Nach Böllerunfall kehrt Schicker heute zurück
WIENER NEUSTADT. Comeback mit Spezialprothese gegen den LASK
"Mein großer Traum ist es, noch einmal als Spieler in den Profifußball zurückzukehren." Lange Zeit wurde Andreas Schicker für diesen Wunsch eher belächelt – nachdem er am 23. November 2014 bei einem Böllerunfall seine linke Hand verloren hatte.
Der Weg zurück war lange und anstrengend. Heute – 459 Tage später – dürfte er sein großes Ziel beim Spiel des LASK gegen Schickers Klub Wiener Neustadt tatsächlich erreichen.
"Ich glaube nicht, dass ich von Anfang an spielen werde – allerdings haben wir einen personellen Engpass in der Defensive. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass ich als Wechselspieler hineinkommen werde", bestätigt der langjährige Spieler der SV Josko Ried. Die Partie wird er mit einer Spezialprothese aus Plastik bestreiten, die auch die Verletzungsgefahr bei Schickers Gegenspielern ausschließt.
Die Ängste sind längst verflogen. Bereits im Herbst hatte Schicker bei Freundschaftsspielen gute Leistungen gezeigt. Jetzt wagt er den nächsten Schritt.
"Ich gehe in jedem Zweikampf bereits volles Risiko, und denke im Spiel auch gar nicht an meine Beeinträchtigung." Dass er ausgerechnet gegen den LASK sein Comeback feiern wird, freut ihn besonders. "Das war schon zu meiner Zeit als Ried-Spieler immer der Höhepunkt der Saison. Außerdem treffe ich heute mit René Gartler, Thomas Hinum und Mario Reiter drei meiner besten Freunde. Wir haben schon während unserer gemeinsamen Zeit in Ried viel unternommen, und waren gemeinsam mit Thomas Reifeltshammer als Gruppe unterwegs."
Der Respekt vor dem LASK hält sich in Grenzen. "Für mich ist der LASK der Top-Favorit auf den Titel. Aber wir haben bislang in zwei Spielen noch kein Gegentor gegen den LASK erhalten. Wir haben sicher keine Angst. Ganz im Gegenteil. Die Stimmung in der Mannschaft ist hervorragend, auch die Vorbereitung war sehr gut. Ich gönne dem LASK den Meistertitel – aber das kann sich auch ohne einem Sieg gegen uns ausgehen."