24.05.2020 11:59

Mir fehlt das Verständnis, warum für so manche Promis ein derartiger Kult gemacht wird, wenn sie eine Änderung der Lebensumstände bekanntgeben.

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LASimon (11.305 Kommentare)
am 24.05.2020 12:04

Dieser "Kult" wird gemacht, weil genug Menschen das wollen. Sie und ich können ja einen Bogen darum machen.

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observer (22.216 Kommentare)
am 24.05.2020 11:45

Ich wünsche ihr für ihre Zukunft alles Gute, ihr Schritt war vollkommen richtig. Leider wissen andere SportlerInnen nicht, wann es besser ist, zurückzutreten. Besonders solche, die mal ganz Grosse waren und sich in den letzten Jahren ihr Prestige Stück fp Stück kaputt gemacht haben und das noch weiter tun wollen.

Die Haxerl und Knie der Anna schauen optisch zumindest recht ansprechend aus.

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 24.05.2020 11:14

Eine tolle Frau, welche mit Talent und Fleiß viel erreicht hat. Alles Gute für die Zukunft.

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alteraloisl (2.658 Kommentare)
am 24.05.2020 09:25

Ihre Entscheidung war sicher richtig. Jetzt muss sie sich nur richtig für die Zukunft entscheiden. Auf alle Fälle für eine Tätigkeit die systemnotwendig ist. Das sieht man derzeit sehr deutlich wer auch in nicht so guten Zeiten notwendig ist. Daher sollte man die Künstler und geschützten Werkstätten auch einmal zurücknehmen. Die leben nur von den tüchtigen und produktiven Arbeitnehmern und Betreiben. Jetzt hat die Politik schon eine wichtige Funktion solche Themen (auch bei sich selbst) anzugehen. Ich wünsche Fr. Veith das sie die richtige Entscheidung trifft.

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 24.05.2020 11:12

Bezüglich Kultur stimmt das schon irgendwie. Aber messen wir nicht oft mit unfairen Maßstäben ?

Nehmen wir "richtige " Arbeit nicht etwas zu wichtig und gestehen eher ungerne zu, dass ein Künstler auch arbeitet ?

Niemand spricht zb. einem Menschen "Arbeit" ab, welcher täglich 8 Stunden nichts anderes zu tun hat, als auf einem Areal in Linz ein paar weggeworfene Papierfetzen aufzusammeln und hin und wieder dort den Rasen zu mähen. Von den 8 Stunden überbrückt er 5 Stunden mit Pausen , um nicht zu schnell zu sein, da er ja jeden Tag wenigstens etwas zu tun haben muss.

Zusätzlich gibt es in Österreich auch x-tausende Menschen, welche ebenso "richtig" arbeiten, aber zum Beispiel in Fabriken etwas produzieren, was ökologisch unsinnig oder von der Systemrelevanz völlig unwichtig ist und niemand brauchen würde.

Andererseits ist die Gesellschaft nicht bereit, zb. wirklich systemrelevante Berufe wie zb. Pflegerinnen oder Erntehelfer..... anständig zu entlohnen.

Vieles passt nicht.

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( Kommentare)
am 24.05.2020 11:19

BETROFFENER127,
sehr schöne und bewegende Gedanken von dir!

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LASimon (11.305 Kommentare)
am 24.05.2020 12:02

Zum Überleben braucht man Kunst nicht, zum Leben ist sie aber notwendig. Vielleicht nicht für alle: manche wollen nur überleben, die haben mit Leben nicht so viel auf dem Hut.

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