Finanzskandal: "Wollten die Geschäfte nicht"
SALZBURG. Am zweiten Tag des Strafprozesses im Salzburger Finanzskandal rund um einen dubiosen Swap-Deal ist gestern die geständige Erstangeklagte Monika Rathgeber einvernommen worden.
Der ehemaligen Budgetreferatsleiterin des Landes Salzburg wird Untreue vorgeworfen. Sie habe die Übertragung von sechs negativ bewerteten Zinstauschgeschäften von der Stadt an das Land durchgeführt, obwohl es keine finanzielle Gegenleistung der Stadt Salzburg gegeben habe, so der Vorwurf. Rathgeber zeigte sich bereits am Dienstag geständig. Sie bestritt dabei jede Schädigungsabsicht.
"Jetzt übernehmen wir"
Rathgeber erklärte, dass sie zum Übertragungszeitpunkt im September 2007 von der Rechtmäßigkeit der Übernahme der Derivate ausgegangen sei. Sie habe geglaubt, dass sich diese Geschäfte mit den Richtlinien des Landes decken würden. Gewollt habe man die Geschäfte seitens des Landes aber nicht. Sie sei daher auch wütend gewesen, als der ehemals angeklagte Abteilungsleiter Eduard Paulus im August 2007 ins Büro gekommen sei und ihr erklärt habe, dass das Portfolio der Stadt "jetzt wir übernehmen". Dem Land soll durch den dubiosen Swap-Deal ein Schaden von rund 4,9 Millionen Euro entstanden sein. Verhandelt wird noch bis 28. Juli.