Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Casinos fordern 22.000 Euro von Ex-Finanzvorstand Peter Sidlo

Von nachrichten.at/apa, 07. Februar 2020, 13:33 Uhr
Casino-Kurzzeit-Finanzchef Peter Sidlo Bild: (CASINOS AUSTRIA/CHRISTOF WAGNER)

WIEN/GUMPOLDSKIRCHEN. Die Casinos haben die Klage ihres abberufenen Finanzvorstands Peter Sidlo – er forderte 2,3 Millionen Euro von seinem ehemaligen Arbeitgeber – nun beantwortet und klagen ihrerseits Geld ein.

In der mutmaßlichen Politpostenschacher-Affäre rund um die Casinos Austria und deren abberufenen Finanzvorstand Peter Sidlo gibt es auch eine zivilrechtliche Auseinandersetzung zwischen Sidlo und seinem Ex-Arbeitgeber. Sidlo klagt, wie berichtet, am Handelsgericht 2,3 Millionen Euro ein. Die Casinos haben die Klage nun beantwortet. Sie sehen keine Ansprüche für Sidlo und fordern von ihm 22.000 Euro zurück.

"Ein ehemaliger Vorstand glaubt, seine Fristlose ist unzulässig und will den Vertrag ausbezahlt haben", erläutert Handelsgerichtssprecher Jürgen Exner. "Andererseits gibt es den früheren Dienstgeber, der sagt, der ehemalige Vorstand habe dem Aufsichtsrat die Unwahrheit gesagt und das rechtfertige die vorzeitige Auflösung des Dienstverhältnisses und den Verlust der Ansprüche."

Laut Casinos "keinerlei Ansprüche"

Sidlo klagt gegen seine Abberufung am 2. Dezember, die aus seiner Sicht zu Unrecht erfolgte. Er will nichts von politischen Absprachen hinter seiner Bestellung gewusst haben. Die Millionensumme errechnet er aus seinen Ansprüchen bis zum Vertragsende 2021. Er rechnet in seiner sechsseitigen Klage Ansprüche vor, die bis hin zum Parkplatz gehen, die er bei der Casinos-Zentrale hatte. Dazu kommen neben dem Gehalt, Urlaubstage, Boni und Pensionsansprüche.

"Wir haben nach wie vor den Rechtsstandpunkt, dass es keinerlei Ansprüche Sidlos an die Gesellschaft (Casinos Austria AG/Casag, Anm.) gibt", sagte der Casinos-Sprecher zur nun erfolgten Klagebeantwortung. Dass die Casinos ihrerseits knapp 22.000 Euro von Sidlo zurückwollen, die er im Voraus für den Zeitraum von 3. bis 31. Dezember netto bezahlt bekommen hatte, schreibt "Der Standard" (Freitag) und bestätigte das Handelsgericht auf Anfrage.

Chatverlauf ausgewertet

Die Casag ist der Auffassung, dass Sidlo ihren Aufsichtsrat im Mai 2019 getäuscht habe. Damals hatte Casinos-Aufsichtsratschef Walter Rothensteiner von Sidlo eine schriftliche Stellungnahme zu den aufgekommenen Vermutungen rund um politische Absprachen hinter dessen Bestellung angefordert. Davon wollte Sidlo laut seiner Stellungnahme aber nichts gewusst haben - und darin orten die Casinos eine Täuschung, weil Monate später, im Herbst 2019, Chatprotokolle rund um die Zeit vor Sidlos Bestellung auftauchten, die sehr wohl Absprachen vermuten lassen.

Sidlos Erklärung von Mai an den Aufsichtsrat widerspreche "eindeutig" der Auswertung des Chatverkehrs, so die Casag in ihrer Klagebeantwortung, schreibt "Der Standard" weiters, dies wurde bestätigt. So argumentieren die Casinos, dass Sidlo nicht mehr vertrauenswürdig war und seine Aufrichtigkeit gegenüber dem Aufsichtsrat nicht gegeben war. Also sei die Abberufung rechtens und Sidlo habe keine Ansprüche.

Vergleich unwahrscheinlich

Einen ersten Termin am Handelsgericht dürfte es im März geben. Ein Vergleich erscheint laut Beobachtern äußerst unwahrscheinlich. Ob es dann wegen des laufenden Strafverfahrens ausgesetzt wird, ist offen und eher nicht anzunehmen, denn das Strafverfahren dürfte in diesem Fall nicht schneller beendet sein. "Die zivilrechtlichen Fragen sind überschaubar", gab Handelsgerichtssprecher Exner zu bedenken. Offen sei auch, ob sich die Vorwürfe decken.

Ein Ersuchen auf Aktenübermittlung durch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ist vorgesehen, so Exner. Diese wird sich Ersuchen um Amtshilfe anschauen, hieß es dort auf Nachfrage. Grundsätzlich ist die Causa Postenbesetzung bei den Casinos Austria bei der WKStA ein Verschlussakt. In den haben allerdings alle Verfahrensparteien Einsicht.

mehr aus Innenpolitik

NR-Wahl: Babler mit knapp 90 Prozent SP-Spitzenkandidat

Sobotka schließt Koalition mit der FPÖ aus

Werner Kogler: "In Europa steht viel auf dem Spiel"

Wahlrede in Wieselburg: Bablers roter Forderungskatalog

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen