Pierer fordert Rücktritte im Konvent der Digital-Uni
LINZ. Es gelte jetzt, "zu retten, was noch zu retten ist, damit die Digital-Uni noch Realität wird", sagt Stefan Pierer, Präsident der oberösterreichischen Industriellenvereinigung, im OÖN-Gespräch.
Er sieht das Projekt Digital-Uni Linz im "Stillstand" – und fordert nach der rechtlich umstrittenen Wahl der Grazer TU-Professorin Stefanie Lindstaedt zur Gründungsrektorin der Digital-Uni (siehe auch Gastkommentar des Verfassungsjuristen Heinz Mayer auf Seite 2) Rücktritte im Uni-Gründungskonvent.
"Vorsitzende austauschen"
Die befangenen Mitglieder im Gründungskonvent müssten ausgetauscht werden. Dazu zähle auch Konventsvorsitzende Claudia von der Linden. Sie müssten durch "kompetente Leute" ersetzt werden. Sorge hat Pierer insbesondere, was die fehlende Abstimmung der Verantwortlichen der Digital-Uni mit der Johannes-Kepler-Uni (JKU) betrifft.
Schon am Tag der Wahl von Stefanie Lindstaedt mit vier zu zwei Stimmen im Gründungskonvent hatte Pierer kritisiert: "Ein befangenes Gremium hat nicht die beste Entscheidung getroffen."
Die oberösterreichische Industriellenvereinigung hatte Meinhard Lukas, den scheidenden Rektor der JKU, der sich ebenfalls für das Amt beworben hatte, als besseren Kandidaten gesehen.
So begehen die Parteien den 1. Mai
Energie AG: Grüße aus dem Power-Tower
Roter 1. Mai in Linz: "Eine 41-Stunden-Woche wird es mit uns nicht geben"
Siegerprojekt: So soll die neue IT:U in Linz aussehen
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Ein wesentlicher Grund des angeschlagenen Rufes der österreichischen Hochschulen ist, dass hierzulande die Parteipolitik ihre Leute entsendet. In Oberösterreich ist das traditionell so und am stärksten ausgeprägt.
International ist das ein absolutes No-Go, die Parteipolitik hat sich aus den Universitäten bzw. aus Forschung und Lehre heraus zu halten!
Man hat es ja an der Med-Uni Linz gesehen, dass vorwiegend parteipolitische Interessen eine Rolle spielten und die Postenvergabe bestätigte das. Speziell die teure Verwaltung besteht nur aus Parteifreunden.
Dass die OÖN jeweils den Steighalter für die Parteipolitik spielen, halte ich für nicht sehr vertrauenserweckend.
Durch die Hintertür versucht man den gewollten aber gescheiterten Bewerber unterzubringen, indem man ihn in den Konvet entsendet.Sollte dies gelingen, dann ist ein Scheitern von Frau Professor Lindstaedt vorprogrammiert.
Dabei hatte ich vom scheidenden JKU Rektor bislang grossen Respekt. Anscheinend habe ich mich getäuscht.
Leider spielen die OOEN dabei medial voll mit, wie ein Artikel von Hrn. Braun in der heutigen Ausgabe belegt.
Die Wadlbeißer sind unterwegs. Immer sind die am lautesten, denen eine Entscheidung nicht nach ihrem Schädl geht.
Na das geht ja schon "lustig" los, jeder redet mit, ob das noch was wird.......?
Schade um das viele Geld denke ich mir, die FH sind auch nicht schlecht möglicherweise besser und günstiger!!!!
Ob Wahlkampfschmäh oder einfach nur Konzeptfehler. Eine eigene Uni braucht man dafür wirklich nicht. Auch FHs gibt es zu viele, man muss da eher korrigierend zurück bauen als immer nur erweitern.
Nachdem der Günstling der oberösterreichischen ÖVP in einer demokratischen Abstimmung unterlegen ist, wird anderweitig Druck ausgeübt um doch noch das gewünschte Ergebnis zu bekommen.
Als nächstes wird man wahrscheinlich den Bildungsminister hinter den Kulissen zum Abschuss freigegeben.
Es stinkt gewaltig im Hause Österreich.
Ja, und man könnte einfach ausmisten indem man diese korrupte ÖVP abwählt. Den Wählern ist es halt leider wurscht.
Wie lange die SPÖ solche Postings noch finanzieren kann?
Die Digital-Uni war ein Wahlkampfschmäh von LH Stelzer bei der letzten Landtagswahl. Wir können jetzt die Zeche zahlen.
