Lukaschenko will Grenzen schließen
MINSK. Weißrusslands Diktator Alexander Lukaschenko gerät zunehmend in Bedrängnis und sucht jetzt Sündenböcke im Ausland.
"Wir sind gezwungen, die Hälfte der Armee zu mobilisieren und die Staatsgrenze zum Westen, vor allem nach Litauen und Polen, zu schließen", sagte er. Den westlichen Nachbarstaaten warf Lukaschenko vor, eine Aggression gegen Weißrussland vorzubereiten – wörtlich sprach er von einem "Blitzkrieg". Doch zunächst beließ er es bei seinen Drohungen. Die Grenzen zu beiden Nachbarländern blieben am Freitag vorerst offen. Litauens Außenminister Linas Linkevicius sagte: "Ich denke, wir sollten ein bisschen abwarten." Er verwies dabei auch auf andere Äußerungen Lukaschenkos, denen bislang keine Taten folgten.
Die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in Weißrussland zeigte sich jedoch alarmiert: Die Lage sei "katastrophal", sagte sie. "Wir dürfen nicht zulassen, dass ein weiteres Mal ein Eiserner Vorhang auf dem europäischen Kontinent heruntergelassen wird."