Donald Trumps Wahlkampfstart geriet zum Flop – ein Drittel der Sitze blieb leer
In der Rede des Präsidenten kamen George Floyd oder das Massaker von Tulsa nicht vor.
Der konservative Drudge Report brachte es auf den Punkt. "MAGA LESS MEGA" stand in großen Lettern über dem Online-Portal. Wobei "MAGA" für den auf die roten Baseball-Kappen der Anhänger Donald Trumps gedruckten Slogan "Mach Amerika wieder großartig" steht. Und "MEGA" auf die Prahlerei vor der als "Comeback" beworbenen ersten Kundgebung seit Beginn der Pandemie im März anspielt, für die das Wahlkampfteam angeblich mehr als eine Million Ticketanfragen hatte.
"Wir erwarten ein Rekordpublikum", schraubte der US-Präsident die Erwartungen selbst in die Höhe. Doch dann sah er nicht das Rot der Kappen und T-Shirts seiner Anhänger, sondern das Blau leerer Sitze im BOK-Center, das Platz für 19.000 Menschen bietet. Eine vor der Halle vom Wahlkampfteam aufgebaute Bühne, von der Trump zu Anhängern sprechen wollte, die kein Ticket ergattern konnten, blieb mangels Interesse verwaist. "Wir hatten ein paar sehr schlechte Leute da draußen", erklärte Trump seinen "Kriegern" in der Halle die Enttäuschung seines Wahlkampfauftakts. Tatsächlich zählte CNN nicht mehr als 175 friedliche Protestierer in Sichtweite des Centers.
Dass der "TikTok"-Aufruf einer Oma aus Iowa, Tickets für die Kundgebung zu bestellen und dann nicht zu kommen, für die vielen leeren Sitze verantwortlich war, wäre auch nur ein schwacher Trost für den Rechtspopulisten. Seine Kundgebung und die weitschweifige Rede gerieten nach Ansicht von Analysten zum Sinnbild für einen Präsidenten, der in seiner eigenen Wirklichkeit lebt. Dorthin folgen ihm offenbar nur noch seine überwiegend weißen Super-Fans. Wie die Anhänger eines Kults riskieren diese entgegen den Warnungen der Gesundheitsbehörden ohne Gesichtsmaske ihr Leben für Trump. In seiner Rede verklickert Trump den Anhängern, die USA hätten nur deshalb die weltweit meisten Corona-Fälle, weil nirgendwo so viel getestet werde. "Ich habe meinen Leuten gesagt, testet weniger." Wahlweise tut er den Erreger, der 120.000 Amerikaner getötet hat, als "China-Virus" oder "Kung-Flu" ab.
In den hundert Minuten Redezeit erwähnte Trump den Schwarzen George Floyd, der unter dem Knie eines weißen Polizisten starb und dessen Tod Massenproteste in allen 50 Bundesstaaten ausgelöst hatte, nicht ein einziges Mal. Stattdessen wetterte er gegen fiktive "Antifa"-Krawalle und nennt Herausforderer Biden "eine hilflose Marionette radikaler Linker".
Trump bleibt zuversichtlich
Mit den "Sleepy Joe"-Chorälen seiner Anhänger wird es nach Ansicht von Analysten kaum getan sein, das Abrutschen in den Umfragen aufzuhalten. Joe Biden führt in einigen Erhebungen um mehr als zehn Prozentpunkte. Trump müsste dafür Erfolge vorweisen. Doch zuletzt steckte er mehrere Niederlagen ein. Vor dem Verfassungsgericht, beim Scheitern seines Versuchs, die Abrechnung seines ehemaligen Nationalen Sicherheitsberaters John Bolton zu stoppen, die anhaltenden Proteste und eine Pandemie, die mit 40 Millionen Arbeitslosen die Konjunktur entgleisen ließ.
Doch Trump bleibt Trump und verbreitet vor den zu einem Drittel leeren Rängen Zuversicht. "Die stille Mehrheit ist stärker als je zuvor", spielte er auf Richard Nixon an, der nach einem Jahr der Proteste 1968 die Wahlen gewann.
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Geschätzter Herr Spang, ich hoffe, Sie nehmen se mir nicht übel, wenn ich sie bitte, auch mal was über Xi Jinping zu schreiben, wenn Ihnen das nicht zu mühsam oder gar gefährlich erscheint.
Jedenfalls gäb es im Zusammenhang mit diesem Herrn Material in Hülle und Fülle. Von den Uiguren über Hongkong, Barbarei wie "Toter Hund mitten am Teller mit schwarzen Eiern", auch Lustiges wie bungeejumpende Schweine bis zu Spitzentechnologie, ua auch im Sektor Big Brother und Untertanen, nenen wir es Untertanenanleitung mittels Punktesystem.
Was ist da bloß der Trump für ein unergiebiger Simpel dagegen. Das ist ein Gegensatz wie Merkel und Kadyrow.
Hallo Hr. Spang,
was geht uns das in Ö an, wie viele Fans zu Trump pilgern?
Ihre Artikel werden schön langsam peinlich.
Hoffentlich der Anfang vom Ende!
Blinde Hasspropaganda des Herrn Spang/OÖN. Nach den Krawallen in Stuttgart werden einige nach mehr Polizeigewalt rufen. Die Heiligsprechung des Kriminellen, den Polizisten getötet haben, ist nicht Konsens in den USA, obwohl es medial so propagiert wird.
Ein verblendeter unbelehrbarer blau-brauner ewig-Gestriger erkennt halt in jedem kritischen Beitrag eine "blinde Hasspropaganda". Das sagt sehr viel über deinen beschränkten Geist und deine arme kleine Welt aus ...
Warum spritzt er sich nicht Desinfektionsmittel
Dann wäre der Virus bald erledigt
Jetzt wird dieser Clown sogar schon öffentlich verarscht.
Hoffentlich eliminiert er sich bald selbst mit seiner Art🤔
Dummerweise gewinnt in den USA derjenige die Wahlen, der seine potenziellen Wähler am besten mobilisiert.
Und da ist dieser gemeingefährliche Irre leider nicht schlecht unterwegs.
Nicht zuletzt auch deswegen, weil seine Republikaner mit teilweise verbrecherischen Methoden versuchen, den Zugang zur Wahl zu erschweren - was vor allem Leute trifft, die mehrheitlich Demokraten wählen.
Wenn die Auswahl auf Trump oder Biden beschränkt ist, fällt eine Entscheidung halt auch nicht leicht. Verglichen mit Österreich würde das etwa bedeuten, es stünden nur Kickl oder Rendi-Wagner zur Auswahl.
... auf Österreich gemünzt würde es wahrscheinlich eher heißen Andreas Kohl gegen Norbert Steger. Das würde vom Alter und der Gesinnung noch am ehesten passen ...
Wäre bei uns auch eine Wahl zwischen Pest und Cholera.