Im akademischen Umfeld versteht niemand, warum noch eine zusätzliche Uni braucht.
Das Geld wäre viel besser in die JKU investiert. Dort gibt es schon eine etablierte Technische Fakultät. Dort wurde bereits in den letzten 15 Jahren kräftig investiert: Science Park in mehreren Ausbaustufen, Renovierung des TNF-Turms, LIT Open Innovation Center , ...
Man kann dort weiter investieren - billiger und mindestens so effektiv. Aber Politik ist leider immer mehr zum Marketing verkommen.
Wie wahr! 👍
mich kotzt das einfach an, wenn die selbsternannten Besserwisser mit narzisstischen Zügen meine, nur sie haben recht und wenn es nicht so läuft, wie sie meine muss man seinen Einfluss noch stärker mit Nachdruck bei der Politik noch mehr zu Geltung bringen. Vielleicht hat er doch zu wenig für die ÖVP bei der letzten Wahl bezahlt?
Sparts euch einfach das Steuergeld und gebt es den Armen ......................
Alles in allem eine sehr blamable Geschichte. Und hier soll der "Leuchtturm der Digitalisierung und der digitalen Transformation" entstehen? Bitte, wer glaubt denn das noch?
Seit dem Kabinett Kurz I (schwürkis/blaun) hat die Bezeichnung "Leuchtturmprojekt" bereits sehr viel von ihrem Glanz verloren (siehe bspw. "Patientenmilliarde", "Steuerreform", etc.)
Seien wir froh, dass es diese Projekte gegeben hat. Es ist kein so großer Fortschritt wie erwartet oder wie es möglich gewesen wäre (auch weil einige Kreise bremsen und verhindern), aber der frühere Weg hat die Kosten explodieren lassen. Das wurde massiv eingebremst. Auch wenn es die Gewerkschafter, welche jahrzehntelang die Sozialversicherungen okkupierten, nicht wahr haben wollen.
Eine Digitaluni halte ich unabhängig davon für einen ineffizienten Denkfehler. Erweiterungen bei den bestehenden Unis wäre der bessere und konsequentere Weg, aber das gilt auch für die Med-Uni in Linz, wie sich das nun sehr gut zeigt.
Mit der Krankenkasse sind sie sm Holzweg, der Rest passt
Maxl, die Reform der Krankenkassen hat 1 Milliarde MEHRKOSTEN verursacht, und diente nur dazu, die Arbeitnehmervertreter im Gremium zu Gunsten der Industrie zu entmachten.
"Sorge hat Pierer insbesondere, was die fehlende Abstimmung der Verantwortlichen der Digital-Uni mit der Johannes-Kepler-Uni (JKU) betrifft." - komischerweise genau dort, wo seine IV und die OÖ OVP das Sagen hat.
Grundsätzlich stellt sich die Frage, wieso die IV so viel Einfluss auf die neue Uni haben möchte - den Betrieb zahlt der Bund, die "Hardware" (Errichtung) zur Hälfte der Bund (mit fragwürdigen Methoden) und zur Hälfte das Land. Meint Herr Piererer auch tatsächlich, dass binnen 4 Monaten (bis zum September 2023) Räumlichkeiten, Lehrende & Lehrpläne stehen? Und möchte er so lange die Kommissionsmitglieder austauschen, bis ein der IV genehmer Kandidat Gründungsrekor wird?
Ein "Museums"-Förderung wird er in dieser Angelegenheit jedenfalls nicht mehr bekommen.
Interessant, dass der Poster SPÖ-SRV aus der sachlichen Kritik, dass es zu wenig Abstimmung mit der JKU gibt, wieder einmal eine parteipolitische Sache machen will.
„Nach der Wahl der Informatikprofessorin und KI-Expertin Stefanie Lindstaedt von der TU Graz zur Gründungspräsidentin brachte ein Konventsmitglied – der vom Land Oberösterreich entsandte Softwareunternehmer Helmut Fallmann, der wie Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und die Industriellenvereinigung (IV) Oberösterreich den Rektor der Uni Linz (JKU), Meinhard Lukas, in diese Rolle heben wollte – eine Aufsichtsbeschwerde gegen die Wahl durch den Gründungskonvent ein. Lindstaedt wurde mit vier Stimmen gewählt, Lukas bekam zwei. Fallmann zieht nun die "Sachlichkeit des Auswahlprozesses" und "insbesondere die Unbefangenheit des Gründungskonvents" bei der Wahl "in Zweifel" und fordert eine Aufhebung durch den Wissenschaftsminister.“
Da wird also als Rektor der Digitaluni eine bestens qualifizierte Computerwissenschafterin
https://de.wikipedia.org/wiki/Stefanie_Lindstaedt
einem Juristen (Lukas) vorgezogen - und was meint der tiefschwürkise Suppenheld am 11.04.2023 20:30 Uhr dazu?
