Blümel im Zeugenstand: "Keine konkrete Erinnerung" und ein Fußball-Zitat
WIEN. Der ehemalige türkise Finanzminister und Regierungsverhandler Gernot Blümel hat im Prozess gegen Sebastian Kurz (ÖVP) wegen Falschaussage im Ibiza-Untersuchungsausschuss dem Ex-Kanzler Rückendeckung geboten.
"Egal, ob Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien." – Dieses Zitat des früheren deutschen Fußballers Andreas Möller wurde am Donnerstag beim Prozess gegen Sebastian Kurz um eine mutmaßliche Falschaussage beim Ibiza-Untersuchungsausschuss wiederbelebt, und zwar von Richter Michael Radasztics.
Vorausgegangen war ein Disput des Zeugen Gernot Blümel mit Staatsanwalt Gregor Adamovic. Ex-VP-Minister Blümel hatte Adamovic im Wortgefecht wiederholt irrtümlich als "Staatssekretär" bezeichnet, worauf Richter Radasztics beide Seiten zur Mäßigung aufforderte und mit dem Satz "Staatsanwalt oder Staatssekretär – Hauptsache Italien" die Stimmung zumindest für einen Augenblick auflockern konnte.
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Streitpunkt zwischen Blümel und den Vertretern der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) war der Umstand, dass sich Blümel auf Anraten seines Anwalts bei Fragen rund um den Sideletter der türkis-blauen Regierung zu Postenbesetzungen der Aussage entschlagen wollte, um sich nicht selbst zu belasten. Nach hitziger Diskussion wurde Blümel das vom Richter auch zugestanden.
Über Personalia sei oft gesprochen worden, sicher habe es auch Abmachungen mit der FPÖ gegeben – zumindest zu dieser Aussage ließ sich Blümel breitschlagen.
Ex-Kanzler Kurz wird (wie auch seinem einstigen Kabinettschef Bernhard Bonelli) von der WKStA vorgeworfen, vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss über seinen Einfluss auf Postenbesetzungen, etwa in der Staatsholding ÖBAG, falsch ausgesagt zu haben. Bei eben jener Kernfrage, ob Kurz Personalia mitentschieden hat oder nicht, blieb Blümel – wie bereits Zeugen vor ihm – unkonkret. Es sei ständig diskutiert worden, meinte er immer wieder zu den Postenbesetzungen. Letztendlich sei die Entscheidung aber Sache des jeweiligen Ministers gewesen. Auch er selbst habe seine eigenen Entscheidungen getroffen, so Blümel: "Punkt, aus."
Ständiger Ausnahmezustand
Bei mehreren Fragen gab Blümel an, "keine hundertprozentige" oder "keine konkrete" Erinnerung zu haben. Das galt auch für die Frage, ob sich Ex-VP-Finanzminister Hartwig Löger mit Kurz in Personalfragen beraten habe.
Erklärt hat Blümel seine lückenhafte Erinnerung mit dem Satz: "Das Leben in der Bundesregierung ist das Leben im ständig gefühlten Ausnahmezustand." Schon Löger hatte sich bei seiner Aussage im Kurz-Prozess unter anderem auf ein "Erinnerungsdilemma" berufen.
Gleich zu Beginn seiner Befragung machte Blümel klar, dass er mit Sebastian Kurz noch immer gut befreundet ist: "Wir sind bis heute miteinander eng verbunden." Etwas anders sehe das Verhältnis zu Thomas Schmid – früher Generalsekretär im Finanzministerium und später ÖBAG-Vorstand – aus, auch wenn man einst eng beruflich zusammengearbeitet habe. Immerhin: "Wir haben uns das letzte Mal zum Geburtstag gratuliert gegenseitig."
- Lesen Sie dazu auch: "Du bist Familie": Spannung vor Blümel-Aussage
Thomas Schmid ist eine Schlüsselfigur bei den Vorwürfen gegen Kurz. Er hatte vor der WKStA umfassend in mehreren Verfahren ausgesagt und strebt einen Kronzeugenstatus an. Laut Schmid hat Kurz in Personalfragen eine entscheidende Rolle gespielt.
Schmid "war nervig"
Eine der bekanntesten Chat-Nachrichten an Schmid, nachdem dieser das ÖBAG-Gesetz fertiggestellt hatte ("Du bist Familie"), interpretierte Blümel sinngemäß: "Wir kennen uns schon lange, mach dir keine Sorgen." Schmid habe oft bei verschiedenen Leuten "nachgestoßen und war nervig".
