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Regierung will Flüchtlingsstrom durch neue Hürden bremsen

Von (luc), 16. Februar 2016, 00:04 Uhr
Regierung will Flüchtlingsstrom durch neue Hürden an der Südgrenze bremsen
Ehemalige Grenzstation am Brenner: Noch heißt es freie Fahrt Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER

WIEN. Innenministerin will weitere Grenzübergänge absichern und hofft auf "Domino-Effekt".

Immer mehr EU-Staaten versuchen in Eigeninitiative, den Flüchtlingsstrom zu bremsen. "Der Domino-Effekt entlang der Balkanroute entwickelt sich planmäßig", reagierte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (VP) am Montag auf die Entscheidung Sloweniens, ab sofort täglich höchstens 1000 Flüchtlinge aus Kroation einreisen zu lassen (siehe Seite 5).

Gemeinsam mit Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SP) will Mikl-Leitner heute bei einem Lokalaugenschein am steirischen Grenzübergang Spielfeld die Regierungspläne für weitere Sicherungsmaßnahmen entlang der Südgrenze darlegen. Einschließlich der bis vor kurzem in der Koalition so umstrittenen Errichtung von Grenzzäunen.

Dem Vernehmen nach soll es um bis zu zehn Standorte gehen. Als fix gilt die Einrichtung eines Kontrollmanagements in Tirol am Brenner und in Kärnten am Karawankentunnel. Genannt wurde auch Thörl-Maglern (K), Sillian und Reschenpass (beide T) sowie Bad Radkersburg (Stmk).

"Was wir derzeit erleben, hat ja nur wenig mit Schutzsuche zu tun, sondern mit der Suche nach dem wirtschaftlich attraktivsten Land", rechtfertigte die Innenministerin die schrittweise schärfere Gangart. Die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und des Trentino, Günther Platter, Arno Kompatscher und Ugo Rossi, forderten Österreichs Regierung dennoch auf, am Brenner nur "zeitlich begrenzt" Grenzkontrollen einzurichten. Auch dabei dürfe der freie Personenverkehr nur so wenig wie möglich eingeschränkt werden.

Wenn Mikl-Leitner und Doskozil heute das neue "Grenzmanagement" in Spielfeld inspizieren, dürfte dies bei überschaubarem Zulauf geschehen. "850 bis 900" Migranten habe man am Montag in Spielfeld gezählt, erfuhren die OÖNachrichten aus dem Innenministerium. Insgesamt seien über die Balkanroute aktuell 2300 Menschen gekommen. Die Kernzone in Spielfeld ist für täglich 6000 bis 7000 Flüchtlinge ausgelegt.

Im Ministerrat wird heute die Erweiterung der Liste der sicheren Herkunftsländer um die sechs Staaten Algerien, Georgien, Ghana, Marokko, Mongolei und Tunesien beschlossen. Das hat etwa für die zuletzt zahlreicher ankommenden Asylwerber aus Algerien und Marokko Auswirkungen. Alleine die Zahl der Marokkaner ist 2015 im Jahresvergleich um 147,6 Prozent auf 733 gestiegen.

Diese Personen können weiter individuell einen Asylantrag stellen. Abgewickelt wird dieser aber im zehntägigen Schnellverfahren, ohne aufschiebende Wirkung. Um jene mit negativem Asylbescheid auch gegen deren Willen abschieben zu können, bräuchte man Rücknahmeabkommen der EU mit Marokko und Algerien. Hier stocken die Verhandlungen.

Fischer rügt Osteuropäer

Bundespräsident Heinz Fischer richtete sich unterdessen gegen Tendenzen, die "Willkommenskultur zu ironisieren" und den Eindruck zu erwecken, dass Flüchtlinge wie Luxustouristen behandelt würden. Eine Rüge gab es für jene osteuropäischen Länder, die "Augen, Ohren und Herzen" verschließen. 

 

Flüchtlingsklassen

Ausländerklassen an Wiener Schulen – was Bürgermeister Michael Häupl (SP) in der Vergangenheit stets vehement abgelehnt hat, ist nun doch Realität. An zehn Schulen wurden reine Flüchtlingsklassen eingerichtet.

Es handle sich um eine „Übergangslösung“ und keinen Kurswechsel, erklärten Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SP) und Wiens Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorsky. Die nun in Extraklassen unterrichteten Kinder sollen im Herbst bei der Bildung neuer Regelklassen aufgeteilt werden. Der Großteil der 2000 Flüchtlingskinder sei schon jetzt in solchen.

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
hepusepp (6.259 Kommentare)
am 16.02.2016 10:03

Welche Regierung?

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dalistift02 (5.019 Kommentare)
am 16.02.2016 09:25

...um die Desolate Lage in Ordnung zu führen, muss man es angehen,
keinen einzigen Neue Welt Wanderer mehr aufzunehmen.
Unser Arbeitsmarkt ist seit Jahren schon so Angeschlagen,
dass Wir heute nicht einmal den eigenen Kindern eine Sichere
Zukunft in der Arbeitswelt bieten können.
Da braucht es keine Willkommens-Kultur mehr.
Leider haben Wir das meiste Versäumt. zwinkern)
Da geht's ja gar nicht um den Rechten Gedanken, wie manche dieses
Desaster mit diesem Verwechseln.
Es geht dabei nur, unser System vor dem Sturz zu bewahren. zwinkern)

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jesus2000 (616 Kommentare)
am 16.02.2016 09:07

TEIL 1:
Bitte Verbreiten Sie diesen Lösungsansatz bzgl Obergrenzenproblem, ev bekommt sie dann ja zufaellig mal wer von oben zu lesen.
Herr Feigmann: "Obengrenze OK, aber was ist dann mit dem 37000 und Ersten, Zweiten - sollen wir ihn dann draussen lassen?"

Jegliches logische Denkvermoegen scheint im Parteibuch liegen geblieben zu sein.
Man braucht kein Politprofi sein um eine sinnvolle, naemlich folgende Antwort zu finden: Ab 37000 macht man die Grenzen dich.
Dann geht man zu den wartenden Leuten und sucht sich ZUM BEISPIEL eine syrische Frau mit zwei Kindern raus. Man sagt ihnen, dass das Boot leider voll ist,
aber die Exekutive wird stattdessen drei kriminelle Asylwerber aus einer Zelle nehmen, in die Herkules stecken und heimschicken. Selbiges Verfahren mit Asylwerbern aus sicheren Drittstaaten (=Wirtscahftsfluechtlinge), Integrationsverweigerern, Islamisten,..

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jesus2000 (616 Kommentare)
am 16.02.2016 09:07

Glauben Sie mir, soviele Frauen und Kinder wird es vermutlich nicht mal inklusive Herkunftsland geben. Und wenn doch, habe ich kein Problem noch weitere wehr- und hilflose Fluechtlinge aufzunehmen!
Werner Feigmann wird natuerlich gleich erwidern: Wir wissen ja nicht mal, wieviele Asylwerber legal und illegal bei uns sind! - Meine Antwort: "Ach was Sie nicht sagen, warum denn? Hat niemand die Grenzen bzw. den Zufluss kontrolliert? Wer hat denn sowas veranlasst?! Aber besser wir fangen gleich mal an, als wieder ein Jahr vergehen zu lassen und die Situation noch schlechter wird. Haben Sie nicht aus Fehlern gelernt?!"

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felixh (4.912 Kommentare)
am 16.02.2016 07:31

nach Ungarn will Keiner? komisch?

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vul (2.749 Kommentare)
am 16.02.2016 07:05

Der Bundespräsident hätte lieber nichts sagen sollen, als so einen Schwachsinn!

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vinzenz2015 (46.385 Kommentare)
am 16.02.2016 09:52

Dasselbe gilt für Sie!

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 16.02.2016 05:17

" mit negativem Asylbescheid auch gegen deren Willen abschieben zu können, bräuchte man Rücknahmeabkommen der EU mit Marokko und Algerien. "
Daher sind alle Obergrenzen illusorisch welche die Innenministerin aufstellt!
Gestern auf ARD um 21:00 wurde unsere Innenministerin richtig vorgeführt - hatte keinerlei plausiblen Antworten wie sie mit der Flüchtlingsobergrenze real umgehen wird, wenn um einer mehr kommt als beschlossen.
Anstatt eine gemeinsame EU-Linie zu fordern und dabei als Vorreiter aktiv zu sein, stärkt sie den EU-Spaltern und Egoisten den Rücken.
wie lange kann sich Österreich solche Volksvertreter - noch dazu aus der "Christlichen" Volkspartei - weiter leisten?

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Steuerzahler2000 (4.078 Kommentare)
am 16.02.2016 00:26

Eher "Mensch ärgere Dich nicht" als Domino-Effekt .... !

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