„Wieso sich erfolgreiche Personen aus der Privatwirtschaft so etwas wie die Mitgliedschaft in diesem Konvent antun? Sie werden ja nur als Vorzeigefiguren benutzt und haben nichts zu sagen, wenn es um etwas geht. Politik und Beamtenschaft haben komplett eigene Regeln, die einem normal und wirtschaftlich denkenden Menschen die Haare aufstellen und krank machen können. Falsches wird als richtig legitimiert, sofern man die Verfahrensvorschriften einhält. Also: Falsches richtig gemacht, alles gut!“
Der Landeshauptmann und die IV befürchten, dass ihre Einflussnahme auf die neue Uni schwindet:
„Im Wissenschaftsministerium hat eine Prüfung des Sachverhalts dann ergeben „dass keine Verletzung der relevanten Verfahrensvorschriften vorliegt“. Etwaigen Befangenheiten „wurde durch die Enthaltung von der Mitwirkung“ bei Einladung zum Hearing, dem Hearing sowie der Beschlussfassung über die Bestellung begegnet.“
Und nun lassen es sich Stelzer, Pierer & Co eben noch immer nicht gefallen, dass Ihr Kandidat nicht erfolgreich war (eben mit dem süffisanten Hinweis, dass die Abstimmung der Verantwortlichen der Digital-Uni mit der Johannes-Kepler-Uni (JKU) fehlt).
Eine politische Machtposse, wie sie erbärmlicher nicht sein kann…
Übrigens, Suppenheld: Technosert ist überall...
Absolute Zustimmung, besonders zum letzten Satz ihres Kommentars.
In diesem Fall liegt Stevie Ray Vaughan aber sowas von richtig! Es ging von Beginn an und geht auch heute nur darum, eine selbständige TU zu verhindern. Über Gründe und handelnde Personen will ich mich nicht auslassen - liegt ja eh auf der Hand.
Wenn man sich ein Denkmal setzen und coole Posten vergeben will, und einem dann jemand einen Strich durch die Rechnungen gemacht hat…😅
Fallmann? Pierer? Industriellenvereinigung? ÖVP?
Verfolgungswahn?
Nagel auf den Kopf. Danke dem türkisen Multinicker für die Bestätigung.
Gibt's in OÖ eigentlich noch irgendwo eine Ecke, in der dieser (Zensur) nicht die Finger drin hat und "anschafft"?
Wer zahlt schafft an. Zum Glück nicht überall.
Vielleicht muss der werte Herr lernen, dass es ein Leben ausserhalb der käuflichen NVPÖVP gibt.
Für die OÖN gilt die Unschuldsvermutung
Kann es sein, dass der Pierer seinen Spezi Fallmann von der Fabasoft doch noch unterbringen will?
Dem seine Megavilla am Bachlberg, anstatt eines 3-Kanters, erscheint mir überhaupt fragwürdig errichtet...
Und dass er alles ortsunüblich mit Zäunen und Steinen abgrenzt dürfte auch nicht zulässig sein.
Aber wers Geld hat...
Der Bauer dort hat mit Schulden verkauft, dann wars gleich Baulland,... da hat sich der Aumayr dann erschossen.
Kann es sein, dass der autokratische Herr Pierer ein Demokratieproblem hat? Korrekt zustande gekommene Wahlergebnisse sind nun einmal anzuerkennen, auch wenn es jemand nicht passt. Dass sich die OÖN als Sprachrohr hergeben, ist wohl dem geschuldet, dass die Idee zur Digitaluni im Gegensatz zur Medizinuni, die ja auch zahlreiche Geburtshelfer benötigte, nicht von dem Blattl, sondern vom türkisen Kurz gekommen ist.
Jetzt alles in Frage zu stellen, was bereits erreicht worden ist, ist alles andere als hilfreich.
Äh, was wurde bislang erreicht?
Eine Gründungsrektorin gibt es - aber das ist schon das einzigste außer Absichtserklärungen.