Vorhang auf für die großen Vier
PARIS. French Open: Der elfmalige Champion Rafael Nadal ist wieder einmal der Gejagte. Novak Djokovic, Roger Federer und Vorjahrsfinalist Dominic Thiem liegen auf der Lauer
1454 Tage nach seinem bis dato letzten Auftritt bei den French Open kehrt Tennis-Maestro Roger Federer auf die größte Sandplatz-Bühne der Welt zurück. Nach seiner Viertelfinal-Niederlage gegen seinen Schweizer Landsmann Stan Wawrinka am 2. Juni 2015 – damals war Dominic Thiem 21 und ein aufgehender Stern – hat sich der "FedExpress" rar gemacht in Paris. Doch im fortgeschrittenen Alter von 37 will es Federer noch einmal wissen und bei seiner möglichen Abschiedsvorstellung in Roland Garros nach der Coupe des Mousquetaires greifen.
"König Roger", der zum einzigen Mal 2009 die heiß begehrte Trophäe stemmen durfte, ist aber nicht der Topfavorit unter den Buchmachern. Im Konzert der großen Vier werden der spanische Titelverteidiger Rafael Nadal, der diesen Klassiker schon unglaubliche elf Mal gewonnen hat, der serbische Weltranglistenerste Novak Djokovic (Paris-Sieger 2016) und Thiem, der in den vergangenen drei Jahren zumindest im Halbfinale (2018 sogar im Endspiel) stand, begünstigt.
"Dieses Publikum genießen"
Nadal ist mit einer Quote von 2:1 (im Schnitt) die unangefochtene Nummer eins – gefolgt von Djokovic (3,25:1), Thiem (6:1), dem griechischen Shootingstar Stefanos Tsitsipas (17:1) und eben Federer (18,5:1), der vor gut einer Woche in Rom wegen einer Beinverletzung aufgeben musste. Jetzt fühlt sich der Eidgenosse aber wieder fit und in Form.
"Ich möchte so spielen, wie ich es vor zehn Jahren wollte. Ich bin wieder hier, weil ich es mag, zu rutschen, Winkel zu finden und die Fans zu sehen. Ich hoffe, einige Spiele zu gewinnen, um dieses Publikum zu genießen", erläuterte Federer.
Vom Titel spricht er nicht. Und das ist verständlich, wenn man einen Blick auf Nadals Bilanz in dessen Wohnzimmer wirft. Der bald 33-jährige Mallorquiner gilt auf dem Bois de Boulogne als nahezu unschlagbar, von 88 Matches hat "Rafa" 86 gewonnen. Zweimal – 2009 gegen Robin Söderling (Swe) und 2015 gegen Djokovic – verlor Nadal, 2016 musste er vor seinem Drittrundenspiel verletzt aufgeben, um dann 2017 und 2018 wieder in vollem Glanz zu erscheinen.
Mit seinem Erfolg bei der Generalprobe in Rom hat sich Nadal wieder in die Poleposition gehievt. Das bestätigt auch der legendäre Rod Laver: "Ich wünsche ihm den zwölften Titel in Paris. Es ist schwer vorstellbar, dass jemand den König des Sandes in die Knie zwingen kann", sagte der 80-jährige elfmalige Grand-Slam-Sieger.
Thiem hat Nadal schon viermal entzaubert – auch heuer auf seinem Weg zum Titel in Barcelona, wo der "Kronprinz" 6:4, 6:4 gewann. "Mein Ziel ist es, die French Open einmal zu gewinnen", sagte der 25-jährige Lichtenwörther, der nicht vor Montag gegen US-Wildcard-Spieler Tommy Paul ins Turnier startet. Im Achtelfinale könnte der erste harte Brocken auf den "Dominator" zukommen. Gegen Fernando Verdasco (Esp) hat Thiem eine 0:4-Bilanz.
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