Innenpolitik
Corona-Cluster: Mitarbeiter sollen trotz Quarantäne in Post-Verteilzentren gearbeitet haben

WIEN. Der Streit zwischen dem Innenministerium und der Stadt Wien um den Coronavirus-Cluster rund um die Post-Verteilzentren Hagenbrunn und Inzersdorf, einem Flüchtlingsheim in Erdberg und einer Leiharbeitsfirma ist seit Dienstagabend um eine Facette reicher.
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Wie die Tageszeitungen "Kurier" und "Österreich" auf ihren Internetportalen berichteten, ermittelt das Wiener Landeskriminalamt in dem Fall. Den Berichten zufolge geht es darum, dass mehrere Flüchtlinge die Quarantäne-Anordnung ignoriert haben und über die Leiharbeitsfirma trotz amtlichem Bescheid in den Verteilzentren der Post gearbeitet haben. Die Polizei konnte das am Abend nicht bestätigen.
Am Abend tauchten auch Meldungen auf, dass die Finanzpolizei in die Ermittlungen eingeschaltet sind. Der Sprecher des Finanzministeriums, Johannes Pasqquali, sagte dazu auf Anfrage: "Wir geben dazu keine Stellungnahme ab." Polizeiliche Ermittlungen hätten den Hintergrund, dass der Straftatbestand der vorsätzlichen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten im Raum steht, was mit einer Haftstrafe bis zu drei Jahren bedroht wäre. Bei Offizialdelikten muss die Polizei, wenn sie davon Kenntnis erlangt, von sich aus Ermittlungen anstrengen.
Video: Der Einsatz von Leiharbeitern, teilweise nicht immer unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen, dürfte die Ursache für den Corona-Cluster mit Dutzenden Infizierten sein.
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