Tuchel soll die FC-Bayern-Saison retten
MÜNCHEN. Fußball: Gestern um 17.45 Uhr wurde die Trennung von Trainer Nagelsmann offiziell.
Was die Spatzen in München bereits Donnerstagnacht von den Dächern gepfiffen haben, ist seit gestern 17.45 Uhr offiziell: Das vermeintliche Langzeitprojekt mit Coach Julian Nagelsmann, der im Sommer 2021 einen Fünfjahresvertrag unterzeichnet hatte, endete jäh.
Der 35-Jährige, dem der blutleere Auftritt bei der 1:2-Niederlage in Leverkusen am vergangenen Sonntag zum Verhängnis geworden war, erfuhr im Ski-Kurzurlaub im Zillertal von seinem Rauswurf beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern. Nagelsmann hatte 2021/22 den Meistertitel geholt und erst kürzlich die "Roten" mit zwei Siegen über Paris SG in das Viertelfinale der Champions League geführt.
Das war offenbar zu wenig. "Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität unseres Kaders zunehmend seltener gezeigt hat", erklärte der Vorstandsvorsitzende des FCB, Oliver Kahn: "Nach der WM haben wir immer weniger erfolgreich und attraktiv gespielt, die Leistungsschwankungen haben unsere Ziele in dieser Saison infrage gestellt."
Sportvorstand Hasan Salihamidzic sprach von der "schwierigsten Entscheidung" in seiner Amtszeit: "Ich bedauere die Trennung, aber nach gründlicher Analyse der sportlichen Entwicklung haben wir jetzt gemeinsam entschieden, Julian freizustellen."
Der Nachfolger steht bereits fest. Es ist der ehemalige Mainz-, Dortmund-, Paris-SG- und Chelsea-Trainer Thomas Tuchel (49), der das Star-Ensemble bereits am kommenden Samstag in das richtungsweisende Spitzenspiel gegen Tabellenführer Borussia Dortmund führen wird. Die Westfalen liegen aktuell einen Punkt vor den Münchnern.
Tuchel erhält einen Vertrag bis 30. Juni 2025 und wird am Montag erstmals das Training leiten. Der Schwabe war seit 7. September 2022 ohne Job. Damals entließ ihn der FC Chelsea, nachdem Tuchel mit den "Blues" 2021 noch die Champions League, den europäischen Super Cup und die Club-WM gewonnen sowie die Auszeichnung zum "Welttrainer des Jahres" erhalten hatte.
Für die Bayern ist diese Rochade eine teure Angelegenheit. Sie hatten Nagelsmann um eine Ablöse von 25 Millionen Euro von RB Leipzig engagiert, angesichts der langen Laufzeit des Vertrages (bis 2026) wird der Rauswurf sehr teuer kommen. Laut "Bild"-Zeitung verdient Nagelsmann acht bis neun Millionen pro Jahr. Solange er keinen neuen Arbeitgeber hat, muss der Klub weiterhin sein Gehalt bezahlen. Oder beide Seiten einigen sich auf eine Abfindung.
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Trennung war doch absehbar!
Gleiches Verhalten der Mannschaft wie seinerzeit unter Kovac.
Mal schauen wie die Bayern mit seiner Mentalität umgehen.