Österreichs Team mit dreifacher Länderspiel-Gala
INNSBRUCK. Binnen elf Tagen gegen Russland (heute, 20.45 Uhr), Deutschland und Brasilien.
Heute beginnen für Österreichs Fußball-Nationalmannschaft die beiden Wochen der "Super-Länderspiele". Nach dem Auftakt in Innsbruck gegen WM-Gastgeber Russland (Tivoli Neu, 20.45 Uhr, ORF eins live ) wartet am Samstag in Klagenfurt Weltmeister Deutschland. Am Sonntag in einer Woche wird die "Mini-WM" mit dem Spiel gegen das WM-Starensemble Brasiliens abgeschlossen.
Der WM-Gastgeber: Heute steht in Innsbruck das Wiedersehen mit Russlands Teamchef Stanislaw Tschertschessow im Mittelpunkt. Einst führte er als Torhüter den FC Tirol drei Mal zum österreichischen Meistertitel. Sein damaliger Trainer war DFB-Nationalteamcoach Joachim Löw. Der Druck der auf Tschertschessow lastet, ist groß. Staatspräsident Wladimir Putin erwartet ein gutes Abschneiden bei der WM im eigenen Land. Und das von einem Team, das seit der ersten Teilnahme unter russischer Flagge bei der WM 1994 in den USA stets entweder in der Vorrunde ausgeschieden ist, oder sich erst gar nicht qualifizieren konnte. Tschertschessows größte Stärke: Mit ihm ist im Nationalteam die Disziplin zurückgekehrt. Lieber verzichtet er auf große Stars, und baut dafür auf hungrige Spieler. Der Test gegen Österreich ist auf jeden Fall ein wichtiger Richtungsweiser in Richtung WM. Bei Österreich wird heute wohl David Alaba mit Oberschenkelproblemen ausfallen. Auch die Deutschland-Legionäre Marcel Sabitzer, Valentino Lazaro und Michael Gregoritsch können verletzungsbedingt nicht spielen.
Der Weltmeister: Richtige Brisanz hat jetzt auch das Duell gegen Weltmeister Deutschland am Samstag bekommen. In Klagenfurt wird sich nämlich am Samstag entscheiden, ob Bayern-Torhüter Manuel Neuer tatsächlich in letzter Sekunde noch auf den WM-Zug der deutschen Nationalmannschaft aufspringen kann. Nach seiner langen Verletzungspause wird er gegen Österreich von Beginn an spielen. Zuletzt hatte Neuer, der zuletzt wegen eines Mittelfußknochenbruchs lange gefehlt hatte, sein erstes Spiel im Nationalteam seit 1,5 Jahren bestreiten. Deutschlands Tormanntrainer Andreas Köpke: "Er ist voll belastbar. Es ist, als ob er nie weggewesen wäre." Damit scheint es auch nicht mehr unwahrscheinlich, dass Neuer auch beim WM-Auftakt der Deutschen in Russland gegen Mexiko nicht nur als Ersatzmann, sondern als echte Nummer eins starten könnte. Köpke: "Wir sind mit Manuel Neuer Weltmeister geworden. Er ist auch unser Kapitän."
Das WM-Starensemble: Am Sonntag in einer Woche gegen Brasilien wird es dann auch ein echtes Staraufkommen geben. Die Chancen, dass Superstar Neymar von Beginn an auf dem Platz des Wiener Ernst-Happel-Stadions stehen wird, sind hervorragend. Die Brasilianer wollen mit dem Test gegen Österreich den eigenen WM-Auftakt gegen die Schweiz simulieren. Da würde es wenig Sinn machen, ausgerechnet auf den wichtigsten Spieler auf dem Platz zu verzichten. Die Brasilianer bereiten sich aktuell in London auf die WM vor. Neymar hat nach einer Mittelfuß-Operation seit drei Monaten nicht mehr gespielt.