Schweden: Im zweiten Anlauf Regierungschefin
STOCKHOLM. Im zweiten Anlauf hat es nun geklappt: Magdalena Andersson, die Vorsitzende der schwedischen Sozialdemokraten, wurde gestern im Reichstag in Stockholm erneut zur Ministerpräsidentin gewählt – zum zweiten Mal binnen weniger Tage.
Vergangenen Mittwoch war die 54-Jährige nur sieben Stunden nach ihrer Wahl zurückgetreten, nachdem der langjährige grüne Koalitionspartner den Kabinettstisch überraschend verlassen hatte.
Bereits heute in der Früh wird Andersson, seit 2014 Finanzministerin, ihre Regierungserklärung abgeben und die ausschließlich sozialdemokratische Ministerriege vorstellen. Um 13 Uhr wird die neue sozialdemokratische Minderheitsregierung dann von König Carl XVI. Gustaf vereidigt. Danach ist Magdalena Andersson die erste Regierungschefin Schwedens, nach 33 Männern in diesem Amt.
Schwächste Regierung seit 1978
Minderheitsregierungen haben in Schweden Tradition. Doch für Andersson wird es schwer, führt sie doch die schwächste Regierung seit 1978 an. Der damalige Premier Ola Ullsten konnte sich im Reichstag nur auf 39 Stimmen seiner Liberalen Partei stützen. Anderssons Sozialdemokraten verfügen über 100 von 349 Sitzen.
Dazu kommt, dass Andersson mit dem Budget der Opposition regieren muss, das der Reichstag am Freitag verabschiedet hat. Der Haushaltsentwurf der Sozialdemokraten war zuvor durchgefallen.