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Zwischen Glamour und Baustellen

Von Alexander Zambarloukos aus Monte Carlo, 17. April 2019, 00:04 Uhr
Zwischen Glamour und Baustellen
Rosige Aussichten: vorne der 10.200 Zuschauern Platz bietende Centre Court, hinten die Côte d’Azur Bild: APA

Monte Carlo: Das Masters-1000-Turnier geizt nicht mit Reizen. Dominic Thiem suchte Abwechslung bei Fußball und Fürst.

"Falsche Brüste, echte Arschlöcher." Der Shuttle-Fahrer Mister X (Name von der Redaktion aus Gründen des Personenschutzes geändert) hat nicht die beste Meinung von den Monegassen, bei und mit denen der gebürtige Birminghamer seit 20 Jahren lebt. Monte Carlo gleicht einer einzigen Baustelle, offenbar ist das ein Ganzjahreszustand. Das Fürstentum ist laut, es kommt nie zur Ruhe, längst laufen die Vorbereitungen für den Formel-1-Grand-Prix am 26. Mai.

Der Mercedes schlängelt sich im Schritttempo die Serpentinen hoch zum Haupteingang des Monte Carlo Country Club, Schauplatz des Tennis-Masters-1000-Events. Dass im Turniernamen eine "Rolex" nicht fehlen darf, versteht sich von selbst. Klotzen statt kleckern lautet das Motto im Paradies für Reich und Schön, wo acht Euro für eine Flasche Wasser ganz normal sind.

Zwischen Glamour und Baustellen
Die rot-weiß-rote Fahne über dem mondänen VIP-Bereich

Die rot-weiß-rote Fahne über dem mondänen VIP-Bereich Foto: alex

An den Eingängen herrscht schon am Vormittag Hochbetrieb, man muss Geduld (wegen der strengen Sicherheitsvorkehrungen), Zeit und Geld mitbringen, um sich auf der 1928 eröffneten mondänen Anlage im Art-déco-Stil ausbreiten zu dürfen. Die VIPs nehmen an weiß gedeckten Tischen hoch über dem 10.200 Besucher fassenden Centre-Court Platz, um gelegentlich mit einem Auge (oder doch zwei) einen Blick auf die Stars der gelben Filzkugel zu werfen.

Die Versuchung ist groß, über sie hinwegzusehen. Das azurblaue Meer und sanft dahingleitende Segelboote im Hintergrund verpassen dem Event ein fast schon kitschiges Ambiente.

Die Hauptspielstätte ist seit 2015 nach Rainier III. benannt. Sein Sohn, der durch und durch sportbegeisterte Fürst Albert, hat die Tennis-Asse zu sich gebeten. Dominic Thiem folgte der Einladung, nachdem er das Stade Louis II aufgesucht hatte und einer von 7094 Augenzeugen einer Fußball-"Nullnummer" zwischen dem AS Monaco und Stade Reims in der französischen Ligue 1 gewesen war.

Zu wenig für eine Wohnung

Ein bisschen Abwechslung zum knochenharten Trainingsalltag schadet nicht. "Natürlich ordnet man dem Erfolg sehr viel unter, aber es ist auch wichtig, Spaß zu haben", sagt Thiem, der seinen Namen hier in "Monte" gerne einmal in der Ehrentafel aus Marmor eingraviert sehen würde. "Dieser Titel ist sicher eines meiner Karriereziele", betonte Thiem. Sollte es schon heuer klappen, würde sich das auch finanziell lohnen.

Der Masters-Triumphator kassiert neben 1000 Weltranglistenpunkten 958.055 Euro brutto. Eine 92 Quadratmeter große Eigentumswohnung im Fürstentum würde sich um diesen Betrag allerdings nicht ausgehen. Dafür braucht es mehr als sechs Millionen – stand auf einem Flugzettel geschrieben.

 

Harte Nuss für Thiem

Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem muss heute (4. Spiel nach 11 Uhr, Sky live) in seinem Zweitrundenmatch beim Masters-1000-Turnier in Monte Carlo eine harte Knuss knacken. Der 25-Jährige ist vor dem slowakischen Kitzbühel-Champion Martin Klizan, der drei der bisherigen vier Duelle auf der ATP-Tour gewonnen hat, gewarnt.

"In einem Drei-Satz-Match ist er immer gefährlich. Er hat eine der besten Vorhände und bewegt sich gut", sagte Thiem über den Weltranglisten-50. Gestern trat der "Dominator" mit Jürgen Melzer dank einer Wildcard im Doppel an. Mit Erfolg. Das ÖTV-Duo schlug die Paarung Kohlschreiber/Verdasco (D/Esp) 6:4, 7:5.

Monte Carlo (ATP-Masters-1000, 5,585 Millionen Euro, Sand), 2. Runde: Djokovic (Srb/1) – Kohlschreiber (D) 6:3, 4:6, 6:4, Sonego (Ita) – Chatschanow (Rus/8) 7:6 (4), 6:4, Pella (Arg) – Cilic (Cro/7) 6:3, 5:7, 6:1.

Zwischen Glamour und Baustellen
Die Topstars bei Fürst Albert (li.): Rafael Nadal, Alexander Zverev, Novak Djokovic und Dominic Thiem

Die Topstars bei Fürst Albert (li.): Rafael Nadal, Alexander Zverev, Novak Djokovic und Dominic Thiem

Auf der Jagd nach den Tennis-Stars

Herwig Straka, Direktor der Erste Bank Open 500 in der Wiener Stadthalle, kommt in Monte Carlo kaum zur Ruhe. Immerhin gilt es, ein attraktives Teilnehmerfeld für das am 19. Oktober beginnende Tennisturnier auf die Beine zu stellen. An guten Beziehungen mangelt es dem Grazer nicht. Straka gehört seit November als europäischer Vertreter dem ATP Tournament Board, also dem höchsten Gremium der Spielervereinigung, an.

"Unser Ziel ist es immer, die Besten zu bringen", sagte Straka selbstbewusst. Grünes Licht hat der 53-Jährige schon von drei Assen aus den aktuellen Top 20 der Weltrangliste: Dominic Thiem (5) schlägt ebenso in Wien auf wie Vorjahresfinalist Kei Nishikori (Jpn/6) und Denis Shapovalov (Can/20). Letzterer freut sich auf seine Rückkehr in Österreichs Hauptstadt: "Ich bin aufgeregt, habe hier schon vor ein paar Jahren mit Dominic trainiert und mich dabei leider am Knöchel verletzt. Heuer wird es hoffentlich erfolgreicher", sagte der seit Montag 20-Jährige.

Während "Maestro" Roger Federer für Wien kein Thema sein kann, weil er zeitgleich entweder in seiner Heimatstadt Basel oder gar nicht spielt, tauchen Novak Djokovic (Srb/1) und Rafael Nadal (Esp/2) immer im imaginären Brief ans Christkind auf. Erfahrungsberichte zeigen allerdings, dass Djokovic nach stressigen Zeiten auf asiatischem Terrain während der Wien-Woche eine Pause einzulegen pflegt. Um Sandplatz-König Nadal, den elffachen Monte-Carlo-Champion, kursieren Gerüchte, dass er seine Verlobte Xisca Perelló im Spätherbst vor den Traualtar führen wird.  (alex)

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Nadal und seine Xisca

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