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Kampf gegen Terror: "Es geht um den Schutz der EU-Außengrenze"

Von nachrichten.at/apa, 10. November 2020, 20:58 Uhr
Bürger im Schengen-Raum müssten sich vorerst "nicht auf mehr Kontrollen einstellen", sagte Merkel.  Bild: (REUTERS)

PARIS/WIEN/NIZZA. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie der niederländische Regierungschef Mark Rutte berieten mit der EU-Spitze per Videokonferenz über Anti-Terror-Maßnahmen.

"Ich glaube ganz fest an die europäische Freizügigkeit, aber angesichts der Bedrohungen werden wir die Freiheit nur aufrechterhalten können, wenn wir die Außengrenzen schützen", sagte Macron bei der abschließenden Pressekonferenz in Paris. Frankreichs Präsident hatte zuvor mit Kurz im Élysée-Palast auch ein persönliches Gespräch geführt. "Wir können nicht darauf verzichten, zu wissen, wer die EU betritt und verlässt", sagte auch Kurz. Hier brauche es neben regulären Grenzkontrollen eine bessere Kooperation von Geheimdiensten und Sicherheitskräften wie Europol oder der Grenzschutzagentur Frontex.

Es gehe vor allem "um den Schutz der Außengrenze" der Europäischen Union, betonte auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Bürger im Schengen-Raum müssten sich allerdings vorerst "nicht auf mehr Kontrollen einstellen", präzisierte Merkel, deren Land bis Jahresende den rotierenden EU-Ratsvorsitz innehat.

Zugleich wiederholte der französische Staatschef seine Forderung nach einer "Neuordnung des Schengenraums", der derzeit wegen zu laxer Kontrollen "kein Raum der Sicherheit" sei. Der mutmaßliche Attentäter aus Tunesien, der vor knapp zwei Wochen in einer Kirche in Nizza drei Menschen getötet hatte, war ungehindert über Italien nach Frankreich eingereist.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, es müssten vor allem "Lücken im Schengener Informationssystem" (SIS) beseitigt werden. Derzeit würden beim Eintritt in die EU "nur 80 Prozent aller Passagiere tatsächlich systematisch kontrolliert". Dabei gehe es um einfache Maßnahmen wie das Durchziehen eines Passes durch ein Lesegerät, unterstrich sie. Zugleich verwies von der Leyen auf "eine neue Schengen-Strategie", welche die EU-Kommission im kommenden Mai vorlegen will. Damit werde unter anderem Europol mehr Zuständigkeiten erhalten.

"Beunruhigt" über mögliche Änderungen am Schengen-Abkommen äußerte sich dagegen der niederländische Regierungschef Mark Rutte, der kurzfristig zu der Videokonferenz dazugestoßen war. "Es gehört zu den großen Errungenschaften, dass die Binnengrenzen offen sind", betonte er. Merkel sagte mit Blick auf Macrons Reformvorstoß, schärfere Kontrollen im Schengen-Raum seien jetzt schon möglich, etwa über das Mittel der Schleierfahndung.

Bundeskanzler Kurz äußerte sich besorgt über Dschihadisten, die in europäischen Gefängnissen sitzen und demnächst freigelassen werden. "Das sind tickende Zeitbomben", sagte er. "Es braucht ein robusteres Vorgehen gegenüber Gefährdern in Europa." In Wien hatte ein 20-jähriger Islamist am Montag vergangener Woche vier Menschen getötet, bevor er von Polizisten erschossen wurde. Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte den Anschlag für sich.

Daneben wollen die EU-Partner auch Hassbotschaften im Internet gezielter bekämpfen, wie Macron sagte. Diese müssten künftig innerhalb einer Stunde aus dem Netz verschwinden, betonte er. Am Freitag sollen die EU-Innenminister über weitere Maßnahmen beraten. Auch der EU-Gipfel Mitte Dezember soll sich mit dem Kampf gegen den Terror befassen.

Der Video-Gipfel stand unter dem Eindruck mehrerer Anschläge in den vergangenen Wochen. Auch Deutschland wurde zuletzt getroffen: In Dresden hatte ein als Gefährder eingestufter Syrer Anfang Oktober zwei Touristen mit einem Messer angegriffen und einen von ihnen getötet.

Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber, sagte, dringendste Maßnahmen wären der Aufbau einer europäischen Gefährderdatei, in welche die EU-Staaten verbindlich die Gefährder in ihrem Land eintragen müssten, sowie die Möglichkeit zum schnellen Löschen von Terror-Propagandamaterial aus dem Internet.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 11.11.2020 08:00

Dschihadisten, die in europäischen Gefängnissen sitzen und demnächst freigelassen werden. "Das sind tickende Zeitbomben",

Kann man die nicht in das Land abschieben, woher sie gekommen sind und nie wieder reinlassen?
Ich verstehe auch nicht, warum man die Terroristen an der Ausreise hindern muss. Lasst sie doch ziehen und nie wieder hereinkommen!

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MariaPer (266 Kommentare)
am 10.11.2020 23:34

Schutz der eu außengrenzen. Das sich dies politiker überhaupt noch aussprechen trauen....

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Tenhor.Nemsi (709 Kommentare)
am 10.11.2020 23:23

ZITAT VdL:
"Dabei gehe es um einfache Maßnahmen wie das
Durchziehen eines Passes durch ein Lesegerät".

Stimmt.
An den Grenzen liegen die Pässe im Straßengraben,
man braucht sie nur aufklauben & durchziehen ...

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Tenhor.Nemsi (709 Kommentare)
am 10.11.2020 23:33

SOZIALES JAHR.
Ich wäre auch einverstanden, wenn die Flüchtlingsberater
ihre Hilfestellung an den AUSSENGRENZEN anbieten --
aber bitte das richtige Formular ausfüllen:
>> Arbeitsvisum STATT Asylantrag !!

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Flachmann (7.186 Kommentare)
am 11.11.2020 11:20

Die VDL ist das letzte was wir gebraucht haben, die bringt es fertig Wasser anbrennen zu lassen!

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tim29tim (3.246 Kommentare)
am 10.11.2020 23:13

Gerade jetzt ist es wichtig, dich der österr. Kanzler Kurz mit den europäischen Regenten abstimmt, um die aktuellen Krisen von Pandemie und Terrorismus zu bewältigen.

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u25 (4.955 Kommentare)
am 10.11.2020 22:24

Wo gibt es noch EU Aussengrenzen ?

Ein Scherz diese Headline

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hbert (2.304 Kommentare)
am 10.11.2020 21:47

Viele Worte, die das Papier nicht wert sind!
Wer das nicht glauben will, soll sich dann man folgende Karte ansehen:
https://op.europa.eu/webpub/eca/special-reports/border-control-20-2019/de/

Wenn mir dann noch einer erklären kann, wie man ein von den restlichen Ländern isoliertes Land sprich ohne direkter Landverbindung zu den anderen Schengenländern, weil es von vielen nicht Schengenländern umgeben ist, integrieren kann, dann lasse ich mich überzeugen!

Man braucht kein Prophet sein, dass
a) die 1000en griechischen Inseln nicht schützbar sind
b) solange Griechenland dabei ist, wird Schengen nicht funktionieren (siehe Pkt a))

Und solange die EU ihren eigenen Vorgaben nicht nachkommt - Schengen-Außengrenze schützen - ist jeder Staat verpflichtet und gemäß Schengen auch ermächtigt, seine nationales Hoheitsgebiet entsprechend zu schützen - sprich Grenzkontrollen wieder einzuführen!

Schengen lässt diese Möglichkeit zu und m.E. ist Schengen obsolet, bis die EU ihre Hausaufgaben macht!

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Flachmann (7.186 Kommentare)
am 10.11.2020 21:35

Nach langen fünf Jahren kommen die Blitzgneisser drauf die Aussengrenzen zu schützen!
Jeder Hackler im Wirtshaus hätte diese Expertise früher, und vor allem billiger erstellen können.
Es wird Zeit Nägel mit Köpfen zu machen, ansonsten kann sich diese linke Bagage ein vereintes Europa in die Haare schmieren!

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 10.11.2020 21:12

Vom Merkeldeutschland haben wir doch alle gelernt, dass man Grenzen nicht schützen kann. Und von den Juristen haben wir gelernt, dass wir auch heilige Kriegerinnen und Krieger schützen müssen. Ob wir dieses selbstmörderische Programm nun beenden dürfen?

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