Schöne Grüße von der Hochalm
KREMSMÜNSTER. Die Bergläuferin konzentriert sich auf die Mühen der Ebene
Besonders hoch hinaus wollten Anita Baierl und ihr Trainer-Vater Johannes beim Gipfelgespräch mit den OÖN nicht. Sie wählten ihre Trainingsstrecke bei den Schacherteichen in der Nähe von Kremsmünster als Ort für eine recht beschauliche Wanderung. Das passe auch besser zum Karriereverlauf der 25-Jährigen. Man sei noch nicht auf dem Gipfel, sondern eher auf einer Hochalm, meint der Vater. Das wildromantische Waldgebiet ist sowohl im Sommer als auch im Winter eine beliebte Freizeitoase für Wanderer, Radfahrer, Fischer, Eisläufer oder Eisstockschützen. Die nahe Wallfahrtskirche Heiligenkreuz zieht als Sehenswürdigkeit auch viele Besucher an.
„Dieser Ort hier ist nicht nur meine Laufstrecke, es ist ein echter Kraftplatz“, sagt die 25-Jährige, die es beim Start ihrer Lauf-Karriere auf die Spitze trieb. Schon mit 18 war sie Mitglied des Berglauf-Nationalteams. Jetzt konzentriert sie sich auf die Mühen der Ebene. Auf der Bahn und bei den Straßenläufen ist sie auf der Mittel- und Langstrecke in Österreich fast konkurrenzlos. Baierl gewann am Wochenende über zehn Kilometer ihren zehnten österreichischen Meistertitel.
So wie beim Wandern um die Schacherteiche sind die Baierls auch in der Leichtathletik meistens alleine unterwegs. „Wir sind so etwas wie eine autonome Zelle“, sagt der Vater, der mangels sprudelnder Förderquellen auch so etwas wie der Hauptsponsor ist. Bei den Kadersichtungen ist die Teilzeit-Bürokauffrau, die für die TuS Kremsmünster startet, trotz guter Leistungen oft ins Leere gelaufen. Bremsen lässt sie sich davon nicht.