Damals habe er wissen wollen, ob es gute oder schlechte Nachrichten gebe. Ob Blümel damals tatsächlich Rücksprache mit Kurz gehalten habe, konnte er nicht sagen.
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Fußballerzitat - "Des is jo die nächste deppate Frog' !!!"
Da hätt' er sich aber recht beliebt gemacht, der Bleampl.
....diese schmierigen Typen haben während ihrer Amtszeit die Bevölkerung verarscht, jetzt verarschen sie die Justiz! Ich wünsche denen, dass ihnen eines Tages auf irgend eine Art alles zurück kommt!Je früher desto besser!
Jedenfalls sind diese "Typen" mit verantwortlich, dass die SPÖ in der Opposition versandelt.
Politikerdemenz ist stark zunehmend - unglaublich!?
Ich glaube nicht, dass eine solide Zeitung auf die unsachlichen Nachrichten der linken Szene aufspringen und ehemalige Regierungsmitglieder verunglimpfen muss. Sollte Kurz in der Personalfindung mitgewirkt haben, hätte er es als Bundeskanzler ja ohne weiteres bekanntgeben können. Ich bin alt genug, um noch zu wissen, welche haarsträubenden Personalentscheidungen frühere rote und auch schwarz-rote Regierungen getroffen haben - niemand hat sich etwas gedacht. Dabei wurden dadurch völlig ungeeignete Parteisoldaten mit hohen Ämtern belohnt, die der Republik und den Steuerzahlern zum Teil großen Schaden verursacht haben. Also bitte sachlich bleiben und nicht mit den Gegnern mitheulen, dass können Sie dem ORF und dem unterstehenden unsachlichen Kommentator überlassen.
Die Buberlpartie und ihre Erinnerungslücken?!
Und so etwas hat ein Land regiert!
400 Milliarden Staatsschulden !
„Leistungsträger „ Immo Milliardäre,
Großspender?
Und alle haben gekuschelt mit der Partie außer Justizia?!
Alle Zeugen bestätigen bisher, daß alles korrekt abgelaufen ist - bis auf den Zeugen der Anklage, der schon verschiedenste Versionen aufgetischt hat, je nach dem, was ihm den größten Vorteil verspricht.
Wisst Ihr Leute auch noch genau, was Ihr vor einigen Jahren an einem bestimmten Tag gesagt habt?
Dann werft den ersten Stein!
4.Februar 2000 20 Uhr.
"Dem Schüssel is dös egal, was sich die Welt über Österreich denkt. Die werden schon umdenken, wenn die Kassa stimmt. "
Die Kassa stimmte und die Kritik verstummte.
Deshalb muss ich jetzt einen Stein werfen?
Meinereins hat sich ausreichend über die Kurz-Clique, während deren Amtszeit aufgeregt.
Jetzt wäre ich froh, wenn ich von der Clique nichts mehr hören würde.
Da gibts auf der einen Seite eindeutige Chats auf der anderen Seite diese unverschämte Lügerei. Hier wird die Justiz auf Kosten der Steuerzahler verarscht!
" eindeutige Chats "
Welche ganz offenbar aus de Zusammenhang gerissen wurden und im Kontext anders gedeutet werden.
Offenbar, oder wirklich ?
Ist das nicht das, was das Gericht herausfinden soll?
Wichtig ist m.E. zu erfahren, ob nach wie vor gilt: "Sagst du ja, bleibst du da.
Sagst du nein, gehst du heim.
Na, eben, also keine Vorverurteilungen.
Echt zu ****** diese Politiker!
Leider alle gleich!
Wenn Blümel solche Erinnerungslücken hat, weiß er auch sicher nicht mehr, was er in der Fahrschule gelernt hat. Damit sehe ich ihn als Gefahr auf der Straße!!!
Dass er verschiedene Mängel hat, ist uns allen aufgefallen.
Hat er überhaupt einen Führerschein?
Der Führerschein ist das Maß aller Dinge am Land.
Schaut nicht gut aus für die WKStA.
Keine einzige Behauptung wurde von den wesentlichen Zeugen untermauert.
Die Aussagen von Schmid sind auch wenig konkret und es fehlen wichtige Details für einen Beweis.
Und sollte es gegen Kurz ausgehen, dann werden Sie sicher eine Verschwörung orten, oder?